2.Mose, 5,1-10,29, Montag, 4. April, Radio Maria Schweiz
Eine der bekanntesten Begebenheiten von Mose ist der Auszug aus Ägypten mit den 10 Plagen. Doch viele achten nicht auf die Details. Es ist aber höchst spannend, auf den Aufbau und die Symbole zu achten.
Gott schickt diese Plagen, damit das menschliche Herz offenbar wird. Der Weckruf Gottes führt zur Umkehr oder zur Verhärtung des Menschen gegenüber Gott.
In 2.Mose 9,16 steht: „Ich habe dich aber am Leben gelassen, um dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen.“
Es stellt sich uns die Frage: Ist das Wirken Gottes für uns Zeichen und Wunder oder werden sie uns zur Plage?
Die Beschreibung der Plagen in der Offenbarung mit dem „Lied von Mose“ (Offb 15,3) und die wachsame „Bereitschaft in Kleidern“ (Offb 16,15) erinnern an den Auszug aus Ägypten. Ebenso die Plagen mit Geschwüren (Offb 16,2), Blut (Offb 11,6), Frösche (Offb 16,13), Donner (Offb 16,18), Hagel (Offb 8,7) und Finsternis (Offb 16,10).
Mitten in all den Plagen bleibt die Hoffnung, dass die Menschen umkehren und sich aus ihrer Gebundenheit erlösen lassen. Nüchtern stellt Offenbarung 16,9 fest: „Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben.“ Und in Vers 11 steht: „Sie ließen nicht ab von ihrem Treiben.“
Je stärker Gott eingreift, desto mehr zeigt sich der tiefsitzende Hass der Menschen gegenüber Gott. Statt zu Einsicht und Umkehr zu kommen, verharrt der Mensch in seiner Auflehnung gegenüber Gott.
Hier eine Zusammenfassung der Sendung:
Die ganze Geschichte wird eröffnet mit den Worten aus 2.Mose 5,1:
„Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten: So spricht der HERR, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste ein Fest feiern können! 2 Der Pharao erwiderte: Wer ist der HERR, dass ich auf ihn hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne den HERRN nicht und denke auch nicht daran, Israel ziehen zu lassen. 3 Da sagten sie: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen …4 Der König von Ägypten entgegnete ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr die Leute zum Nichtstun verleiten? Fort mit euch, tut euren Frondienst! …6 Am selben Tag noch gab der Pharao den Antreibern der Leute und den Listenführern die Anweisung: 7 Gebt den Leuten nicht mehr, wie bisher, Stroh zum Ziegelmachen! Sie sollen selber gehen und sich Stroh besorgen. 8 Legt ihnen aber das gleiche Soll an Ziegeln auf, das sie bisher erfüllen mussten!
22 Da wandte sich Mose an den HERRN und sagte: Mein Herr, wozu behandelst du dieses Volk so schlecht? Wozu hast du mich denn gesandt? 23 Seit ich zum Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, behandelt er dieses Volk noch schlechter, aber du hast dein Volk nicht gerettet.
2.Mose 6,1 Der HERR antwortete Mose: Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antue. Denn von starker Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, ja, von starker Hand gezwungen, wird er sie sogar aus seinem Land ausweisen.“
Die Einheitsübersetzung spricht in den Überschriften von Zeichen. Im Volksmund sprechen viele von den 10 Plagen. Was ist der der Unterschied?
Der Tod der Erstgeburt ist in der Einheitsübersetzung kein Zeichen, sondern Gericht. Es ist aber die 10. Plage. Der Untergang der ägyptischen Armee im roten Meer ist dann die Vollendung des Gerichts. Das erste Zeichen, der Stab und die Schlange, waren ein Zeichen, eine Chance zur Besinnung, aber nicht eine eigentliche Plage.
Was beabsichtigt Gott mit den Plagen?
Gott schickt diese Plagen, damit das menschliche Herz offenbar wird. Der Weckruf Gottes führt zur Umkehr oder zur Verhärtung des Menschen gegenüber Gott.
