Malaysia «Allah»-Verbot aufgehoben

Update 16.3.21 Abgeordnete und Senatoren fordern die Regierung auf, die Berufung zurückzuziehen.

15. März 2021 Eine gemeinsame Erklärung von Abgeordneten, Senatoren und Versammlungsmitgliedern von Sabah und Sarawak, die die Entscheidung des High Court unterstützen, allen Malaysiern zu erlauben, zu Allah zu beten: Wir, die unterzeichnenden Abgeordneten von Dewan Rakyat und Dewan Negara, sowie die Abgeordneten der Staatsversammlung von Sabah und Sarawak fordert alle Malaysier auf, zu akzeptieren, und die Bundesregierung, ihre Berufung gegen das Urteil des High Court vom 10. März 2021 zurückzuziehen, mit dem das Allah-Verbot seit 1986 für verfassungswidrig erklärt wird. Es ist ein Segen, dass alle Malaysier in Moscheen, Kirchen und Gurdwaras zu Allah beten können. ….

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Was ist eigentlich das Problem? Es geht darum, ob man in der eigenen Sprache Gott Gott nennen darf.

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Christen in Malaysia dürfen das Wort «Allah» für Gott in religiösen Publikationen gebrauchen. Das hat ein hohes Gericht am Mittwoch 10.3.21  entschieden.

Das Gericht – die dritthöchste Instanz im Lande – erklärte damit ein 35jähriges Verbot als verfassungswidrig, das Christen den Gebrauch des Wortes «Allah» und drei anderer arabischer Begriffe in religiösen Publikationen untersagt hatte. Das Oberste Gericht in Kuala Lumpur hatte 1986 erklärt, die Verwendung des Begriffs «Allah» sei kein integraler Bestandteil des christlichen Glaubens und deshalb dürften in Malaysia auch nur Muslime ihren Gott so nennen.

Update: „Die malaysische Regierung legte am Montag (15. März) Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts ein.“

Mit dieser Weisung hatte die Regierung versucht, Verwirrung zu verhindern, die zur Bekehrung zu anderen Religionen – sprich: zum Christentum – führen könnte. Der Richter hat jetzt festgehalten, dass es keinen Beweis dafür gebe, dass der Gebrauch von «Allah» durch Christen je zu Störungen der öffentlichen Ordnung geführt habe.

Bereits im Jahre 2008 hatte eine Christin gegen die Regierung geklagt, nachdem ihr acht CDs am Flughafen konfisziert worden waren, die das Wort «Allah» enthielten. Die CDs wurden im Jahre 2014 zurückgegeben, aber die Regierung hielt am «Allah»-Verbot fest. Während des ersten Prozesses wurden 2010 elf Kirchen von islamischen Fanatikern mit Brandbomben verwüstet.

Ebenfalls 2014 brauchte die katholische Kirche das Wort «Allah» für den christlichen Gott in ihrem Nachrichtendienst in der Malay-Sprache, aber auch das führte nicht zu einem Durchbruch.

Das arabische Wort «Allah» für «Gott» wurde von Christen bereits vor der Islamisierung des Landes gebraucht, seit über 400 Jahren. Ein holländischer Händler, AC Ruyl, hatte «Allah» als Begriff für Gott bereits im Jahre 1612 benutzt. Ebenfalls erschien es in seinem holländisch-malayischen Evangelium des Johannes, veröffentlicht im Jahre 1629. Bekanntlich ist das Wort «Allah» älter als der Islam; selbst im Aramäischen, der Sprache Jesu, heisst Gott «alaha».

Das Gerichtsurteil vom 10. März erlaubt es nun, dass «Allah» und die drei anderen Begriffe von Christen in ihren religiösen Schriften gebraucht werden dürfen, allerdings mit der Anmerkung, dass sie ’nur für Christen‘ bestimmt sind, ergänzt durch ein Kreuz-Symbol. Die neue Regelung ist laut einem christlichen Anwalt eine «Bestätigung der grundlegenden Religionsfreiheit für Nichtmuslime in Malaysia». mehr Informationen

Das Verbot widerspreche dem verfassungsmäßigen Recht auf Religionsfreiheit, betonte Richter am Nor Bee Ariffin in seiner Urteilsbegründung. Die Religionsfreiheit sei „selbst in Zeiten der Bedrohung der öffentlichen Ordnung absolut geschützt“.

Die Regierung unter Führung der malaiisch-islamischen Partei UMNO hatte vor mehr als 20 Jahren auf Druck islamistischer Gruppen den Christen ein „Allah“-Verbot erteilt. Die Benutzung des arabischen Wortes für Gott durch Christen könne Muslime verstören und zu Unruhen führen, hieß es damals zur Begründung. mehr Informationen

Das arabische Wort Allah stammt aus dem vorderorientalischen Heidentum und bezeichnete zunächst die Gottheit (al-ilâh). Im Laufe der Jahrhunderte nahm es die Bedeutung Gott an und wurde dann zu einem Eigennamen. Das islamische Glaubensbekenntnis ist: „Es gibt keine Gottheit außer Allah“ (vgl. Sure 47,19).

Doch im ganzen Orient bedeutet Allah einfach Gott. Die arabischen Christen bezeichneten Gott als Allah schon lange bevor der Prophet Mohammed in der arabischen Wüste auftrat.

Vergleiche:
Dürfen Christen Gott mit Allah übersetzen oder soll man Allah nicht mehr als Gott bezeichnen?
Juden, Christen, Muslime – Ein Gott?

Christen dürfen das Wort “ Allah“ in Malaysia nicht mehr nutzen

Das Wort „Allah“ bleibt in Malaysia ausschließlich Muslimen vorbehalten. Der Oberste Gerichtshof des Landes wies am Montag eine Beschwerde der römisch-katholischen Kirche zurück und bestätigte damit den Erlass der Regierung, der Nicht-Muslimen die Benutzung des Wortes verbietet.   Damit wurde ein Urteil gegen den Koran gefällt. Denn in Sure 29.46 steht: „Und streitet mit den Leuten der Schrift nie anders als auf eine möglichst gute Art – mit Ausnahme derer von ihnen, die Frevler sind! Und sagt: „“Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu uns, und was zu euch herabgesandt worden ist. Unser und euer Gott ist einer. Ihm sind wir ergeben. Nach Rudi Paret   weiterlesen

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