Die Partei „Islam“ tritt bei den belgischen Gemeinderatswahlen am 14. Oktober 2018 in 28 Gemeinden an. Sie fordert unter anderem einen „islamischen Staat“ und separaten öffentlichen Nahverkehr für Männer und Frauen, berichten belgische Medien.
Die Partei betont, nicht einem „extremen Islam“ anzuhängen. Die belgischen Grundwerte sollten nicht berührt werden, wird der Schatzmeister der Partei, Redouane Ahrouch, von der Zeitung „Het Belang van Limburg“ zitiert.
Man fordere etwa keine Verpflichtung zum Kopftuch, so Ahrouch, der seit 2012 Gemeinderatsmitglied in Anderlecht ist.
Bei den landesweiten Wahlen am 14. Oktober tritt die Partei nun in 14 Brüsseler und in 14 wallonischen Gemeinden an. mehr Informationen
Laut der französischen Zeitschrift Causeur ist deren Programm „verwirrend einfach: Ersetzen Sie alle Zivil- und Strafgesetzbücher durch die Scharia. Punkt“.
Redouane Ahrouch, einer der drei Gründer der Partei, erklärte unlängst selbstbewusst: „In zwölf Jahren wird Brüssel mehrheitlich aus Muslimen bestehen“.
Die Forderungen der Islampartei sind aktuell das Tragen des muslimischen Kopftuchs in der Schule und Halal-Fleisch beim Schulmenü sowie islamische Feiertage. Redouane Ahrouch, einer der drei Gründer der Partei, schlug außerdem vor, Männer und Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu trennen.
Die Führer der Islampartei haben auch erklärt, Belgien in absehbarer Zeit in einen islamischen Staat verwandeln zu wollen. Sie nennen es „islamistische Demokratie“ und haben als Zieldatum das Jahr 2030 festgelegt – in Anbetracht der demographischen Entwicklung keine Utopie. mehr Informationen
Bei den Gemeinderatswahlen kommenden Oktober wird sie in Brüssel auf 14 von 19 möglichen Listen vertreten sein und in 28 von insgesamt 589 Gemeinden landesweit Kandidaten aufstellen.
40% der knapp 900.000 belgischen Muslime leben in Brüssel. Dort stellen sie ein Drittel der Bevölkerung. Davon sind wiederum ein Drittel türkisch, zwei Drittel marokkanischer Abstammung und weitere kommen aus Albanien, Pakistan, Ägypten und anderen maghrebinischen Ländern. Bezirke mit extrem hohen Migrantenanteil sind etwa Anderlecht oder Molenbeek, wo 50-60% der Wähler muslimischen Glaubens sind.
Nach Ansicht des renommierten Islamologen, Michael Privot, warten viele frustrierte Muslime geradezu auf eine populistische Partei, wie ISLAM. Ihr Programm spricht ihnen aus der Seele: So sollen etwa Casinos, Spielhallen, Wettbüros und Lotterien verboten werden. Neben der Genehmigung des Tragens des muslimischen Kopftuchs in der Schule und einer Vereinbarung über die islamischen religiösen Feiertage sollen auch alle Schulen in Belgien Halal-Fleisch auf ihren Schulmenüs anbieten. mehr Informationen