In 2.Mose 9 steht ab Vers 14: „Daran wirst du (Pharao) erkennen, dass mir keiner im ganzen Land gleichkommt. 15 Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können und du wärst vom Erdboden verschwunden. 16 Ich habe dich aber am Leben gelassen, um dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen.“
In 2.Mose 10,1 steht: „Der HERR sprach zu Mose: „Geh zum Pharao! Ich habe sein Herz und das Herz seiner Diener verschlossen, damit ich diese Zeichen unter ihnen vollbringen konnte 2 und damit du deinem Sohn und deinem Enkel erzählen kannst, was ich den Ägyptern angetan und welche Zeichen ich unter ihnen vollbracht habe. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“
Gott will, dass für alle klar wird, dass es Gott ist, der die Israeliten aus der Sklaverei führt und nicht Mose und sein Bruder Aaron. Gott ist der Handelnde. Gott kommt zum Ziel. Er erlöst sein Volk, trotz aller Anstrengungen des Feindes, seinen Plan zunichte zu machen. Gottes Macht wird immer offensichtlicher.
Der Mensch ohne Gott schließt sich selbst durch sein Handeln vom Segen Gottes aus. Er wendet sich Gott nicht zu, sondern von ihm ab. Zuerst will der Mensch sich nicht Gott zuwenden, dann kann er es nicht mehr, weil er sich schon so oft gegen Gott entschieden hat und seine Denkmuster nicht mehr durchbrechen kann.
Haben diese Plagen für uns eine Bedeutung?
Es gibt drei Ebenen. Einerseits sehen wir durch die Geschichte, wie der Mensch ist und wie Gott ist.
Dann ist die Geschichte auch ein Modell, das uns zeigt, wie Gott bei Völkern und bei einzelnen Menschen anklopft. Wir sehen, wie er Chancen zur Umkehr schenkt und wie er in seinem Reden immer deutlicher wird. Aber es wird auch sichtbar, wie der Mensch sich immer mehr von Gott distanziert.
Der Mensch geht nicht unter, weil er von Gott nichts weiß, sondern weil er ihn nicht wahrhaben möchte. Es gab auch Ägypter, die sich Israel anschlossen. In 2.Mose 12,38 steht: „Auch ein großer Haufen anderer Leute zog mit“.
Spannend ist auch, dass im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, ähnliche Plagen erwähnt werden. Dort steht ebenfalls, dass die Menschen aber nicht zu Gott umkehren wollen.
Spannend ist auch der Gedanke, dass Gott nicht die Welt verändert, sondern die Menschen, die auf ihn vertrauen, aus der Not herausführt. Das sehen wir bei Noah, bei Lot aus Sodom und in der Offenbarung.
Uns stellt sich die Frage: Ist das Wirken Gottes für uns ein Zeichen oder eine Plage?
Gibt es eine Struktur innerhalb der Plagen?
Es gibt eine interessante Beobachtung im Text. Dreimal steht dort, dass Mose frühmorgens zum Pharao gehen sollte. Bei der ersten (2.Mose 7,15), vierten (2.Mose 8,16) und siebten Plage (2.Mose 9,13) macht Gott stets einen neuen Anfang. In allen drei Fällen muss Mose frühmorgens vor den Pharao treten. Jeder Morgen weist auf einen neuen Anfang des Handelns Gottes mit Pharao und Ägypten hin.
Die ersten drei Plagen bilden eine besondere Einheit. Auch die Zauberer versuchen, die Plagen Gottes nachzuahmen. Die ersten drei Plagen werden auch durch den Stab von Aaron ausgelöst.
Ab der vierten Plage wird zwischen den Ägyptern und dem Volk Israel ein Unterschied gemacht. Die Israeliten werden von den Plagen verschont und sind ihnen nicht ausgesetzt.
