Mose – Freisetzung zu einem versöhnten Leben

Mose hat die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten herausgeführt.

Nun beginnt ein neues Leben ohne fremde Herrscher. Doch das ist nicht so einfach.

In 2. Mose 18 und 19 geht es um die innere Struktur einer Gemeinschaft. Ohne eine solche Struktur gibt es eine Hackordnung wie im Hühnerstall.

Die Stichworte sind: Streit, Heiligkeit, ein priesterliches Volk und Ergänzung.

Sendung mit Hanspeter Obrist und Rahel Kölbener, 2.Mose, 18 und 19, Montag, 3. Oktober 2022, Radio Maria Schweiz

Eine Zusammenfassung: 2.Mose 18 nach der Einheitsübersetzung 2016:

1 Jitro, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hörte, was Gott alles an Mose und seinem Volk Israel getan und wie der HERR Israel aus Ägypten herausgeführt hatte. 2 Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora mit sich, die Frau des Mose – Mose hatte sie wieder zurückgeschickt -, 3 und ihre beiden Söhne. Der eine hieß Gerschom, weil Mose gesagt hatte: Gast bin ich in fremdem Land. 4 Der andere hieß Eliëser, weil Mose gesagt hatte: Der Gott meines Vaters hat mir geholfen und hat mich vor dem Schwert des Pharao gerettet. 5 Jitro, der Schwiegervater des Mose, kam mit dessen Söhnen und dessen Frau in die Wüste, wo Mose beim Gottesberg lagerte. 6 Er ließ Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir zusammen mit deiner Frau und ihren beiden Söhnen.

7 Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen, fiel vor ihm nieder und küsste ihn. Dann fragten sie einander nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt. 8 Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der HERR dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen angetan hatte, auch von allen Schwierigkeiten, denen sie unterwegs begegnet waren, und wie der HERR sie gerettet hatte. 9 Jitro freute sich über alles, was der HERR an Israel Gutes getan hatte, als er es aus der Hand der Ägypter rettete. 10 Jitro sagte: Gepriesen sei der HERR, der euch aus der Hand der Ägypter und der Hand des Pharao gerettet hat; der das Volk unter der Hand der Ägypter weg errettet hat. 11 Jetzt weiß ich: Der HERR ist größer als alle Götter. Denn worin sie vermessen waren, das ist auf sie zurückgefallen. 12 Dann holte Jitro, der Schwiegervater des Mose, Brandopfer und Schlachtopfer für Gott. Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater des Mose vor dem Angesicht Gottes ein Mahl zu halten.

Jitro, der Schwiegervater von Mose erkennt in 2.Mose 18,11, dass JHWH der wahre Gott ist. „Jetzt weiß ich: Der HERR ist größer als alle Götter.“ Jitro hat ihm gedient, aber seine Macht noch nie so erfahren, wie Mose es ihm berichtet. Vielleicht hatte er damals Zweifel, als Mose ihm von der Gottesbegegnung erzählte und dass er nach Ägypten gehen will. Ob das nur gut kommt? Und seine Tochter, was wird aus ihr? Dann war er erleichtert, dass sie frühzeitig umkehrte. Jitro hat vom Auszug der Israeliten aus Ägypten gehört und sieht, dass das Volk nun hier ist. Doch ihm ist es wichtig, auch die Sichtweise von Mose zu hören. Als Zweites erkennt Jitro, was man sät, erntet man. So steht in Vers 11: „Denn worin sie vermessen waren, das ist auf sie zurückgefallen.“ Das Dritte was auffällt, ist, dass sie ein Mahl im Angesicht Gottes essen (2.Mose 18,12).

Diese Schritte finden wir auch im Neuen Testament. Wer Gott vertraut, dem offenbart er sich. Wer sich Gott entgegen stellt, wird ernten, was er gesät hat. Und Jesus verspricht uns das große göttliche Fest, zu dem die Glaubenden eingeladen sind. Vertrauen in Gott lohnt sich, auch wenn wir noch mitten in den Turbulenzen des Lebens stehen.

