Maria Himmelfahrt

Das Fest Maria Aufnahme in den Himmel (15. August) geht auf ein Marienfest zurück, das Cyrill von Alexandrien im 5. Jahrhundert einführte.

Der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist seit dem 6. Jahrhundert bezeugt und wurde 1950 von Papst Pius XII. in der Apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus für die römisch-katholische Kirche zum Dogma erhoben.

In der Bibel finden wir keine Angaben über die letzten Lebensjahre von Maria. Sie erscheint das letzte Mal, als sich die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu trafen (Apostelgeschichte  1,14). Klar ist, dass Johannes Verantwortung für sie übernommen hatte (Johannes 19,27). Da Johannes später in Ephesus lebte, denken einige, dass Maria auch dorthin kam. Andere sagen Maria sei in Jerusalem gestorben.

In nichtbiblischen Schriften (um 400 n. Chr.) wird darüber berichtet, dass die Apostel von ihren Missionsorten durch die Luft an das Sterbebett Marias gebracht worden seien, entweder nach Jerusalem oder nach Ephesus. Sie hätten Maria nach deren Tod bestattet und das Grab mit einem großen Stein verschlossen; aber sofort sei Christus mit den Engeln erschienen, der Stein sei weggewälzt worden und Christus habe Maria herausgerufen.

Einer späteren, außerbiblischen Legende nach soll sich Maria nach der Himmelfahrt Jesu mit dem Kreis der Frauen um Jesus und mit dem Apostel Johannes in einem Haus in der Nähe von Ephesus in der heutigen Türkei bis zu ihrer eigenen Himmelfahrt niedergelassen haben. Das dortige Marienhaus wird von der katholischen Kirche anerkannt.

Nach altkirchlicher Tradition wird das Mariengrab im Kidrontal bei Jerusalem als die Grabstätte von Maria angesehen. Maria soll am Berg Zion im Kreise der Jünger gestorben sein.

Daran erinnert die römisch-katholische Dormitio-Kirche.

Das Grab liegt am Fuße des Ölberges, nahe bei der Kirche aller Nationen. Die Kirche mit dem Mariengrab gehört der griechisch-orthodoxen und der armenisch-apostolischen Kirche; die syrisch-orthodoxe, die koptisch-orthodoxe und die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche dürfen sie mitbenutzen. Über eine steile Treppe hinter der Fassade steigt man zum Grab hinunter, in dem Maria einige Tage bis zu ihrer Himmelfahrt gelegen haben soll. Zudem werden dort die Gräber ihrer Eltern Joachim und Anna und ihres Mannes Josef gezeigt.

Maria ist also nach kirchlicher Tradition in Ephesus (Türkei) und Jerusalem gestorben.

Maria Himmelfahrt ist ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche am 15. August. In der altkatholischen Kirche wird der 15. August als Heimgang Mariens begangen. Ähnliches gilt für die orthodoxen Kirchen und insbesondere die syrisch-orthodoxe Kirche, die das Fest ebenfalls am 15. August begehen.

Am 15. August des alten Kalenders (28. August des neuen) folgen die russisch-, serbisch-, georgisch-, griechisch- und die koptisch-orthodoxe Kirche mit Maria Himmelfahrt (Vergleiche Artikel: Entschlafung Marias). An dem nächstgelegenen Sonntag feiert die armenisch-apostolische Kirche Maria Himmelfahrt.

Mit der Nachfeier dieses Festes endet in den Ostkirchen das Kirchenjahr, das am 1. September mit der Vorfeier der Geburt von Maria am 8. September beginnt.

An Maria Himmelfahrt werden in einigen katholischen Kirchen Kräuter gesegnet. Es ist ein mystisches vorchristliches Ritual.

In der Armenisch-Apostolischen Kirche wird unmittelbar im Anschluss an das Fest, das am Sonntag zwischen dem 12. und 18. August stattfindet, die Traubenernte gesegnet.

Mariä Himmelfahrt ist ein regionaler Feiertag. Nur in einzelnen Kantonen bleiben die Betriebe und Geschäfte zu. Konkret sind es die Kantone: Appenzell-Innerrhoden, Jura, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Tessin, Uri, Wallis und Zug.

Video Kräuterritual in Bern Schweiz

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