Bei den letzten drei Plagen sehen wir, dass es sich um Gerichte handelt, die direkt aus dem Himmel über das Volk Ägyptens kommen. Dabei werden diese Gerichte durch Mose ausgelöst. Doch er handelt im Auftrag Gottes.
Bei den ersten drei Plagen geht es um Weltanschauungsfragen, bei den nächsten drei Plagen um existenzielle Fragen und bei den letzten drei Plagen geschehen apokalyptische Ereignisse.
Wie bei allen Ereignissen geht es stets um die Frage Deutung. Was geschieht, kann ein Zeichen Gottes sein oder einfach eine Plage, die aber nicht zu einem Umdenken führt.
Ich finde es sehr eindrücklich, dass in der Offenbarung 16,9 steht: „Sie lästerten den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat. Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben.“
Der Mensch verharrt in seiner Auflehnung gegenüber Gott. Die Menschen ernten, was sie gesät haben.
Die Beschreibung der Plagen in der Offenbarung mit dem „Lied von Mose“ (Offb 15,3) und die wachsame „Bereitschaft in Kleidern“ (Offb 16,15) erinnern an den Auszug aus Ägypten. Ebenso die Plagen mit Geschwüren (Offb 16,2), Blut (Offb 11,6), Frösche (Offb 16,13), Donner (Offb 16,18), Hagel (Offb 8,7) und Finsternis (Offb 16,10).
Mitten in all den Plagen bleibt die Hoffnung, dass die Menschen umkehren und sich aus ihrer Gebundenheit erlösen lassen. Nüchtern stellt Offenbarung 16,9 fest: „Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben.“ Und in Vers 11 steht: „Sie ließen nicht ab von ihrem Treiben.“
Je stärker Gott eingreift, desto mehr zeigt sich der tiefsitzende Hass der Menschen gegenüber Gott. Statt zu Einsicht und Umkehr zu kommen, verharrt der Mensch in seiner Auflehnung gegenüber Gott, lästert über ihn und weigert sich, seine Macht zu anerkennen und ihm die Ehre zu geben.
Das erste Zeichen für den Pharao war der Besuch von Mose und Aaron. Was fällt dabei auf?
In 2.Mose 5,2 steht: „Der Pharao erwiderte: Wer ist der HERR, dass ich auf ihn hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne den HERRN nicht und denke auch nicht daran, Israel ziehen zu lassen.“
Und in 2.Mose 7,8 heißt es: „Der HERR sprach zu Mose und Aaron: 9 Wenn der Pharao zu euch sagt: Tut doch ein Wunder zu eurer Beglaubigung!, dann sag zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao hin! Er wird zu einer Schlange werden. … 11 Da rief auch der Pharao Weise und Beschwörungspriester und sie, die Wahrsager der Ägypter, taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche: 12 Jeder warf seinen Stab hin und die Stäbe wurden zu Schlangen. Doch Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. 13 Das Herz des Pharao aber blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der HERR vorausgesagt.“
Die Schlange ist im biblischen Zusammenhang stets ein Bild für das Böse. Das Böse hat allerdings nur so viel Macht, wie es Gott zulässt. Auch wenn der Mensch Böses nachahmen kann, ist es von Gott begrenzt. Gott setzt ein Ende, wann er will. Vom Stab des Mose wissen wir, dass auch die Schlange nur so lange wirken konnte, bis Mose sie wieder ergriff. In 2.Mose 7,15 sehen wir, dass das Gleiche auch mit dem Stab Aarons geschah und die Schlange wieder zum Stab wurde. Die Botschaft, an den Pharao in 2. Mose 7,12 und alle die verstehen wollen, ist klar: Gott hat die Macht, Grenzen zu setzen. Gott greift ein, wenn es ihm zu bunt wird.
Was hat es mit dem Zeichen des Nils auf sich?
