Eine Handvoll palästinensischer Christen hat unter einem frommen Deckmantel getarnte Streitschrift gegen Israel verfasst. Mit dem Kairos-Palästina Papier wird auf das bekannte Dokument südafrikanischer Christen gegen die Apartheid angespielt. Das Papier findet auch in christlichen Kreisen der Schweiz Anhänger. Es belebt wieder die alte Substitutionstheologie christlich-antisemitischer Ideologie, also, dass die Kirche das Volk Israel ersetzt habe und damit die Juden für nicht existenzberechtigt bzw. verworfen erklärt sind. Das Kairos-Palästina-Dokument beansprucht, die orthodoxe Lehre zu sein. Und Theologen, die das nicht lehren, werden als Feinde der Palästinenser denunziert.
Das genannte Dokument ist in einigen Kirchen allerdings auch auf starken Widerspruch gestossen. Bemängelt wurde, dass es sich nicht ausdrücklich zu einem Existenzrecht Israels durchringen konnte, weil es völlig offen lässt, was mit dem Begriff „Besetzung“ gemeint ist. Auch zur Verfolgung von Christen in arabisch-muslimischen Staaten einschliesslich zu der in den palästinensischen Gebieten besonders im Gazastreifen fällt im Dokument kein Wort. Stattdessen ruft es zum Boykott Israels auf.
Neu gibt es auch ein „follow up“ Papier. Es nennt sich „Bethlehem Call“, also Bethlehem Aufruf. Es wird ohne Angabe der Autoren im Internet verbreitet. Im Bethlehem Call wird eine auf Israels Zerstörung zielende Ideologie verbreitet.