Tunesien: Ledige Mütter sollen kein Existenzrecht haben

Am 9. November 2011 löste Souad Abderrahim auf Radio Monte Carlo mit ihrer Aussage, dass ledige Mütter eine Schande für Tunesien seien und „kein Existenzrecht haben“, eine Debatte aus. Sie meinte auch, die Gesetze in Tunesien sollten auf arabisch-muslimischer Tradition aufbauen, und sie sagte ferner, dass es in Tunesien „keinen Platz für volle und absolute Freiheit gibt.“ Souad Abderrahim – eine der bekanntesten wie umstrittensten weiblichen Persönlichkeiten der Ennahda-Partei, Mutter von zwei Kindern und Apothekerin – wurde in die verfassungsgebende Versammlung gewählt. Während des Wahlkampfes vertrat sie das moderate Image der Ennahda-Partei: sie trägt keinen Schleier. „Wir werden die Polygamie nicht wieder einführen und Frauen den Schleier nicht aufzwingen,“ entgegnet sie den von tunesischen Frauen und Säkularisten geäusserten Bedenken.

Abschliessend fragt der Interviewer sie, wie sie die Zukunft Tunesiens sieht: „Es wird arabisch und muslimisch sein. Sein Motor wird ein moderner Islam sein. Vorher wurden politische Projekte aus Frankreich importiert, wie volle Freiheit für Frauen und Unterstützung für ledige Mütter. In unserer Gesellschaft können wir unverheiratete Frauen oder das Kind, das den Namen seiner Mutter trägt, nicht unterstützen.“ In Tunesien werden durchschnittlich vier Babys pro Tag ausserehelich geboren.

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Alle fünf Minuten stirbt ein Christ für seinen Glauben

Im vergangenen Jahr waren es 105.000. Diese Zahlen nannte der Leiter des Außenamts der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion Alfejew, auf einer Internationalen Konferenz des Moskauer Patriarchats gegen die Diskriminierung und Verfolgung von Christen.

Im Schlussdokument der Tagung äußern sich die Teilnehmer besorgt über die Lage christlicher Minderheiten in zahlreichen Ländern. Genannt werden Ägypten, Afghanistan, Eritrea, Indien, Indonesien, der Irak, Nigeria, der Nordsudan und Pakistan. Die Teilnehmer forderten „sofortige Maßnahmen“, um verfolgte Christen zu schützen.

Der Metropolit der Assyrischen Kirche des Irak, Mar Gewargis (Bagdad), sagte angesichts des Terrors gegen die Christen: „Der christlichen Gemeinschaft des Irak droht die Auslöschung.“ Ein katholischer Priester aus Pakistan berichtete, dass dort Geistliche bei lebendigem Leib verbrannt worden seien. Der Islamische Mufti von Moskau, Albir Krganov, plädierte dafür, die islamischen Gesetze so auszulegen, dass eine Ermordung von Priestern verboten sei – doch was ist mit den anderen Christen?

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Gott tut Wunder in Algerien

Menschen sehen Christus in Träumen, andere werden geheilt. Unter anhaltendem Druck wachsen die evangelischen Gemeinden. Der Präsident der Protestantischen Kirche Algeriens Mustapha Krim kann sich das Wachstum kaum erklären.

Während Jahrzehnten hätten katholische Missionare und evangelische Pastoren den Glauben im Land bezeugt und wenig Übertritte erlebt. Warum neuerdings viel mehr Algerier Christen werden, bleibt für Mustapha Krim «recht mysteriös». Der Entscheid der Regierung vom 18. Juli 2011 war ein Meilenstein: «Endlich haben wir formell das Existenzrecht. Vorher waren wir in einer Grauzone.» Kim beziffert die Gesamtzahl der evangelischen Christen auf 30‘000 – «von ihnen sind die allermeisten Einheimische». Für die Katholiken nennt Krim die offizielle Zahl an (11‘000). Damit machen die Christen ein gutes Promille der etwa 36 Millionen Bewohner des Landes aus.

Der Kirchenleiter prangert das Gesetz von 2006 an: Algerische Christen seien in der Folge verurteilt worden, nachdem sie bloss mit Landsleuten über ihren Glauben gesprochen hätten. In Einzelfällen habe sogar die Weigerung, im Ramadan mitzufasten, zu Strafen geführt. In algerischen Medien werden evangelische Christen anhaltend verleumdet, weil sie Landsleuten ihren Glauben nicht verheimlichen. Dabei tun Muslime laut Krim viel mehr, um Andersgläubige zum Religionswechsel zu veranlassen.

