28.12.23 Nicht einmal an Weihnachten bleiben Nigerias Christen vor tödlichen Angriffen verschont. Bei einer Serie von Terroranschlägen in 26 christlichen Gemeinden im Bundesstaat Plateau wurden rund 200 Christen getötet. Einzelheiten wurden erst jetzt bekannt. Die Angriffe begannen in der Nacht des 23. Dezember und dauerten bis zum ersten Weihnachtstag an.
Die Angriffe gehören laut Maria Lozano, einer Sprecherin des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, zu den gewalttätigsten in der Geschichte der Region. Fotos, die der „Catholic News Agency“ (CNA) vorliegen, zeigten, wie die Todesopfer der Angriffe in Massengräbern verscharrt wurden. Gegenüber der CNA berichtete Lozano, dass die Angriffe unter anderem aus ethnischen und religiösen Streitereien zwischen christlichen Bauern und den nomadischen Fulani-Hirten verübt worden seien. Im Bundesstaat Plateau kommt es seit Jahren immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen zwischen mehrheitlich muslimischen Fulani-Nomaden und christlichen Bauern. Es gibt Hinweise, wonach Fulani-Gruppen in Kontakt mit der dschihadistischen Terrormiliz „Boko Haram“ stehen, die auf die Islamisierung Nigerias abzielt.
27.12.23 Bei Angriffen bewaffneter Täter auf 15 Dörfer im nigerianischen Bundesstaat Plateau sind am Wochenende nach Angaben der örtlichen Behörden mehr als 100 Menschen getötet worden.
Der Polizeisprecher des Bundesstaats sprach zunächst von insgesamt mindestens 98 Toten, Vertreter der örtlichen Behörden zählten dagegen mindestens 163 Tote.
„Die Angriffe waren gut koordiniert“, sagte der amtierende Vorsitzende der Bokkos Local Government Area im Bundesstaat Plateau, Monday Kassah, am Montag.
„Wir haben 113 Leichen aus diesen Gemeinden geborgen. Wir fanden mehr als 300 Verletzte.“
Die nach Angaben der Polizei noch nicht identifizierten Angreifer brannten auch Häuser, Autos und Motorräder nieder. Die Einwohner der überwiegend christlichen Gemeinden beschuldigten muslimische Fulani-Viehhirten, die Angriffe verübt zu haben.
Bei den meisten Opfern soll es sich um Frauen und Kinder handeln. Es wird befürchtet, dass Rettungskräfte noch weitere Leichen in den Dörfern in den Bezirken Bokkos und Barkin Ladi finden könnten. Insgesamt sollen – je nach Quelle – zwölf oder sogar mehr als 20 Gemeinden angegriffen worden sein.
Die Vereinten Nationen haben sich zum Weihnachts-Massaker noch nicht geäußert.