In Indien nehmen die Spannungen zwischen radikalen Hindus und den muslimischen Minderheiten immer stärker zu. Der Aufhänger: Den Hindus gelten Kühe als heilig, weshalb es in weiten Teilen Indiens verboten ist diese zu schlachten. Bei den Muslimen gibt es dieses Verbot nicht.
Den Fundamentalisten ist auch egal, ob tatsächlich eines der heiligen Tiere zu Schaden kam. Sogenannte „Kuhschutztruppe“ sind unterwegs. Sie sind bekannt dafür, eigenmächtig Straßensperren zu errichten und Transportkontrollen durchzuführen, auf der Suche nach illegalen Tiertransporten, die die heiligen Wiederkäuer über die Grenze schaffen wollen. Solche Aktionen laufen komplett ohne behördliche Überwachung über die Bühne, weshalb die Situationen oft eskalieren.
Dabei richten sich der Hass aber nicht nur auf Muslime. Auch die Dalit, Nachkommen der indischen Ureinwohner, sind Ziel solcher Attacken. Die Zahl der Übergriffe hat in den letzten Jahren zugenommen und so wurde etwa 2015 ein Mann totgeprügelt, nachdem ihm unterstellt wurde, Rindfleisch konsumiert zu haben.
Regierungschef Narendra Modi, selbst nationalistischer Hindu, hat in diesen Fällen die Scheuklappen auf.