Bis zu sechs Stunden Training am Tag, sechs Tage die Woche – als Profi-Leichtathletin quält sich Lori Jones, genannt Lolo, seit zwölf Jahren zum Erfolg. Der Glaube spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Vor jedem Rennen betet Jones und liest in der Bibel, sie hört gern christliche Musik und der Glaube an Jesus hat sie in ihrer Kindheit getragen.
Jones wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Des Moines im US-Bundesstaat Iowa auf. Die Familie war so arm, dass sie Tiefkühlkost im Supermarkt klaute. Ihre alleinerziehende Mutter ging zwei Jobs nach, um die vier Kinder durchzubringen, während der leibliche Vater im Gefängnis saß. Zeitweise lebte die Familie im Keller der Heilsarmee in Des Moines.
Der Sport und ihr Glaube halfen ihr, diesem Leben zu entfliehen. Während ihre Familie umzog, blieb Jones allein bei Pflegefamilien in Des Moines, um ihre Leichtathletikkarriere voranzutreiben. Seit einigen Jahren sprintet sie über die 100 Meter Hürden in der Weltspitze mit. So gewann sie 2003 bei den US-Hochschulmeisterschaften; 2007 und 2008 holte sie sich den Titel bei den US-Meisterschaften. Vor vier Jahren wurde Jones in Valencia Hallenweltmeisterin auf der 60-Meter-Strecke. Bei den letzten Olympischen Spielen in Peking kam sie im Finale in Führung liegend ins Straucheln und wurde schließlich Siebte. Dieses Jahr will sie unbedingt eine Medaille.