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Video zur palästinensischen Flüchtlingsproblematik

Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon hat die Vereinten Nationen am Donnerstag 8.12.2011 dafür kritisiert, dass sie nicht für alle Flüchtlinge weltweit den gleichen Maßstab ansetzen. Auf einer Pressekonferenz im Genfer UN-Quartier stellte er sein neues Video „Die Wahrheit über die Flüchtlinge“ vor, in dem er das palästinensische Flüchtlingsproblem erläutert.

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Allah hat gewonnen

Zehn Monate nach Ausbruch der großen arabischen Erhebung hat sich das Bild geklärt: Allah hat gewonnen. Verschwunden sind die liberalen Intellektuellen, ebenso wie jene, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit versprochen hatten.

Die Macht, welche die säkularen Diktaturen ersetzt, ist der Islam. Unter dem Blick des sinkenden Westens kehrt Allah zurück. Allah regiert.

Allah ist aber nicht alleine. Auch der mächtige Gott Israels kehrt zurück. Jüdische Fanatiker lancieren eine Frontalattacke gegen Minderheiten, das 
Individuum und die Menschenrechte. Sie fordern Verbote, Bilder von Frauen sollen aus der Öffentlichkeit verschwinden, Männer und Frauen auf jedem öffentlichen Platz getrennt werden. Während die Leute in Israel darüber debattieren, ob Israel Iran bombardieren soll, versuchen andere, Israel zu einem zweiten „Iran“ zu verwandeln. Doch der grosse Unterschied ist, dass in der arabischen Welt eine Mehrheit hinter den Forderungen steht, in Israel dagegen nur eine Minderheit.

Religion spielt im Nahen Osten eine zentrale Rolle. Weder die arabischen Staaten noch Israel haben die Religion wirklich vom Staat getrennt. Weder die Moschee noch die Synagoge werden aus der Politik herausgehalten. Aus diesem Grund enthalten sowohl die arabische als auch die 
jüdische Identität noch immer eine tiefgehende religiöse 
Komponente. Wenn deshalb der säkulare arabische Nationalismus zusammenbricht, ist die Antwort die Rückkehr zu Allah. Wenn der jüdisch-säkulare Nationalismus abbröckelt, ist die Antwort eine Rückkehr zum orthodoxen Judentum. Beides wird schwierig, weil rationale Argumente in den Hintergrund treten.

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Das Christentum wächst schneller als alle anderen Religionen

Seit 28 Jahren veröffentlicht das International Bulletin of Missionary Research (New Haven, Connecticut) jährlich den Bericht über die Lage der Christen in der Welt. Es kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis. 2,3 Milliarden Menschen sind weltweit getaufte Christen in allen Ausformungen.

Das Christentum wächst schneller als alle anderen Religionen. Täglich werden weltweit mehr als 83’000 Menschen durch die Taufe zu Christen. Danach folgt der Islam mit 79’000 neuen Anhängern und 1,6 Milliarden Anhänger. An dritter Stelle steht der Hinduismus, der heute 952 Millionen Anhänger zählt. Dagegen schrumpfen die «Religionslosen» täglich um 700 Personen und die Atheisten um täglich 300. Das kleine Judentum, das 1970 wenig mehr als elf Millionen Gläubige und 2000 knapp weniger als 14 Millionen zählte, erlebt einen Aufwärtstrend.

Rund zwei Milliarden Menschen wissen jedoch nichts von Jesus Christus, das heißt, ihnen wurde noch nie das Evangelium erklärt. Weitere 2,68 Milliarden haben laut dem Bericht zwar gelegentlich etwas von Christus gehört, sind aber keine Christen.

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Atheisten besuchen Gottesdienste

Obwohl sie selbst nicht an Gott glauben, gehen atheistische Wissenschaftler in den USA mit ihren Kindern gelegentlich zur Kirche. Sie tun das entweder ihrem Partner zuliebe oder wegen der sozialen Kontakte oder weil sie möchten, dass ihr Nachwuchs eine informierte Entscheidung für oder gegen den Glauben trifft. Das geht aus einer Untersuchung der Soziologieprofessorin Elaine Howard Ecklund von der Rice-Universität in Houston (Bundesstaat Texas) hervor. Die Ergebnisse wurden jetzt im Journal for the Scientific Study of Religion (Journal für das wissenschaftliche Studium der Religion) in Hoboken (Bundesstaat New Jersey) veröffentlicht.

