Neu bewaffnen sich Kurden und auch einige Christen in Syrien, um sich selbst verteidigen zu können. Doch auch unter den Rebellen sind gegenseitige Fronten aufgebrochen.
Der Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad hat vor mehr als zwei Jahren in Syrien begonnen. Je länger er dauert, umso stärker werden die radikal-islamischen Milizen im Land. Das führt in eine noch blutigere Phase des Bürgerkriegs. Die gemäßigte Opposition einen neuen Feind bekommen: Dschihadisten aus dem Irak. Mit den irakischen Dschihadisten gibt es eine weitere Al-Kaida-nahe Kampftruppe in dem arabischen Land, die immer mächtiger wird. Sie macht der syrischen – ebenfalls Al-Kaida-nahen – Al-Nusra-Front zunehmend Konkurrenz.
Seit wenigen Tagen ist den Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) klar, dass sie mit einigen von ihnen definitiv nicht zusammenarbeiten können. Grund ist der Tod ihres führenden Kommandeurs, Kamal Hamami. Mitglieder des Al-Kaida-Ablegers mit dem Namen «Islamischer Staat im Irak und Syrien» sollen ihn umgebracht haben.
Nach Angaben der Rebellen sagten die Dschihadisten einem der Leibwächter Hamamis, er solle dem obersten Militärrat der Assad-Gegner die Nachricht überbringen und den FSA-Führern mitteilen, dass ihnen das gleiche Schicksal blühe. Es gab bereits heftige Kämpfe zwischen Rebellen und radikalen Islamisten in der Provinz Idlib.
Die Gruppe «Muslime im befreiten Aleppo» wollen eine reine, islamische Gesellschaft ohne Sünde. Um das zu erreichen, haben die Männer Regeln beschlossen, die insbesondere Frauen betreffen: «Einer Muslimin ist es verboten, ihre Reize zu zeigen», verkünden sie. «Wir untersagen der Frau deshalb, auf die Straße zu gehen und in die Öffentlichkeit.»