Kein Friedensprozess zwischen den Palästinensern

Fatah-Führer sagen jetzt, dass sie den Kontakt mit der Hamas abgebrochen haben – und zwar dauerhaft. Hamas-Führer sagen in ähnlicher Weise, dass der Konflikt mit der Fatah andauern wird, solange Abbas an der Macht bleibt.

Fatah und Hamas haben damit eine neue Ebene des gegenseitigen Hasses erreicht. Manchmal scheint es sogar so, als ob sie sich gegenseitig mehr hassen als Israel.

Die Führer von Hamas und Fatah machen ihr gegenseitiges Misstrauen unmissverständlich klar. Sie haben wahrscheinlich guten Grund zu der Annahme, dass ihr Argwohn nicht fehl am Platz ist; schließlich kennen sie sich gegenseitig besser als jeder andere. Wenn sie Recht haben, was nützt es dann, einen Friedensplan zwischen Israel und den Palästinensern vorzulegen? Mit wem soll Israel Frieden schließen? Mit dem diskreditierten 83-jährigen Abbas, der nie in der Lage sein wird, die Unterstützung einer Mehrheit seines Volkes für ein Friedensabkommen mit Israel zu gewinnen? Oder mit der Hamas, die der Welt immer wieder mitteilt, dass sie nie Frieden mit Israel schließen wird, weil sie die Anwesenheit von Nicht-Muslimen auf dem, was sie als muslimisches Land betrachtet, nicht akzeptieren kann?

Damit ein Friedensprozess vorankommt, müssen die Palästinenser zunächst aufhören, sich gegenseitig anzugreifen. Dann müssen sie neue Anführer finden, die sich wirklich um ihre Bevölkerung kümmern. Da diese beiden Bedingungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher unrealistisch erscheinen, klingt jedes Gerede über die Wiederaufnahme eines israelisch-palästinensischen „Friedensprozesses“ nach nichts anderem als einem großen Witz.

Viele im Westen sagen, sie wünschen sich, dass Israel und die Palästinenser an den Verhandlungstisch zurückkehren. Sie möchten, dass Israelis und Palästinenser den so genannten Friedensprozess wieder aufnehmen. Sie hoffen, dass Israel und die Palästinenser es schaffen werden, eine historische Einigung zu erzielen, die den israelisch-arabischen Konflikt beenden und dem Nahen Osten echten Frieden bringen würde.

Die Region braucht jedoch keinen „Friedensprozess“ zwischen Israel und den Palästinensern. Sie benötigt einen von einer ganz anderen Art. Der „Friedensprozess“, nach dem der Nahe Osten schreit, ist einer zwischen Palästinensern und Palästinensern, der ihren blutigen, internen Krieg beenden könnte.

Bevor man „Frieden“ für Israel und die Palästinenser anstrebt, wäre es hilfreich, wenn die internationale Gemeinschaft zuerst versuchen würde, den Palästinensern zu helfen damit aufzuhören, sich gegenseitig zu quälen. Die Palästinenser können keinen Frieden mit Israel schließen, während sie damit beschäftigt sind, ihr eigenes Volk zu ermorden. Die Palästinenser können keinen Frieden mit Israel schließen, wenn ihre Anführer nur an Geld und Macht interessiert sind.

Die größten Verlierer dieses internen Blutvergießens sind die Palästinenser, die unter solchen Machthabern im Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und im von der Hamas regierten Gazastreifen leben.

Die Führer der Hamas versäumen es auch nie zu verkünden, dass Abbas‘ vierjährige Amtszeit im Januar 2009 abgelaufen ist. Abbas, so argumentieren die Hamas-Chefs zu Recht, ist kein rechtmässiger oder legitimer Präsident. Wenn Abbas einen Vertrag mit Israel unterzeichnen würde, könnte die Bevölkerung darauf zurückkommen und sagen, dass ihm die rechtliche Autorität dazu fehlt; und sie hätten Recht.

Vor kurzem hat die Hamas Abbas wegen seiner Entscheidung, das palästinensische Parlament aufzulösen, das seit der gewaltsamen Übernahme des Gazastreifens durch die Hamas ohnehin außer Funktion ist, verurteilt. Diese Entscheidung, so die Hamas, beweise, dass Abbas ein Autokrat und Diktator ist, der ein autoritäres Regime führt.

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Salah al-Bardawil, ein Mitglied des „Politbüros“ Hamas und Sprecher für die Terror-Organisation, warf Palästinenserchef Mahmud Abbas vor, die Konfrontation mit der „Besatzung“ in die interne palästinensische Arena zu bringen.

Die Hamas forderte die nationalen und islamischen Gruppierungen sowie die akademischen, gewerkschaftlichen und unabhängigen Persönlichkeiten sowie alle Teile des palästinensischen Volkes, seiner Wähler, seiner Anhänger und seiner Symbole auf, „sofort und ernsthaft gegen die Diktatur von Präsident Mahmoud Abbas und seinem unterdrückerischen totalitären Regime zu arbeiten“.

Hamas betonte, dass „die Äußerungen von Abbas ‚Rede, die Gaza und Hamas angreift, diese Worte, die seine besiegte Persönlichkeit widerspiegeln, keinen Präsidenten wert sind und das palästinensische Volk nicht ehren.“ 1. Januar 2019  mehr Informationen

Bardawil griff Abbas auch an, weil dieser gestern angeordnet hatte, die Palästinensische Autonomiebehörde vom Rafah-Grenzübergang zu entfernen Es sei sein Ziel, den Grenzübergang mit Ägypten zu schließen und die Bedrängnis im Gaza-Streifen zu verstärken. mehr Informationen

 

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