Pakistan

21.8.23 Etwa tausend Menschen haben sich nach Angaben des Hilfswerks „Kirche in Not“ in die Felder geflüchtet. 21 Kirchen wurden zerstört.

Der christliche Menschenrechtsaktivisten Paul Bhatti, einem Arzt und früheren Minister sagte: „Wenn sich wirklich ein Christ der Blasphemie schuldig mache, dann solle er eben vor Gericht gestellt werden. „Aber nur er. Es ist nicht akzeptabel, dass die ganze christliche Gemeinschaft leiden muss: unschuldige Menschen, Kinder, Frauen, die ihre Häuser verlassen müssen, unsere Bibeln werden verbrannt und all diese Dinge – das ist nicht hinnehmbar. Wir sind sehr wütend und sehr, sehr deprimiert über das, was da passiert ist.“

17.8.23 In der Millionenstadt Jaranwala im Distrikt Faisalabad im Osten von Pakistan, haben hunderte Muslime ein christliches Viertel gestürmt. Nach Polizeiangaben war die Menschenmenge mit Knüppeln und Steinen bewaffnet.

Anführer der islamistischen Partei Tehreek-e Labbaik Pakistan (TLP) stachelten ihre Anhänger an und wüteten in einem christlichen Viertel.

Sie setzten eine Kirche in Brand, verwüsteten einen christlichen Friedhof und plünderten mindestens fünf Kirchen und weitere Gebäude. Betroffen sind eine Gemeinde der Heilsarmee, die United Presbyterian Church, die Allied Foundation Church, die Shehroonwala Church, ein Regierungsgebäude sowie Privathäuser.  Verletzt wurde offenbar niemand.

Die Angriffe in Jaranwala im Distrikt Faisalabad in der Provinz Punjab ereigneten sich, nachdem einige in der Gegend lebende Muslime behauptet hatten, ein ortsansässiger Christ, Raja Amir, und sein Freund hätten Seiten aus einem Koran herausgerissen, sie auf den Boden geworfen und beleidigende Texte darauf geschrieben.

Die Randalierer verlangten von den Behörden, gegen Blasphemie vorzugehen. Die Polizei ging am Donnerstag davon aus, dass die Vorwürfe konstruiert waren. Es ging mehr um einen Streit zwischen einem Ladenbesitzer und zwei jungen Christen.

Ein Mob versammelte sich und begann, mehrere Kirchen und mehrere christliche Häuser anzugreifen und Möbel und andere Haushaltsgegenstände niederzubrennen. Einige Mitglieder der christlichen Gemeinschaft flohen aus ihren Häusern, um dem Mob zu entkommen.

Nach dem Angriff auf ein christliches Viertel ist in Pakistan eine Polizeieinheit zum Schutz religiöser Minderheiten ins Leben gerufen worden. Künftig sollen in der Hauptstadt Islamabad 70 Beamte der Sondereinheit die Gemeinden religiöser Minderheiten schützen. In der betroffenen Stadt Jaranwala stationierten die Behörden paramilitärische Einheiten und verhängten eine Ausgangssperre.

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