Als einzige zuverlässige Quelle für den Angriff bleiben namenlose amerikanische Beamte, die der „New York Times“ Informationen gesteckt haben, während das offizielle Washington jeglichen Kommentar verweigert. Die „New York Times“ hat aus ihrer gleichen namenlosen Quelle von einer „israelischen Bestätigung“ erfahren, während Israel schweigt und nichts bestätigt.
Beweise für einen Angriff können deshalb nur aus Syrien eingeholt werden, zumal der Libanon alles dementiert hat und selbst UNO-Beobachter in der Region nichts bemerkt haben, wie UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon bei seiner Verurteilung Israels feststellte. Lediglich die täglichen Verletzungen des libanesischen Luftraumes durch Aufklärungsflüge israelischer Drohnen und Kampfflugzeuge wurden in Beirut bestätigt.
Rätselhaft bleibt also, wieso die Syrer standhaft das Bombardement eines Lastwagenkonvois dementieren, während sie darauf bestehen, dass ein Forschungszentrum in Dschumraja bei Damaskus teilweise zerstört worden sei.
Da bleibt nur politische Spekulation. Das Forschungszentrum wurde angeblich schon von den Rebellen angegriffen. Das könnte der syrische Präsident Baschar al-Assad nicht eingestehen.
Das Eingeständnis einer Attacke auf den Lastwagenkonvoi hätte einen gegenteiligen Effekt für das Assad-Regime. Denn niemand hat bisher feststellen können, in welchem Auftrag die Lastwagen angeblich moderne SA-17-Flakraketen in Richtung Libanon abtransportierten. Waren es Rebellen, in Syrien aktive Hisbollah-Kämpfer oder gar die syrische Armee?
Sollte die syrische Regierung ihre aus Russland angelieferten Waffensysteme in den Libanon bringen, würde sich das Assad-Regime in Schwierigkeiten begeben. Zum einen wäre das eine Verletzung der Lieferverträge mit Moskau. Zum anderen würde das Amerikanern und Israelis den Vorwand liefern, militärisch in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen.
Assad hofft vom israelischen Angriff auf Ziele der syrischen Regierung zu profitieren, da sich nun die ganze arabische Welt gezwungen sieht, sich mit dem Präsidenten zu solidarisieren und gegen die „zionistischen Aggressoren“ ins Feld zu ziehen. Doch Fakten, Beweise und Bilder konnte bis jetzt noch niemand auf den Tisch legen. Doch alle sind sich einig, dass der israelische Angriff zu verurteilen sei.