In 2.Mose 7,17-18 steht: „So spricht der HERR: Daran sollst du (Pharao) erkennen, dass ich der HERR bin: Mit dem Stab in meiner Hand schlage ich auf das Wasser im Nil und es wird sich in Blut verwandeln. 18 Die Fische im Nil werden sterben und der Nil wird stinken, sodass sich die Ägypter davor ekeln, Nilwasser zu trinken.“ Und in Vers 22: „Doch die Wahrsager der Ägypter taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche. Das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie.“
In Ägypten ist die ganze Vegetation auf das Wasser des Nils angewiesen. Gott sagt zum Pharao durch die erste Plage in 2.Mose 7,17-18: „Du bist abhängig. Diese Lebensgrundlage kann ich dir jederzeit entziehen.“ Bei der Umwandlung vom Nilwasser in Blut geht es darum, dass wir einsehen, dass unser Leben von Gott abhängt. Jeder Augenblick in unserem Leben ist ein Geschenk von Gott. Spannend ist, dass die Leute des Pharao Leben entziehen und damit das Elend noch grösser machen konnten, jedoch nicht in der Lage waren, den Schaden zu heilen (2.Mose 7,22).
Was bedeuten die Frösche?
In 2.Mose 7,28 steht: „Der Nil wird von Fröschen wimmeln; sie werden heraufkommen und in dein Haus eindringen, in dein Schlafgemach, auf dein Bett werden sie kommen, in die Häuser deiner Diener und deines Volkes, in deine Backöfen und Backschüsseln.“ In 2. Mose 8,2 lesen wir weiter: „Aaron streckte seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus. Da stiegen die Frösche herauf und bedeckten das Land Ägypten. 3 Doch die Wahrsager taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche und ließen die Frösche über das Land Ägypten kommen. 4 Der Pharao rief Mose und Aaron zu sich und sagte: Betet zum HERRN, er möge mich und mein Volk von den Fröschen befreien. Dann will ich das Volk ziehen lassen.“ Und in Vers 11 steht: „11 Als der Pharao sah, dass die Not vorbei war, verschloss er sein Herz wieder und hörte nicht auf sie. … 25 So vergingen sieben Tage.“
Für die alten Ägypter wurde der Frosch zum Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit, weil er mit der jährlichen Nilschwemme die Fruchtbarkeit und somit Leben in das ansonsten brachliegende Land brachte. Die ägyptische Göttin der Geburt, Heqet, wurde froschgestaltig oder mit einem Froschkopf dargestellt.
Wenn nun für den Pharao der Frosch ein Symbol der Geburt ist, dann ist diese Plage eine Botschaft von Gott an ihn: „Ich schaffe Leben, wie ich will, auch wenn es nicht die Zeit der Nilschwemme ist.“
Spannend ist auch, dass diese Plage in jedes Haus hineinkommt. Einige sehen darin die Botschaft, dass die Sexualität zu einer Plage in jedem Haus werden kann, wenn sie nicht nach der göttlichen Ordnung gelebt wird. Nachdem der Pharao also feststellen sollte, dass das Leben von Gott kommt, sollte er nun realisieren, dass es göttliche Ordnungen gibt und Gott Leben entzieht oder gibt. Gottes Ordnungen führen zu einem gelingenden Leben. Wie viel Not entsteht hingegen, wenn wir Gott ignorieren.
Auch hier konnten die Leute des Pharao das Elend nur grösser machen, aber nicht aufheben.
Die dritte Plage und das vierte Zeichen waren die Stechmücken. Was zeigen sie auf?
Diese Plage folgt ohne jede Warnung. (Die Stechmücken entstehen aus dem Staub der Erde. Die Erde wurde von den Ägyptern, wie das Wasser, in einer Gottheit personifiziert. Diese Gottheit hieß Seb. Seb war ein Vater der Götter, auf seinem Kopf war ein Vogel zu sehen – ein Zeichen des Lebens.)
