Die Gebetswoche wird jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar (Nordhalbkugel) oder zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten (Südhalbkugel) gefeiert.
Im Jahre 2025 jährt sich zum 1.700. Mal das Erste Ökumenische Konzil, das im Jahre 325 n. Chr. in Nizäa in der Nähe von Konstantinopel stattfand. Diese Jubiläumsfeier bietet eine einmalige Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben der Menschen christlichen Glaubens zu reflektieren und zu feiern, so wie er in dem während des Konzils formulierten Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt. Das Konzil von Nizäa hat zur Formulierung des Glaubensbekenntnisses als Ausdruck des gemeinsamen Glaubens aller Christen und Christinnen geführt.
Den biblischen Leittext zur Gebetswoche für die Einheit der Christen ist aus Johannes 11,17-27. Das Thema für die Woche „Glaubst Du das? (Vers 26) wird inspiriert durch das Gespräch zwischen Jesus und Marta, als Jesus Marta und Maria nach dem Tod ihres Bruders Lazarus in Betanien besucht.
Zu Beginn des Kapitels heißt es im Evangelium, dass Jesus Martha, Maria und Lazarus liebte (V. 5). Doch als Jesus erfuhr, dass Lazarus schwer krank war, erklärte er, dass seine Krankheit „nicht zum Tode
führen“ würde, sondern dass der Sohn Gottes „dadurch verherrlicht werden“ solle (V. 4). Und Jesus blieb noch zwei Tage länger an dem Ort, an dem er sich aufhielt. Als Jesus schließlich in Bethanien ankam, obwohl er vor der Gefahr gewarnt worden war, dort gesteinigt zu werden (V. 8), lag Lazarus „schon vier Tage im Grab“ (V. 17). Was Martha zu Jesus sagt, drückt ihre Enttäuschung über seine verspätete Ankunft aus und enthält vielleicht auch einen Vorwurf: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ (V. 21). Diesem Ausruf folgt jedoch sofort ein Bekenntnis des Vertrauens in die rettende Macht Jesu: „Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.“ (V. 22). Als Jesus ihr versichert, dass ihr Bruder auferstehen wird (V. 23), antwortet sie, indem sie ihren Glauben bekräftigt: „Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.“ (V. 24). Jesus führt sie noch einen Schritt weiter, indem er seine Macht über Leben und
Tod verkündet und seine Identität als Messias offenbart. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (V. 25-26). Nach dieser erstaunlichen Aussage konfrontiert Jesus Martha mit einer sehr direkten und zutiefst persönlichen Frage: „Glaubst du das?“ (V. 26).
Wie Martha konnten auch die ersten Generationen der Christen nicht gleichgültig oder passiv bleiben, als die Worte Jesu ihre Herzen berührten und erforschten. Sie bemühten sich ernsthaft, eine
verständliche Antwort auf die Frage Jesu zu geben: „Glaubst du das?“
In der Einheit mit Jesus findet der Mensch ewiges Leben. Ewiges Leben drückt sich ein einer Beziehung aus. Wir sind mit Jesus verbunden und er ist durch den Heiligen Geist gegenwärtig. weiterlesen
Das Gedenken an das erste christliche ökumenische Konzil, 325 n. Chr. in Nizäa bietet eine einzigartige Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben der Christen, wie er in dem auf diesem Konzil formulierten Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt, zu reflektieren und zu feiern; ein Glaube, der auch in unseren Tagen lebendig und fruchtbar ist. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2025 lädt dazu ein, aus diesem gemeinsamen Erbe zu schöpfen und sich intensiver in den Glauben zu vertiefen, der alle Christen eint.
Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist, das heißt: aus dem Wesen des Vaters, Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott,
gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater (homoousion to patri);
durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen und Fleisch geworden ist, Mensch geworden ist, gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist, aufgestiegen ist zum Himmel, kommen wird um die Lebenden und die Toten zu richten; Und an den Heiligen Geist.
Die Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2025 wurden von den Brüdern und Schwestern der Gemeinschaft von Bose in Norditalien vorbereitet. Link zu den Texten.
Seit 1966 wird die Gebetswoche für die Einheit der Christen, deren Ursprünge bereits auf das Jahr 1910 zurückgehen, vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und von der Kommission Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen vorbereitet. Jedes Jahr werden die Texte von einer anderen Region der Welt verfasst.