2.Mose, 18,13 Am folgenden Morgen setzte sich Mose, um für das Volk Recht zu sprechen. Die Leute mussten vor Mose vom Morgen bis zum Abend anstehen. 14 Als der Schwiegervater des Mose sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, sagte er: Was soll das, was du da für das Volk tust? Warum sitzt du hier allein und die vielen Leute müssen vom Morgen bis zum Abend vor dir anstehen? 15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Weil das Volk zu mir kommt, um Gott zu befragen. 16 Wenn sie einen Streitfall haben, kommt er zu mir. Ich entscheide zwischen ihnen und teile ihnen die Gesetze und Weisungen Gottes mit.

17 Da sagte der Schwiegervater zu Mose: Es ist nicht gut, wie du das machst. 18 So richtest du dich selbst zugrunde und auch das Volk, das bei dir ist. Das ist zu schwer für dich; allein kannst du es nicht bewältigen. 19 Nun hör zu, ich will dir einen Rat geben und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott! Bring ihre Angelegenheiten vor ihn, 20 unterrichte sie in den Gesetzen und Weisungen und mach sie mit dem Weg bekannt, auf dem sie gehen, und mit dem Tun, nach dem sie handeln sollen! 21 Du aber sieh dich im ganzen Volk nach tüchtigen, gottesfürchtigen und zuverlässigen Männern um, die Bestechung ablehnen. Gib dem Volk Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn! 22 Sie sollen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung stehen. Alle wichtigen Fälle sollen sie vor dich bringen, die leichteren sollen sie selber entscheiden. Entlaste dich und lass sie mittragen! 23 Wenn du das tust, sofern Gott zustimmt, bleibst du der Aufgabe gewachsen und dieses ganze Volk kann in Frieden heimkehren.

24 Mose hörte auf seinen Schwiegervater und tat alles, was er vorschlug. 25 Mose wählte sich tüchtige Männer in ganz Israel aus und setzte sie als Hauptleute über das Volk ein, als Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn. 26 Sie standen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung. Die schwierigen Fälle brachten sie vor Mose, alle leichteren entschieden sie selber. 27 Mose verabschiedete seinen Schwiegervater und dieser kehrte in sein Land zurück.

Streit

Was mich auf den Boden der Realität zurückholt: Erlöste Menschen sind nicht automatisch vollendete Menschen. Ich weiß gar nicht, was Mose schlichten musste. Die Leute lebten in der Wüste in Zelten. Und doch gab es Streitigkeiten.

Was auffällt: Wir Menschen brauchen in einem Konflikt anscheinend Hilfe von einer Drittperson, die nicht in dem Konflikt involviert ist. Dabei geht es darum, dass beide ihre Sicht darlegen können. Moste befragt auch Gott, damit er sich nicht von falschen Eindrücken leiten lässt.

Vielleicht kann uns das ein wenig entspannen. Konflikte sind normal. Wir brauchen manchmal Hilfe von außen. Wenn wir Menschen uns in einen Konflikt hineinsteigern, kommen wir nicht immer wieder selbst heraus. Für mich war es ein wichtiger Hinweis, als ich davon gelesen haben, dass in der Hitze des Gefechts ein biochemischer Prozess abläuft. Es werden Hormone ausgeschüttet. Deshalb braucht es Zeit, bis wir uns wieder beruhigen und klar denken können. Wenn ich die innere Ruhe verliere, ist es also klug, gleich zu sagen, dass ich zuerst Zeit brauche, um darüber nachzudenken. Das ist auch ein Grund, warum schnelle Entscheide nicht zu einer guten Lösung führen, weil sie am Schluss meist nicht von allen Beteiligten mitgetragen werden.

