Ein türkischer Geschäftsmann will auf den Malediven ein Ferienparadies für strenggläubige Muslime errichten. Der Scharia konforme Badeurlaub ohne Alkohol und mit getrennten Stränden für Männer und Frauen findet angeblich lebhaften Absatz in der Türkei.
Die Eröffnung der Hotelanlage mit 600 Hotelzimmern, 107 Ferienvillen und 250 kleinen Privatstränden ist für Ende Oktober geplant, nach dem Ende des muslimischen Opferfestes. Gebucht werden kann der „Helal“-Urlaub, gemäß den Regeln des Koran, bereits seit dem 30. Januar.
Der Kopf der Holding, Fadil Akgündüz, ist Mitglied der religiösen Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen, des erklärten Erzfeindes von Recep Tayyip Erdogan. Die Jetpa Holding ist Teil des „grünen Kapitals“ in der Türkei. Der Begriff gilt als Synonym für den Aufstieg strenggläubiger muslimischer Eliten in der Wirtschaft.
Der als “ Jet Fadil“ in der Türkei wohlbekannte Unternehmer hat eine schillernde Vergangenheit. Akgündüz soll 2002 mit seinem in Siirt ansässigen Unternehmen „JetPa“ insgesamt 1,6 Milliarden Euro von türkischen Migranten in Österreich, Deutschland und der Schweiz erschwindelt haben. Er verkaufte ihnen Anteilsscheine für den Bau des ersten komplett in der Türkei entwickelten und hergestellten Autos – ein Projekt, aus dem nie etwas wurde. Dem mit internationalem Haftbefehl gesuchten Unternehmer drohte eine lebenslange Haft.
Der Traum vom muslimisch korrekten Maledivenaufenthalt für Türken könnte möglicherweise auch nur auf Sand gebaut sein.