Jesus ist unterwegs auf dem Weg nach Jerusalem (Lukas 13,22). Als er sich im Gebiet von Herodes Antipas befindet, wird er vor ihm gewarnt (Lukas 13,31-35). Herodes Antipas hat bereits Johannes den Täufer ermorden lassen (Lukas 9,9). Dass Jesus Herodes als „Fuchs“ bezeichnet, lässt erahnen, dass die Sorge der Pharisäer nicht echt ist, sondern sie Instrumente in der Hand von Herodes sind, was Jesus ihnen mit seiner Grußbotschaft an Herodes vor Augen führen will. Anstatt sich selbst wegschicken zu lassen, sendet er die Pharisäer zurück zu Herodes.
Jesus heilt und ist dennoch nicht willkommen. Doch das irritiert Jesus nicht. Er gibt klar zu verstehen, dass alles seine Zeit hat und keine Macht der Welt Gottes Plan behindert. Er wird nicht auf dem Land, sondern in Jerusalem sterben.
Gleichzeitig wird auch offenbar, dass Jesus die Menschen sammeln will, sie ihm aber nicht folgen wollen. Niemand wird bei Gott zu etwas gezwungen, auch nicht zu seinem eigenen Glück. Die Folge der Ablehnung ist: Gott zieht sich zurück. Das hat zum Exil des jüdischen Volkes geführt.
Doch Jesus schaut bereits auf den Tag, an dem ihn sein Volk nicht mehr ablehnen, sondern empfangen wird. Auch wenn Jesus in der Zwischenzeit nicht sichtbar ist, gibt uns dieses Ziel Kraft, den Widerstand auszuhalten. Ganz nah bei Jesus sind wir in allem Tumult dieser Welt geborgen wie Küken unter den Flügeln der Henne. Jesus vertraute seinem himmlischen Vater, dass alles seine Zeit hat und er sein Ziel erreichen wird.
Text: Hanspeter Obrist
Das ist ein Impuls aus den Entdeckungen in ergebnisoffenen Bibelstudiengruppen im Linthgebiet. Alle sind herzlich dazu eingeladen.
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