Mose ist DER Prophet im Judentum. Er hat das Judentum begründet. Alles dreht sich um die Auslegung der fünf Bücher Mose, der Thora. Über Mose steht in der Bibel: „JHWH redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet“ (2.Mose 33,11).
Doch da gibt es eine interessantes Gespräch zwischen Gott und Mose (2.Mose 33,18-23): „Mose aber sagte: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! JHWH antwortete: Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen JHWH vor dir ausrufen: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme. Dann sprach er: Du kannst es nicht ertragen, mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben. Weiter sagte der HERR: Siehe, hier ist ein Platz bei mir, da sollst du dich auf den Felsen stellen. Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, dann werde ich dich in die Felsenhöhle stellen und meine Hand schützend über dich halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann werde ich meine Hand wegnehmen, und du wirst mich von hinten sehen; aber mein Angesicht darf nicht gesehen werden.“
Gott sprach auch als JHWH-Engel im Feuerbusch zu Mose (2.Mose 3,2.14). Doch die offene Begegnung mit Gott ist den Menschen seit der Abwendung von Gott im Garten Eden verwehrt. Nicht einmal Mose wurde sie gewährt.
Deshalb war die Aussage von Jesus sehr provozierend (Johannes 8,38): „Ich rede, was ich bei dem Vater gesehen habe; auch ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.“ In Johannes 6,46 sagt Jesus: „Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.“ Zu Philippus sagte Jesus: „So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?“ (Johannes 14,9)
Gott begegnet den Menschen in Jesus und dieser offenbart uns, wie der himmlische Vater ist. Jesus sieht, wir hören (Johannes 8,38). Bevor Jesus als Mensch geboren wurde, begegnete Gott den Menschen im Gottes-Engel oder in der Gestalt eines Menschen, wie bei Abraham.
Die Erscheinung des Gottes-Engels ist immer etwas Besonderes und anders als alle anderen Engelserscheinungen. Der Gottes-Engel spricht aus dem brennenden Dornbusch und zieht auch als Wolkensäule vor dem Volk her (2.Mose 23,23). Und in ihm spricht JHWH selbst.
Da Jesus nicht erst seit seiner Menschwerdung existiert (Johannes 8,58) scheinen der Gottes-Engel und Jesus identisch zu sein. Gott begegnet dem Menschen in Jesus; Jesus offenbart den Menschen den himmlischen Vater. Jesus ist die für uns Menschen wahrnehmbare Gestalt Gottes.
Johannes schreibt: „Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht“ (Johannes 1,18).
Text: Hanspeter Obrist
Jesus in der jüdischen Bibel
Abel – Der getötete Gottesknecht
Noah – Das Vertrauen in Gott hat ihn gerettet
Melchisedek – König der Gerechtigkeit
Der geheimnisvolle Gast von Abraham
Abrahams eigenartiger Opfergang
Jakobs Himmelsleiter
Jakobs Wende und neue Identität
Josef – Modell des Christusweges
Josef – gesandt, unterwegs, verworfen, verleumdet, verkauft
Josef – verworfen von aller Welt
Josef – Die Wiederannahme Israels