„Für die liberalen und säkularen Kräfte sowie für die Christen sind die inoffiziellen Zwischenergebnisse eine große Enttäuschung“, sagt Carsten Polanz, Islamwissenschaftler und Mitarbeiter am Institut für Islamfragen der Evangelischen Allianz. „Christen und Konvertiten drohen noch schwerere Zeiten als unter Mubarak“, befürchtet Polanz.
In einem Kommentar der Tageszeitung „Die Welt“ spricht der Journalist Dietrich Alexander von einem „bösen Erwachen“. Angesichts der ersten Teilergebnisse der ägyptischen Parlamentswahlen dränge sich die Frage auf, wofür die Menschen auf dem Tahrir-Platz in Kairo eigentlich Leib und Leben riskiert hätten. „Demokratie, Freiheit, Selbstbestimmung? All das wird es kaum geben, sollten die ultrakonservativen Salafiten ihr sensationelles Abschneiden im ersten Wahlgang in den folgenden Wahletappen bestätigen.“
Die Mehrheit wird demokratische Strukturen schon deshalb ablehnten, „weil ein von Menschen geschaffenes Gesetz niemals über dem Gesetz Gottes stehen dürfe“, schreibt Alexander.
Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, hat die Muslimbruderschaft die erste islamische Gemeinschaft unter dem Propheten Mohammed als Vorbild für das „neue Ägypten“ präsentiert. mehr Informationen