Durch die Plage werden alle Menschen und das Vieh getroffen. Aufs Neue versuchen die Zauberer, mit ihren Nachahmungen zu kommen, aber diesmal bleibt ihr Versuch vergeblich. Sie sagen: „Das ist Gottes Finger.“
Wir lesen in 2.Mose 8,12: „Darauf sprach der HERR zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deinen Stab aus und schlag damit auf den Staub der Erde! Im ganzen Land Ägypten sollen daraus Stechmücken werden. … 14 Die Wahrsager versuchten mit Hilfe ihrer Zauberkunst ebenfalls Stechmücken hervorzubringen, konnten es aber nicht. …. 15 Da sagten die Wahrsager zum Pharao: Das ist der Finger Gottes. Doch das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie.“
Mücken sind Tiere, die den Menschen Blut wegsaugen. Wir lesen in 3. Mose 17,11, dass im Blut das Leben ist.
Die Plage ist ein Sinnbild für eine von Gott abgefallene Welt, in der das Leben aus uns herausgesaugt wird. Statt des rechten Gebrauchs herrscht Missbrauch. Arbeit erfüllt nicht, sondern wird zur Last. Wir beschäftigen uns mit Krankheiten, die oft durch eine ungesunde Lebensweise entstanden sind. Anstatt einander zu helfen, graben wir einander das Wasser ab.
In dieser Situation wäre die Umkehr zu Gott, dem Geber des wahren Lebens, angesagt. Die Antwort auf die Not in der Welt wäre, nicht Gott anzuklagen, sondern sich ihm zuzuwenden.
Wenn unser Leben in unseren Händen zerrinnt, ist es eine Anfrage an uns, was wirklich im Leben zählt.
Nun sind wir bei der vierten Plage. Welche Botschaft steht hinter dem Ungeziefer?
Nun folgt die vierte Plage, bei der wir einen wesentlichen Unterschied zu den vorhergehenden feststellen: Ab dieser Plage bis zur neunten Plage sehen wir, wie Gott sein Volk Israel von Ägypten, von der Welt, abgesondert hat.
Das Ungeziefer befällt die Vorräte. Es geht um einen Wertezerfall und um Verluste. Das Spannende ist ja, dass Jesus sagte, dass er für seine Kinder sorgen wird. Doch wer nur auf seine Vorräte baut, der verliert, was sein Leben ausmacht.
Nachdem hier eine Trennung zwischen dem Volk Gottes und Ägypten stattgefunden hat, sehen wir, wie der Pharao Kompromisse anbietet. „Geht, bringt eurem Gott hier im Land Schlachtopfer dar!“ (2.Mose 8,21). Mose antwortete darauf: „Wir wollen drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, wie er es uns gesagt hat“ (2.Mose 8,21). Was bedeutet dieser Weg von drei Tagen? Es ist der Weg des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus, der am dritten Tag aus dem Tod auferstand. Das ist die Voraussetzung, um Gott dienen zu können.
2.Mose 8,22 beschreibt, weshalb es den Israeliten nicht möglich war, im Land Ägypten Gott zu dienen: „Wir müssen dem HERRN, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, die bei den Ägyptern Anstoß erregen.“ Der Hinweis auf das göttliche Opferlamm in Jesus ist und bleibt ein Anstoß. Dass jemand an unserer Stelle sterben muss, widerstrebt dem Menschen, der seine Gerechtigkeit selbst aufrichten möchte.
Weil der Pharao das Volk Israel nicht ziehen ließ, folgt die nächste Stufe der Plagen.
Was prägt die fünfte Plage, die Plage der Viehpest?
Bei der Viehpest kommt es zum Erwerbsausfall. Ohne gesunde Tiere gibt es keine Arbeit. Das Ärgerliche für den Pharao war, dass Gott einen Unterschied zwischen den Tieren der Israeliten und denen der Ägypter machte. In 2.Mose 9,7 lesen wir: „7 Der Pharao erkundigte sich, und wirklich: Vom Vieh Israels war kein einziges Stück eingegangen. Doch der Pharao verschloss sein Herz und ließ das Volk nicht ziehen.“
(Das Vieh achteten die Ägypter als heilig, ja sie betrachteten sie sogar als Inkarnationen von Gottheiten. Die Gottheit Hathor, eine Muttergottheit, sah einer Kuh ähnlich. Kein Wunder, dass es ihnen ein Gräuel gewesen wäre, wenn die Israeliten im Land geopfert hätten.)