17 Prozent der 275 befragten atheistischen Universitätswissenschaftler gaben an, dass sie mehrmals im Jahr mit ihren Kindern Gottesdienste besuchen. Ecklund ist von dem Ergebnis überrascht. Sie habe angenommen, dass Atheisten ihre Kinder wohl kaum religiösen Einflüssen aussetzen wollten.

Wie viele Gottesdienstbesucher gehen wohl generell wegen der Stimmung, der Tradition, den sozialen Kontakten oder anderen Menschen zuliebe in die Kirche?

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Rückgang des Christentums im Nahen Osten

Der Rückgang des Christentums im Nahen Osten ist ein schmerzhaftes, aber kein neues Thema. Die christliche Gemeinschaft im Irak ist vielen Schätzungen zufolge von einer Million auf die Hälfte reduziert worden. Und nun leiden Ägyptens Kopten unter Gewalt, so dass bereits viele Tausende geflohen sind; viele werden ihnen noch viele folgen.

Zu den Schwierigkeiten, denen Christen im gesamten Nahen Osten begegnen, gesellt sich eine Ausnahme: Israel. Nur im jüdischen Staat wachsen die christlichen Gemeinden.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das Heilige Land mit den bedeutendsten Zustrom von Christen seit der Zeit der Kreuzfahrer erlebt, und sie haben eine völlig neue christliche Landschaft geschaffen. Es gibt viele Tausende von neu zugewanderten Katholiken, russischen Orthodoxen, äthiopischen Orthodoxen und anderen christlichen Gruppen. Es sind vorwiegend Gastarbeiter aus einem Dutzend Länder, die die Wirtschaft mit billigen Arbeitskräften versorgen und Asylsuchende aus dem Sudan, Eritrea und anderen Ländern Afrikas, die über die Grenze aus Ägypten ins Land gelangen.

Während die Christen in Israel sich frei versammeln können, stehen sie in vielen benachbarten muslimischen Ländern unter starkem Druck. Wer verstehen möchte, warum amerikanische Christen mit überwältigender Mehrheit Israel unterstützen, sollte sich anschauen, welche Behandlung und welches Schicksal das Christentum im Nahen Osten erfährt.

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Iranischer Minister warnt vor christlichen Hausgemeinden

Vor christlichen Untergrundgemeinden warnt der iranische Geheimdienstminister Heydar Moslehi. Diese wachsende Bewegung bedrohe die schiitische Jugend, sagte er vor islamischen Theologiestudenten in der Stadt Ghom.

Den Worten des Politikers zufolge füge die evangelikale Christenheit durch rund 20 Satellitenkanäle, Tausende Internetseiten und zahlreiche Missionswerke dem Iran ernsthaften Schaden zu. Ursache ist laut Moslehi „die große Sorge des Westens vor dem rapiden Anwachsen des schiitischen Islam in Europa und Amerika“. Mohabat News sieht in den Äußerungen eine Vorwarnung vor einem verstärkten Vorgehen der iranischen Behörden gegen Christen während der Weihnachtsfeiertage. Im vorigen Jahr habe der Geheimdienst während des Christfests Razzien in Hausgemeinden durchgeführt und Hunderte ehemalige Muslime festgenommen.

Der „Abfall vom Islam“ ist nach dem Religionsgesetz, der Scharia, mit dem Tode zu bestrafen. Deswegen droht zum Beispiel dem 35-jährigen iranischen Pastor Youcef Nadarkhani die Hinrichtung. Der Leiter einer 400 Mitglieder zählenden Untergrundgemeinde wurde im September 2010 wegen „Abfalls vom islamischen Glauben“ und der „Verbreitung nicht-islamischer Lehre“ zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil ist noch nicht vollstreckt. Gegenwärtig liegt der Fall dem höchsten religiösen Führer und Rechtsgelehrten, Ayatollah Ali Khamenei, zur Begutachtung vor. Für Nadarkhanis Freilassung hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mehr als 17.000 Unterschriften gesammelt. Sie befürchtet, dass bei einer Vollstreckung des Todesurteils bis zu 500.000 weitere Christen im Iran von Hinrichtung bedroht sind. Obwohl der Druck zunimmt, breitet sich der christliche Glaube aus. Viele Iraner suchten Frieden und Vergebung, was der Islam nicht biete.

Von den 74,2 Millionen Einwohnern sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.

