Woran liegt es, dass die östlichen Religionen in Deutschland im Trend liegen, während die Kirchen leer sind?
Gebetshaus-Gründer Johannes Hartl vermutet, dass das daran liegt, dass unter anderem der Buddhismus mit Achtsamkeit, Loslassen und innerer Gelassenheit in Verbindung gebracht würden. Das Christentum hingegen würde mit Leistung und Lehre assoziiert.
„Die westliche Welt ist von einer großen Betonung des Intellekts und der Leistung geprägt. Genau das hat den Westen auch fortschrittlich und erfolgreich gemacht“, so Hartl im „Tagesposting“.
Glaube man dem Soziologen Max Weber, so habe ausgerechnet das Christentum (besonders in seiner protestantischen Ethik) beides befördert. Die meisten Menschen im Westen würden die Einschätzung teilen, im Christentum gehe es in erster Linie darum, sich moralisch gut zu verhalten und an irgendetwas zu glauben, meint Hartl. „Überspitzt ausgedrückt: es geht primär um den Kopf und um Leistung. Doch genau darum geht es in der Gesellschaft ohnehin schon übermäßig. mehr Informationen
Das Christentum ist mystischer, als viele annehmen. Beim himmlischen Vater kann man auftanken. Jesus sagte: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken … ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele„ (Matthäus 11,28-29).
Nach der Erfahrungen des Coaches Attila Albert aus den Beratungen sind geschätzte 80 Prozent Kulturchristen, oft schon aus der Kirche ausgetreten. Die eigene religiöse Verortung ist ungeklärt. Etwa zehn Prozent würden sich selbst als „spirituell“ bezeichnen, dabei fast durchweg im Bereich von Esoterik und New Age. Die verbleibenden zehn Prozent sind aktive Kirchenchristen, mehrheitlich in evangelikalen Freikirchen, ansonsten in katholischen oder evangelischen Gemeinden. Wir leben in Europa inmitten einer reichen spirituellen Kultur und Tradition. Gebete, Meditationen, heilige Schriften und Orte, spirituelle Praktiken – alles in direkter Nähe und mit 2000-jähriger Erfahrung. Niemand muss dafür in den Tibet gehen. Wir habe alles hier verfügbar, passend zu unserer Kultur und Gesellschaft. mehr Informationen
Der Passauer Bischof Stefan Oster unterstrich, dass sich die Kirche seiner Überzeugung zuerst aus dem geistlichen Leben heraus erneuere. „Wir haben eine Krise des Glaubens, aber die Krise des Glaubens ist im Grunde eine Krise des geistlichen Lebens.“ Ein substanzielles Gebetsleben sei bei den einzelnen Gläubigen nicht so häufig. Wörtlich erklärte der Passauer Bischof: „Die Sehnsucht nach dem Gebet, nach Schönheit und Tiefe, nach Intimität mit Christus ist zu wecken.“ mehr Informationen
Hier einige Inspirationen zum Beten: Beten mit der Bibel.
Der US-Amerikaner Thomas Merton schreibt: „Die Menschheit steht vor der größten Krisis ihrer Geschichte, weil die Religion auf der Waage steht.“ Ihr Gewicht werde immer geringer. Ursache dafür sei das Verhalten der Christen selbst: „Das große Problem, vor das sich die Christenheit gestellt sieht, sind nicht die Feinde Christi. Die Verfolgung hat dem inneren Leben der Kirche als solchem nie großen Schaden zugefügt. Die eigentlichen religiösen Probleme existieren in den Seelen unter uns, die im Herzen an Gott glauben und wissen, dass sie verpflichtet sind, ihn zu lieben und ihm zu dienen – und es doch nicht tun“ (Thomas Merton, Der Aufstieg zur Wahrheit, Benziger-Verlag 1952, Seite 11 und 12).
Merton ist sehr nüchtern und praktisch. Der Mensch kann Gott nur lieben, wenn er ihn kennt. Er kann ihn nicht kennen, wenn er sich nicht Zeit nimmt, um zu beten und sich in seine Wahrheit zu vertiefen. Zeit und Frieden aber seien in der modernen Welt selten geworden. mehr Informationen
In der westlichen Welt wird der Mensch zuerst mit dem Kirchenchristentum – also der oberflächlichen Volksfrömmigkeit – konfrontiert. Indien war schon immer als Sehnsuchtsort der spirituell Suchenden bekannt, denn hier gibt es bis heute Yogis und Gurus, die den Menschen unterweisen oder auch zeigen können, wozu der Mensch in der Lage ist, wenn er eine solchen Weg geht, z.B. extreme Kälte oder Hitze aushalten usw.
Ich selbst bin von Anfang an nur den Weg des christlichen Glaubens gegangen und da gewachsen.