Trotz der Eindeutigkeit der Botschaft verschloss der Pharao sein Herz. (Gott kann noch so klar reden, wenn der Mensch nicht hören will, verschließt er sich für Gott.)
Nun geht Gott noch einen Schritt weiter und sendet auch den Menschen Geschwüre. Was hat das zu bedeuten?
Bei der sechsten Plage geht es ans eigene Leben. Die Ägypter haben das Leben der Israeliten zerstört. Nun kommt die Zerstörung auf sie selbst zurück.
Das wird so beschrieben (2.Mose 9,8): „Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Holt euch eine Handvoll Ofenruß und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao in die Höhe werfen. 9 Er wird als Staub auf das ganze Land Ägypten niedergehen und an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen hervorrufen, im ganzen Land Ägypten.“
Die Reinheit war für die Ägypter wichtig. Wer konnte, ließ sich einbalsamieren, damit der Leib unversehrt bestehen blieb. In Vers 11 lesen wir etwas Wichtiges: „11 Die Wahrsager konnten wegen der Geschwüre Mose nicht gegenübertreten, sie waren wie alle Ägypter von Geschwüren befallen.“
Das war ein Fiasko. Und hier werden die Wahrsager auch zum letzten Mal erwähnt. Der ägyptische Gottesdienst fällt aus. Der Ruß ist ein Bild der Vernichtung.
Und jetzt lesen wir in Vers 12: „Aber der HERR verhärtete das Herz des Pharao.“
Sechs Mal hat der Pharao sein Herz selbst verhärtet und sich den Zeichen Gottes widersetzt. Nun erntet er, was er gesät hat – wie der Ofenruß, der auf ihn fällt. Er wollte das Volk verderben und zu Asche machen. Nun kommt die Asche auf sein Haupt. Ab jetzt trifft es ihn selbst und es wird offenbar, dass die nächsten drei Plagen unmittelbar aus dem Himmel kommen.
Was ist das Besondere daran, als Mose den Hagel ankündigt?
Gott lässt dem Pharo sagen 2.Mose 9,14: „Diesmal will ich alle meine Plagen loslassen auf dich, deine Diener und dein Volk.“
Spannend ist dabei die Gnade Gottes. Ab Vers 20 lesen wir: „20 Wer sich von den Dienern des Pharao vor der Drohung des HERRN fürchtete, ließ seine Knechte und sein Vieh unter Dach bringen. 21 Wer aber das Wort des HERRN nicht ernst nahm, ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld. …. . 23 Mose streckte seinen Stab zum Himmel empor und der HERR ließ es donnern und hageln … 26 Nur im Land Goschen, wo sich die Israeliten aufhielten, hagelte es nicht. …34 Doch als der Pharao sah, dass Regen, Hagel und Donner aufgehört hatten, blieb er bei seiner Sünde; er und seine Diener verschlossen wieder ihr Herz.“
In Ägypten regnet es normalerweise nicht. Man war nicht vom Himmel abhängig, sondern vom Nil. Jetzt bekommen sie anstatt Regen und Segen die Härte der Kälte zu spüren. Wer Gottes Segen mit Kälte begegnet, den trifft es hart.
Manchmal sagen die Leute, Gott müsste nur deutlicher eingreifen, dann würden die Menschen auch auf ihn hören. Doch wie wir hier sehen, scheint das nicht der Fall zu sein.
Geht dem Pharao nicht langsam ein Licht auf, dass er gegen Gott nicht ankommt?