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Iran in bereitet sich auf einen Krieg vor

„Die Bewohner in Teheran bereiten sich auf einen Krieg vor“, meint Ynet in Israel. Das Volk im Iran lagert Nahrungsmittel und die iranische Regierung hat beschlossen, die ballistischen Langstreckenraketen in geheimen unterirdischen Bunkern zu verstecken.

Persische Juden, die Kontakte mit Persern in Teheran haben, sagen, dass die Iraner Panik vor einem israelischen Angriff haben.

Der Ministerpräsident der Arabischen Emirate Muhammed bin Raschid Al Maktum sagte: Er glaubt nicht, dass der Iran sich wagen wird, Israel anzugreifen. „Bei einem Atomangriff auf Israel werden auch viele Palästinenser ums Leben kommen“, sagte Raschid Al Maktum im Gespräch mit dem amerikanischen Nachrichtenportal CNN. „Sollte der Iran einen Angriff auf Israel wagen, werden am nächsten Tag alle iranischen Städte vernichtet sein!“

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Die unerwarteten Wahlsieger Ägyptens lehnen eigentlich westliche Erfindungen wie Verfassungen, Parlamente und Politik ab

Der Erfolg der Salafisten in Ägypten an der Urne entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Eigentlich lehnen sie westliche Erfindungen wie Verfassungen, Parlamente und Politik ganz allgemein ab. Im Gegensatz zu den Muslimbrüdern wurden sie unter Hosni Mubarak kaum verfolgt, eben weil sie keine politischen Ambitionen hegten und damit dem Regime nicht gefährlich werden konnten. Wie die Muslimbrüder konzentrierten sie ihre Ressourcen in wohltätigen Organisationen und erarbeiteten sich so Respekt und Ansehen in den ärmeren Bevölkerungsschichten.

Ihr plötzliches Interesse an der früher verschmähten Politik begründen sie mit dem Umstand, dass das neue Parlament auch die 100 Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung ernennen wird. Bei der Ausarbeitung wollen sie sicherstellen, dass Ägypten nicht plötzlich ein laizistischer Staat wie die Türkei wird.

An einer Pressekonferenz im Oktober zum Thema «Die Rolle der Frauen» erklärte einer ihrer Referenten, nur deshalb Kandidatinnen für die Parlamentswahlen aufzustellen, weil es das Gesetz verlangt. «Kein Land wird erfolgreich sein, wenn es von Frauen regiert wird», fügte ein anderer an.   mehr Informationen

Noch schwerere Zeiten als unter Mubarak?

„Für die liberalen und säkularen Kräfte sowie für die Christen sind die inoffiziellen Zwischenergebnisse eine große Enttäuschung“, sagt Carsten Polanz, Islamwissenschaftler und Mitarbeiter am Institut für Islamfragen der Evangelischen Allianz. „Christen und Konvertiten drohen noch schwerere Zeiten als unter Mubarak“, befürchtet Polanz.

In einem Kommentar der Tageszeitung „Die Welt“ spricht der Journalist Dietrich Alexander von einem „bösen Erwachen“. Angesichts der ersten Teilergebnisse der ägyptischen Parlamentswahlen dränge sich die Frage auf, wofür die Menschen auf dem Tahrir-Platz in Kairo eigentlich Leib und Leben riskiert hätten. „Demokratie, Freiheit, Selbstbestimmung? All das wird es kaum geben, sollten die ultrakonservativen Salafiten ihr sensationelles Abschneiden im ersten Wahlgang in den folgenden Wahletappen bestätigen.“

Die Mehrheit wird demokratische Strukturen schon deshalb ablehnten, „weil ein von Menschen geschaffenes Gesetz niemals über dem Gesetz Gottes stehen dürfe“, schreibt Alexander.

Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, hat die Muslimbruderschaft die erste islamische Gemeinschaft unter dem Propheten Mohammed als Vorbild für das „neue Ägypten“ präsentiert. mehr Informationen

Palästina: Wohlstand durch Uneinheit

Jedes Mal, wenn Fatah und Hamas verkünden, dass ein Ende ihrer Streitigkeiten kurz bevorstehe, ist den Palästinensern schnell klar, dass die beiden rivalisierenden Parteien nicht die Wahrheit sagen. Die beiden Parteien heben ein gemeinsames Interesse daran, den gegenwärtigen Zustand für immer und ewig aufrechtzuerhalten.

