Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den deutschen Nobelpreisträger Günter Grass wegen seines Gedichts „Was gesagt werden muss“ scharf angegriffen. Die Worte von Grass seinen „ein absoluter Skandal“ sagte Netanjahu in einem Interview der „Welt am Sonntag“.
Die Zeilen von Grass offenbarten einen „Zusammenbruch des moralischen Urteilsvermögens“, sagte Netanjahu. „Er hat eine perfekte moralische Verdrehung geschaffen, in der der Aggressor zum Opfer wird und das Opfer zum Aggressor. Wo die, die sich gegen die Drohung mit Auslöschung zu verteidigen suchen zu einer Bedrohung des Weltfriedens werden. Und wo der Feuerwehrmann und nicht der Brandstifter zur wahren Gefahr wird“, so Netanjahu.
Grass sei offenbar entgangen, dass Israel nicht das Ziel habe, den Iran zu zerstören, sondern dass der Iran die Absicht habe, Israel zu zerstören, dazu auch öffentlich aufrufe und darauf hinarbeite, in dem das Land an der Atombombe baue.
Der israelische Premier zog auch Parallelen zwischen der Verleumdung von Juden im Dritten Reich und der Verleumdung Israels heute wie etwa durch das Gedicht von Grass. Heutzutage gehe es nicht mehr um Angriffe auf Juden, sondern um heftige Attacken auf den jüdischen Staat, die mit derselben Art von Niedertracht und Verleumdung einhergingen wie einst zur Zeit der Judenverfolgung in Nazideutschland.
Netanjahu bezeichnete es jedoch als „wichtig und positiv“, dass führende deutsche Politiker die Aussagen Grass’ verurteilt hätten. Der israelische Premier äußerte die Hoffnung, dass das deutsche Volk ebenso reagieren werde.