In 2.Mose 10,7 steht: „4 Wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, so schicke ich morgen Heuschrecken über dein Land. …7 Die Diener sagten zum Pharao: Wie lange soll uns dieser Mann noch Unglück bringen? Lass die Leute ziehen, damit sie dem HERRN, ihrem Gott, dienen können! Merkst du denn noch immer nicht, dass Ägypten zugrunde geht?“
Despoten scheinen dazu zu neigen, stur bei ihren Plänen zu bleiben, auch wenn ihr Volk dabei zugrunde geht. Es entbrennt ein Machtkampf. Dabei spielen sie mit der Täuschung. Der Pharao stellt Bedingungen, dann lesen wir in Vers 16: „Da ließ der Pharao Mose und Aaron eiligst rufen und sagte zu ihnen: Ich habe gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt und auch gegen euch. 17 Nur noch diesmal nehmt meine Sünde von mir und betet zum HERRN, eurem Gott, er möge mich wenigstens noch von dieser tödlichen Gefahr befreien.“
Doch schon an dieser Formulierung erkennen wir die Tücke. Sein Bekenntnis ist nur oberflächlich. Er bittet Gott nicht selbst um Befreiung, sondern lässt andere für sich beten. Wer seine Gesinnung ändert, der wendet sich selbst mit der Bitte um Erbarmen an Gott.
Die Heuschrecken verzehrten alles, was vom Hagel übriggeblieben war. Statt einzulenken, verfinstert sich das Herz des Pharao.
Nun folgt die Finsternis. Was fällt bei dieser Plage auf?
Mose wird nicht zum Pharao gesandt. Gott bat Mose, die Finsternis auszulösen. Drei Tage lang wurde es finster. Das ist die absolute Orientierungslosigkeit.
Doch in Vers 23 lesen wir: „Wo aber die Israeliten wohnten, blieb es hell.“
Hier geht es um die Offenbarung der Macht Gottes gegenüber der Macht der Götter Ägyptens. Die erste Plage erstreckte sich auf den Nil, einen der wichtigsten Götter der Ägypter. Hier geht es um den größten Hauptgott: die Sonne. Re oder Ra ist der altägyptische Sonnengott. Das heißt, dass die Sonne selbst ein Gott ist und daher nicht von einem göttlichen Wesen geschaffen wurde. Von diesem Sonnengott entlehnte der Pharao seine Macht, seine Autorität und seinen Namen.
Gott sagt zum Pharao: „Ich bin das Licht der Welt. Es ist schrecklich, wenn man mich ausschließt.“ In der Finsternis herrscht Orientierungslosigkeit. Es gibt keine schrecklichere Plage als völlige Finsternis in den Herzen.
Doch Gott will die Menschen erlösen und ihnen den Weg aus der Finsternis zeigen. Jeder wählt für sich, ob er in Ägypten verharren will oder sich dem Volk Gottes anschließt.
Doch der Pharao versucht es immer noch mit Verhandeln. Er fleht um Gnade, bis die Not vorbei ist. Wohin das führt, schauen wir uns in der nächsten Sendung an.
Moses – Der Prophet Gottes
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- Mose – Segen oder Fluch 7. Februar 2023
Danke Hans Peter für diesen Artikel. Wir leben in sehr herausfordernden Zeiten und wir alle brauchen jemanden, der gnädig und vertrauenswürdig ist, um uns zu helfen. Wir alle brauchen jemanden, der es liebt, uns zu lehren und zu führen.
Wir sind gesegnet, dass unser Schöpfer bereit ist, dies zu tun. Er ist die wunderbarste Person, die uns lehrt, dass wir Buße tun müssen. Es ist so wichtig für uns, nach dem richtigen Lehrer zu suchen. Der richtige Lehrer ist der Gott der Bibel. Er lehrt immer die Wahrheit, denn Er ist die Wahrheit.
Suche nach Jesus, denn Er ist die Wahrheit. Suche nach Seinen Worten und schätze sie. Wahrlich, wenn wir den Herrn Jesus, seine Worte und Taten schätzen, werden wir Gott ehren.