IS-Anhänger bejubeln auf Twitter Terrorserie in Paris
«Nach den französischen Verbrechen in Mali und der Bombardierung in Syrien und im Irak hat der Kampf jetzt begonnen», hieß es am Samstagmorgen in einem Tweet.
Ein anderer Twitterer schrieb auf Englisch: «Nehmt einen Schluck von dem, was Muslime in Syrien und Irak jeden Tag erleben.»
Der IS hatte Mitte März in einer Audiobotschaft mit Anschlägen in Washington, London, Paris und Rom gedroht.
Ein Twitterer schrieb: «Jetzt versteht Frankreich, was das bedeutet.» mehr Informationen
Die Terrormiliz IS hat sich zu den Anschlägen in Paris bekannt. Ein Attentäter war Franzose und dem Geheimdienst bekannt. „Acht Brüder mit Sprengstoffgürteln und Sturmgewehren“ hätten den „gesegneten Angriff“ in Paris verübt, erklärte der IS im Internet. Die Ziele der Angriffe seien „sorgfältig ausgewählt“ worden. Die koordinierten Anschläge waren am Freitagabend von acht Tätern an sechs verschiedenen Orten in Paris verübt worden. Es war der schwerste Angriff in der Geschichte Frankreichs und das erste Mal, dass die Taten von Selbstmordattentätern begangen wurden. mehr Informationen
Sie haben die französische Hauptstadt in ein Kriegsgebiet verwandelt. Sie haben hunderte Menschen in dem Konzertsaal Bataclan zu Geiseln genommen und Millionen Menschen vor den Fernsehbildschirmen in ihren Bann gezwungen, die sich auf das Freundschaftsspiel zwischen der deutschen und der französischen Fußballnationalmannschaft gefreut hatten. Diese sahen und hörten etwas ganz anderes: eine Liveübertragung des abermals islamistischen Terrors, der auf die gesammte freie Welt und auf alle Menschen zielt, die ihr zugehörig sind und frei leben wollen. Jeder ist ein Ziel dieser Terroristen, jeder kann ihr Opfer werden, sie schonen niemanden, man ist nirgends vor ihnen sicher. Das wollen die Täter mit jedem Anschlag aufs Neue beweisen.
Die Bomben gingen vor einem Stadion hoch, in dem sich achtzigtausend Menschen befanden, unter ihnen der französische Präsident und der deutsche Außenminister: Das sollte eine Machtdemonstration des Terrors sein. mehr Informationen
Sieben Monate vor dem EM-Start erlebt Frankreich seinen schlimmsten Terror-Albtraum. Bei früheren Anschlägen gab es klare Ziele – Soldaten, Polizisten ein koscherer Supermarkt. Diesmal zielten die Attacken auf Cafes, Restaurants, ein Fussball-Stadion – also auf ganz normale Franzosen.
Nach den sieben Phasen des Dschihad`s will man 2016 in einen totalen Krieg eintreten. Nach der Ausrufung des Kalifats werde die „islamistische Armee“ die „Schlacht zwischen Glauben und Unglauben“ beginnen.
Weltweit erhält Paris Beileid und Mitgefühl. Doch der syrische Machthaber Baschar al-Assad analysiert kühl: Frankreich habe die Anschläge selbst verschuldet.
Ein deutscher Verfassungsschützer: „Wir beobachten seit Wochen eine neue Propaganda-Offensive von ISIS, auch in deutscher Sprache werden die eigenen Anhänger angesprochen. Und umso brutalere Bilder gezeigt werden, umso mehr Radikale fühlen sich angesprochen. Die Gefahr ist, dass die Terrorgruppe den Konflikt bewusst weltweit ausbreiten will, damit aus Angst vor Terror weniger Staaten in Syrien eingreifen. Deshalb ist Russland auch besonders in den Fokus gerückt, die Islamisten im Kaukasus werden nun von ISIS gestärkt. Aber auch Deutschland bleibt weiter im Visier von ISIS, wir haben Waffen an die Kurden geliefert und bilden deren Kämpfer aus. Und gerade haben die Kurden eine Offensive gegen die Islamisten gestartet, nur zwei Tage nach Abschluss einer Ausbildung durch Bundeswehrsoldaten. Das weiß auch ISIS, und deshalb müssen wir auch in Deutschland jederzeit mit einem Anschlag rechnen!“
Die offizielle Medien-Einheit der ISIS, Al Hayat, hat ein Video produziert, in dem werden Menschen in orangefarbenen Gefangenenanzügen die Köpfe mit Messern abgetrennt, Blut spritzt, es gibt unerträgliche Nahaufnahmen der Horrorszenen. Dann werden im Sand kniende Männer mit Kopfschüssen hingerichtet, danach fahren Kolonnen schwer bewaffneter ISIS-Kämpfer durch die Straßen, man sieht Explosionen. Schließlich werden russische Spezialeinheiten gezeigt, dann sieht man in Großaufnahme den Kreml in Moskau. Eine russische Stimme sagt dazu: „Das Blut wird sprudeln wie ein Ozean. Der Kreml wird uns gehören, eure Frauen werden unsere Huren, eure Kinder unsere Sklaven.“ Dann wird mit einer Anschlagsserie gegen die Ungläubigen in Russland gedroht und zwar „ganz, ganz bald!“. mehr Informationen
Das Massaker im Le Bataclan fand während eines Konzerts der amerikanischen Band «Eagles of Death Metal» statt und war die mit Abstand blutigste unter den sechs gleichzeitigen Attacken die laut Angaben französischer Sicherheitskräfte zeitgleich von mindestens acht Terroristen verübt worden sind. Im Le Bataclan feuerten zwei Terroristen laut Überlebenden wahllos, aber in ruhiger und methodischer Weise in die Besucher. Die Polizei stürmte das Gebäude etwa 40 Minuten nach Beginn des Massakers. Dabei kamen beide Täter um.
Mindestens einer der Attentäter soll ein Ticket für das Länderspiel Deutschland-Frankreich gehabt haben. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf einen Stadion-Ordner namens Zouheir und einen Polizisten, der außerhalb des Stadions postiert war.
Der Eigentümer eines syrischen Passes, der bei einem der toten Attentäter gefunden worden sei, sei Anfang Oktober über die Insel Leros in die Europäische Union gekommen, teilte die Regierung in Athen mit. Polizeikreisen zufolge sei der junge Mann dort mit einer Gruppe von 69 Flüchtlingen registriert worden. Dabei seien auch seine Fingerabdrücke abgenommen worden.