Weiter fällt auf, dass Mose seine Work-Life-Balance nicht im Griff hatte. Wer meint, nur er könne alle Probleme lösen, wird mit der Zeit selbst zum Problem. Jemand sagte einmal, dass wir alles delegieren sollten, bei dem es nicht darauf ankommt, dass wir selbst diejenigen sind, die es tun

Genau das schlägt Jitro Mose vor. Und es war ein guter Entscheid. Damit verteilt sich die Führung des Volkes auf mehrere Schultern. Ich finde es sehr spannend, dass die Bibel immer wieder davon spricht, dass wir Aufgaben teilen sollen. Das eigentliche Bild dahinter ist, dass einer dem anderen dient. Der Himmel ist dort, wo wir füreinander da sind.

So sagte Petrus in 1. Petrus 4,10: Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!“

Die Bibel spricht davon, dass Gott jeden von uns mit speziellen Gaben und Aufgaben ausrüstet. Spannend ist, was unmittelbar vor dieser Geschichte geschehen war.

2.Mose 17 ab Vers 8:

8 Und Amalek kam und suchte in Refidim den Kampf mit Israel. 9 Da sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen mit dem Gottesstab in meiner Hand auf den Gipfel des Hügels stellen. 10 Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. 11 Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker.

12 Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben den unter ihn und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging. 13 So schwächte Josua Amalek und sein Heer mit scharfem Schwert. 14 Da sprach der HERR zu Mose: Schreibe das zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein!

Es gibt manche Dinge, die Gott bestimmt. Warum war es das Gebet von Mose und nicht das von Aaron und Hur, dass eine Wendung brachte? Spannend ist aber auch, dass diese beiden Männer Mose stützten, damit er im Gebet bleiben konnte. Eigentlich passiert schon hier das Entscheidende, dass sie einander dienen. So sind wir auch aufgefordert, einander zu dienen. Deshalb werden auch manche Menschen freigestellt, damit sie sich dem Gebet und dem Studium der Bibel widmen können, damit wir anderen von ihren Entdeckungen profitieren können. Es ist ein Nehmen und Geben, um gemeinsam weiterzukommen. Heute haben wir noch viel mehr die Möglichkeit, darauf zu achten, welche Impulse uns gut tun und wo wir merken, dass unser Glaube genährt wird. Wichtig ist, dass wir selbst eine Verantwortung dafür haben, dass wir unseren Becher füllen lassen, bis er überfließt. Solche Dinge können Bücher oder bestimmte Radiosendungen sein. Auch im Internet bieten sich viele Möglichkeiten an.

Heiligkeit, ein priesterliches Volk

2.Mose 19,1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, an diesem Tag, kamen sie in der Wüste Sinai an. 2 Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg. 3 Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der HERR vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: 4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. 5 Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, 6 ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst.

7 Mose ging und rief die Ältesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der HERR ihm aufgetragen hatte. 8 Das ganze Volk antwortete einstimmig und erklärte: Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun.

Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes. 9 Der HERR sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hören, wenn ich mit dir rede, damit sie auch dir für immer vertrauen. Da berichtete Mose dem HERRN, was das Volk gesagt hatte.

10 Der HERR sprach zu Mose: Geh zum Volk! Heilige sie heute und morgen! Sie sollen ihre Kleider waschen 11 und sich für den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag nämlich wird der HERR vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen. 12 Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren! Jeder, der den Berg berührt, hat den Tod verdient. 13 Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; sei es Tier oder Mensch, es darf nicht am Leben bleiben. Erst wenn das Horn ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.

14 Mose stieg vom Berg zum Volk hinunter und heiligte das Volk. Dann wuschen sie ihre Kleider. 15 Er sagte zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Berührt keine Frau!

16 Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern. 17 Mose führte das Volk aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen. 18 Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der HERR war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig 19 und der Hörnerschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete ihm mit verstehbarer Stimme. 20 Der HERR war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen und Mose war hinaufgestiegen.