Dank der anhaltenden finanziellen Unterstützung durch die Amerikaner und die EU geht es der Wirtschaft im Westjordanland gut und zehntausende von Beamten der Palästinensischen Autonomiebehörde erhalten pünktlich ihre Gehälter. Wer denkt, dass die Fatah es nicht erwarten kann, in den Gazastreifen zurückzugehen, macht sich etwas vor.

Denn seit sie im Sommer 2007 aus dem Gazastreifen hinausgeworfen wurde, wird die Fatah auch nicht mehr dafür verantwortlich gemacht, was dort geschieht. Stattdessen profitiert die Fatah von den Millionen von Dollar, die jeden Monat in ihre Kassen fliessen. Ironischerweise ist die Sicherheitspräsenz Israels im Westjordanland einer der Hauptgründe dafür, dass Abbas und Fayyad noch immer an der Macht sind. Die Anführer der Fatah wissen: an dem Tag, an dem Israel sich aus dem Westjordanland zurückzieht, wird die Hamas so stark werden, dass sie innerhalb weniger Tage oder Wochen die Kontrolle über das Gebiet übernehmen wird.

Die Hamas kann mit dem gegenwärtigen Zustand auch zufrieden sein, weil die islamistische Bewegung den Gazastreifen weiterhin ohne wirkliche Herausforderungen kontrolliert. Während Abbas und Fayyad von den Amerikanern und Europäern Geld bekommen, erhält die Hamas finanzielle Unterstützung vom Iran und einigen Golfstaaten.

Beide Palästinenser-Organisationen sind sich im klaren darüber, dass „Einheit“ bedeuten würde, die finanzielle Unterstützung durch ihre Gönner im Westen und in Teheran und der arabischen Welt zu verlieren.

Ein Blick in den Gazastreifen:

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Attacken auf Christen gehen weiter und die Welt schweigt

„Die Attacken auf Christen gehen weiter und die Welt schweigt. Es ist, als hätte uns die Nacht verschluckt“, heißt es in einem Bericht aus dem Nord-Irak, nachdem zwei Christen ermordet und drei entführt worden sind.

Zehn Jahre nach dem Einmarsch der NATO in Afghanistan zum Preis von 440 Milliarden Dollar und dem Tod von 1.700 amerikanischen Soldaten wurde im März 2010 die letzte christliche Kirche Afghanistans dem Erdboden gleich gemacht. In Indonesien wurden Kirchen geschlossen, weil Christen angeblich missionierten. Im Sudan verfügte Präsident Omar al-Baschir eine islamische Verfassung, mit der Absicht, „die Christen los zu werden“. Die Behörden drohten mit der Zerstörung von drei Kirchen. Ende Oktober wurde in Ägypten ein Christ von seinem Lehrer und Mitschülern zu Tode gequält, weil er sich geweigert hatte, eine Halskette mit Kreuz abzunehmen. Die Assyrische Nachrichtenagentur (syrische Christen), die darüber berichtete, ist im Internet nicht mehr zugänglich. In Saudi Arabien verhaftete die Moral-Polizei einen kolumbianischen Fußballspieler, weil Saudis auf seinem Arm ein eintätowiertes Abbild Jesu entdeckt hatten. Bekanntlich dürfen Besucher Saudi Arabiens keine Bibeln oder christliche Gebetsbücher in ihrem Gepäck mitführen. Eine ähnliche Regelung haben auch die muslimischen Wächter des Tempelbergs in Jerusalem durchgesetzt.

Mission zählt zu den schlimmsten Todsünden in der muslimischen Welt. Moslems, die sich taufen ließen, schweben in akuter Lebensgefahr, nicht nur in Ländern wie dem Iran, sondern sogar in den palästinensischen Gebieten unter der „gemäßigten“ Herrschaft der „weltlichen“ Fatah-Partei. Christen dürfen sich während des Ramadan nicht mit einer Zigarette im eigenen Auto erwischen lassen. In Jordanien werden sie bis zum Ende des Ramadan ins Gefängnis gesteckt. In Bethlehem oder Ramallah werden sie nur verwarnt.

Schon vor Jahren wurde gesagt, dass es gar keine „christliche Welt“ mehr gebe, sondern nur noch diffuse Werte des Westens wie Menschenrechte oder Umweltschutz. Die unterliegen jedoch politischen oder wirtschaftlichen Interessen und werden entsprechend politischer Vorlieben sehr unterschiedlich interpretiert.  mehr Informationen

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