F: Ich hätte nichts gegen einen Gott, aber eine Beziehung zeichnet sich durch gegenseitiges Vertrauen und Austausch aus. Erreichbarkeit und nicht Verstecken. Komisch ist nur, dass dieser Gott nie da ist. Also eben eine Erfindung, die nicht ansprechbar ist. Jegliches Vertrauen von Hiob in diesen Gott wird mit Füßen getreten. Keinerlei Konsequenz für Gott. Ne der wird dafür noch gefeiert. Zu dem soll man Vertrauen haben? Das passt doch was ganz grundsätzlich nicht. Und so kommt es dann auch heute wenn man auf diese Geschichte vertraut, dass man nur enttäuscht wird …
Hallo F., du projizierst dein stark negatives Gottesbild in die Bibel. Vertrauen und lieben kann man tatsächlich nur jemandem, der auch liebt und vertraut. Doch genau so offenbart sich auch Gott in der Bibel von der ersten Seite an. Doch ich entscheide, wie ich Gott interpretieren will. Die Schriftgelehrten urteilten über die Wunder von Jesus, dass er sie mit dem „Oberteufel“ vollbringe (Mt 12,24). Andere sahen darin das Anbrechen von Gottes Reich und Herrschaft. Adam und Eva sahen in der Anordnung Gottes eine Einschränkung, statt sein liebendes Bewahren.
Bis zum letzten Buch der Bibel sieht man, wie Gott um die Menschen wirbt, sie aber nicht zum Glück zwingt. Sein Wunsch wäre die Veränderung der Herzen zu ihm hin (vgl. Ninive Buch Jona). Er bewahrt uns aber auch nicht immer von allem Leid, weil er weiß, dass schwierige Situationen das Vertrauen in Gott fördern (Jak. 1,12).
Wenn du ein sportliches Ziel erreichen willst, dann gehst du auch durch „Leiden“.
Der Ton wird nur zu einem hilfreichen Gegenstand, wenn er gedrückt, geformt und gebrannt wird. Das liegt aber nicht am Töpfer, sondern am „trägen“ Ton (Jes. 29,16; 45,9).
Es wäre in vielen Fällen einfacher, würden wir nicht versuchen Gott vor unseren Wagen zu spannen (für unsere Ziele zu missbrauchen), sondern tun würden, was er uns aufgezeigt hat (Joh. 5,19). Wenn wir ihm vertrauen würden, dass er aus unserer negativen Situation (Krankheit usw.) etwas Gutes machen wird (Röm 8,28, muss nicht eine Heilung sein), dann könnten wir noch viel mehr von seinem liebenden Handeln entdecken.
Ich wünsche dir eine neue Sicht von Gott. Dass du eines Tages wie Johannes der Jünger sagen kannst: Ich bin der, der sich von Gott geliebt weiß.
Herzliche Grüße Hanspeter
Siehe auch: mega geliebt