21 Da sprach der HERR zu Mose: Geh hinunter und schärfe dem Volk ein, sich nicht an den HERRN heranzudrängen, um zu schauen, sonst müssen viele von ihnen umkommen. 22 Auch die Priester, die sich dem HERRN nähern, müssen sich geheiligt haben, damit der HERR in ihre Reihen keine Bresche schlägt. 23 Mose entgegnete dem HERRN: Das Volk kann nicht auf den Sinai steigen. Denn du selbst hast uns eingeschärft: Zieh eine Grenze um den Berg und erklär ihn für heilig! 24 Doch der HERR sprach zu ihm: Geh hinunter und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht versuchen, hinaufzusteigen und zum HERRN vorzudringen, damit er nicht in ihre Reihen eine Bresche schlägt. 25 Da ging Mose zum Volk hinunter und sagte es ihnen.

2.Mose 20, 18 Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hörner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne. 19 Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören! Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir. 20 Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll über euch kommen, damit ihr nicht sündigt. 21 Das Volk hielt sich in der Ferne und Mose näherte sich der dunklen Wolke, dort, wo Gott war.

Ein Königreich von Priestern, Ergänzung

Ganz zentral ist die Aussage Gottes: „6 Ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören.“

Hier steht nicht: „Ihr sollte eine Gemeinschaft sein mit einem Priester“, sondern „ein einander dienendes Volk“. Das schließt aber nicht aus, dass Einzelne in diesem Volk besondere Aufgaben haben.

Paulus schreibt im Epheser 4,11-13: „Er setzte die einen als Apostel ein, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12 um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi, 13 bis wir alle zur Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.“

Wir sehen, dass Mose die Aufgaben verteilt. Später setzt er auch seinen Bruder als Priester ein.

Die Idee Gottes ist, dass wir voneinander lernen und einander dienen. Oft ist es so, dass Gott mich durch andere erkennen lässt, was er mir sagen möchte. Das soll unser Miteinander stärken. Nicht einer macht alles für alle, sondern alle dienen mit ihren Gaben in gegenseitiger Wertschätzung.

Die kleinste Zelle einer solchen Gemeinschaft ist die Ehe, in der sich Mann und Frau ergänzen, wertschätzen und lieben. Ich weiß, dass das in der Praxis nicht immer so ist, aber dies ist der eigentliche Gedanke.

Das Miteinander, die Wertschätzung und die Liebe sollen dann auch in einer größeren Gemeinschaft die wichtigste Rolle spielen. Jesus sagt in Johannes 13,35: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“

Wenn wir die fünf Charaktere anschauen, die Paulus im Epheserbrief erwählt, merken wir, wie sich diese Personen gut ergänzen.

Ein Hirte vereint eine Gemeinschaft. Der Evangelist ruft zur Entscheidung für Gott auf. Der Lehrer vermittelt Hintergrundwissen und fördert Menschen. Ein Prophet bringt neue Gedanken und Ideen ins Spiel und ein Apostel denkt strategisch und bringt System in die Bewegung.

Diese Struktur hatte Gott schon bei den Israeliten vorgesehen. Sie sollten ein Volk von Priestern sein. Ein Volk, dass sich gegenseitig dient.

Der Knackpunkt liegt darin, dass wir einander dienen sollen anstatt einander zu beherrschen und Machtstrukturen aufzubauen. Die Methode der Wahl soll Einladung sein und nicht Zwang.

Auch Paulus formuliert das so: „12 um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi, 13 bis wir alle zur Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen (Epheser 4,12-13).

Das Ziel ist, dass wir für und mit Gott leben. Mit „heiligen“ ist im biblischen Sprachgebrauch nichts anderen als „für Gott da zu sein“ gemeint. Es geht also darum, sich auf Gott hin auszurichten.

Deshalb gibt es auch die Anweisung, das Profane nicht mit dem Dienst für Gott zu vermischen. Wer Gott begegnen will, soll sich gedanklich auf ihn einstellen und nicht daneben noch anderen Dingen nachgehen.

