Die progressiven Muslime um den 30-jährigen Ostschweizer IT-Ingenieur Kerem Adigüzel haben am Sonntag 22.10.17 einen Verein in Olten gegründet. Ihr Ziel: Eine eigene Moschee für Frauen und Männer, in der es auch Platz hat für Schwule und Lesben. Der Name ist „Al Rahman – mit Vernunft und Hingabe“, wie aus online publizierten Statuten ersichtlich ist.
Ein solcher muslimischer Gebetsraum wäre in der Schweiz ein Novum, da es ein solches Angebot erst als Wandermoschee gibt: Mehrmals pro Jahr organisieren Muslime um die Basler Lehrerin Jasmin El-Sonbati sogenannt inklusive Gebete in Räumen, die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Meist sind es Kirchen oder Kapellen, zuletzt war es die Zürcher St.-Anna-Kapelle im September.
Selbst in Moscheen der wenigen als progressiv geltenden Schweizer Imame beten Männer und Frauen voneinander getrennt. Frauen als Imaminnen sind für die Muslim-Gemeinschaften ein No-Go.
In Berlin gründete im Juni 2017 die Frauenrechtlerin, Anwältin und Muslima Seyran Ates zusammen mit Mitstreiterinnen aus der Schweiz die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee. Sie steht Frauen, Männern, Gläubigen, Nichtgläubigen, Lesben und Schwulen offen. Ates und andere Frauen leiten als Imaminnen das Freitagsgebet.
Ihr Engagement brachte Seyran Ates in grosse Gefahr. Radikale trachten ihr seither nach dem Leben. Und auch die Erdogan-treuen Türken hatten sie als Feindbild entdeckt, warfen ihr gar Nähe zur Bewegung des Erdogan-Kontrahenten Fethullah Gülen vor. Darstellungen, denen Ates stets widersprach.
Auch der 30-jährige Schweizer Kerem Adigüzel hat türkische Wurzeln. Nun nimmt er mit der Vereinsgründung einen weiteren Schritt in Richtung einer ersten Schweizer Moschee für die Progressiven unter den Muslimen. mehr Informationen
„…die progressiven unter den Muslimen.“ Eine Terminologie, die nahelegt, es handele sich um die „Guten“ … aber stimmt das? Ist es nicht eher so, dass in dieser „Story“ die selbe Willkür im Umgang mit dem „vorgeblich offenbarten Wort der Wahrheit“ zu Tage tritt, wie in den jüngsten Entwicklungen der institutionellen, christlichen Kirche in Anbiederung an die hochgepuschte Gender-Ideologie? Mir offenbart sich in diesem Beitrag die ganze Tragik menschlichen Irr-Sinns, wie ihn Paulus gegenüber Timotheus in seinem zweiten Brief ankündigt: Kapitel 4:3 Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, 4 und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.
Interessant, dass du progressiv mit den Guten verküpfst. Ich verknüpfe generell weder Progressive noch Konservative mit Gut oder Schlecht. Für mich war es eher die Beobachtung: Muslim ist nicht Muslim. Wie Kirche nicht automatisch biblischer Glaube ist. Es gibt so viele unterschiedliche Motive sich unter einem religösen Dach zu sammeln. Eine spannende Frage ist, warum gehen Menschen in religiöse Veranstaltungen? Manche gehen wegen den sozialen Kontakten dahin. Andere wegen dem Programm (Ritus, Musik, Kultur, usw.). Andere weil für die Kinder etwas geboten wird. Doch wenn ich über den Glauben mehr wissen will? Vielleicht Google?
Moin, Moin:-) „Progressiv“, da sprach ich weder meine persönliche Deutung des Wortes an, noch geht es um Deine;-) Es „zitiert“ eine, im „Pressedeutsch“ und auch sonst allgegenwärtige Sprach-Konvention, die etwas „Gutes“ als solches suggerieren will – ganz im Sinne der evolutionistischen Grundannahme, dass das Zukünftige eine Verbesserung des Gestrigen darstelle;-) Deine Schlussbemerkung im Kontext der Oportunismen, die in religiöse Veranstaltung unter Ausschluss der Wahrheitsfindung treiben könnte (als interessantem Betrachtungswinkel) und der fragende Verweis auf Google und Konsorten ist, glaube ich, gar nicht so weit von vielfach gelebter Wirklichkeit – ein Witz mit bitterem Nachklang…