Um Gott zu begegnen, sollen wir uns heiligen, uns auf ihn einstellen und in Respekt und Ehrfurcht vor ihn treten.

In den alten Völkern wurden oft Gelage und Ausschweifungen als Gottesdienst verkauft. Davon distanziert sich der Gott der Bibel klar. Gottesdienst soll nicht in einen Missbrauch von Menschen ausarten.

Als das Volk Gott hörte, bekamen sie es mit der Angst zu tun. Was bedeutet das für uns?

Der Mensch kommt mit der direkten Gottesbegegnung nicht zurecht. Deshalb hat Gott durch Propheten zu den Menschen im Alten Testament gesprochen. Dann begegnet er uns als Mensch Jesus Christus und alles wird aufgeschrieben, so dass wir heute in der Bibel Gott begegnen. So können wir in der Bibel Gott und seinen Willen entdecken. Der Heilige Geist leitet uns und hilft uns zu verstehen, was gemeint ist.

Spannend ist, dass Gott uns entgegenkommt. Er begegnet uns so, dass wir damit zurechtkommen. Manche wünschen sich immer wieder, dass Gott doch einmal machtvoll eingreift und spricht. Doch Gott will uns für sich gewinnen. Mit einer machtvollen Ansprache hätten wir nicht mehr die Möglichkeit, uns freiwillig auf ihn einzulassen. Die Verborgenheit Gottes ist somit ein Ausdruck seiner Liebe zu uns, damit wir uns für ihn entscheiden und im Glauben Schritt für Schritt zu ihm hinwachsen können.

Gott verhüllt sich, aus Liebe. Im Text steht ja, er war mit Rauch umhüllt. In der Bibel steht auch, dass wir unserem Richter begegnen werden, doch dann nicht zu einer Einladung, sondern zur letzten Aufarbeitung unseres Lebens. Dann wird uns bewusstwerden, dass Gott uns genügend Möglichkeiten gegeben hat, umzukehren und ein Leben mit ihm zu beginnen. Wie das ganz genau in den einzelnen Leben aussieht, weiß nur er. Er wird aufgrund des persönlichen Wissens jedes Menschen über Gott alles beurteilen, schreibt Paulus im Römerbrief Kapitel 1-3.

Welcher Aspekt des heutigen Abschnittes beeindruckt am meisten?

Auch erlöste Menschen haben unterschiedliche Meinungen. Das finde ich zuerst einmal entspannend. Gerade das gemeinsame Ringen um gute Wege macht eine gute Gemeinschaft aus.

Wenn wir den Fokus darauf richten, dass wir einander dienen und uns gegenseitig wertschätzen, verändert sich so manches.

Wir brauchen einander, damit wir erkennen, wie wir für Gott leben können. Damit werden wir auch erkennen, was uns letztlich nutzt oder schadet. Darüber werden wir in der nächsten Sendung noch sprechen, wenn es um die 10 Gebote geht.

Aus der Erfahrung heraus, wie gut es Gott mit uns meint, können wir mit Paulus sagen: „Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ (2. Korinther 5,20)

Gebet

Himmlischer Vater, danke für diesen Abschnitt aus der Bibel. Wir sehen, wie wir Mensche mit uns selbst nicht klarkommen. Danke, dass du uns hilfst. Leite du uns durch deinen Heiligen Geist und zeig uns, wie wir uns mit dir und unseren Mitmenschen versöhnen können. Hilf uns, zu erkennen, wie wir einander helfen und uns gegenseitig ermutigen können. Hilf uns, dass wir immer mehr so leben können, wozu du uns geschaffen und begabt hast. Hilf uns, auf dem Weg zu bleiben und führ uns zurück, wenn wir deine guten Gedanken über unserem Leben verfehlen. Hilf uns, die Bibel zu verstehen und leite und begleite uns. Amen.

Moses – Der Prophet Gottes

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