Jesus ist die Schlüsselperson

Paulus liegt es am Herzen, dass die Gläubigen in Ephesus eine tiefere Einsicht über den christlichen Glauben bekommen. Das schreibt er im Epheser 1,15-23. Er bittet um Weisheit und eine Enthüllung, damit sie die Bedeutung von Jesus verstehen (Vers 17). Durch seinen Brief sollen die Leser ihre Berufung und Bestimmung entdecken.

Gott beruft jeden Menschen zuerst einmal dazu, sein Kind zu sein (Vers 18, Erbempfänger). Als Kinder von Gott haben wir Anteil an seinem Reich. Es geht nicht zuerst um eine Tätigkeit, sondern um ein Sein. Dadurch haben wir die innere Gewissheit (Vers 18, Hoffnung), dass Gott uns in seiner Hand hält (Vers 19, Macht). Jesus hat gesagt: „Niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen“ (Johannes 10,29).

Durch den Heiligen Geist wirkt Gott in unserem Leben (Vers 19).

Aufgenommen werden wir durch Jesus Christus (Vers 20). Seine Auferstehung ist das Zeichen seines göttlichen Auftrages, uns beim Vater zu vertreten (Vers 20, zu seiner Rechten).

Jesus ist die Schlüsselperson. Er ist die Offenbarung Gottes. Alles ist Jesus zu Füßen gelegt und er handelt durch seine Leute auf dieser Erde (sein Leib (Vers 23); die Herausgerufenen – Kirche (Vers 22); die Glaubenden (Vers 19), Heilige = für Gott Bestimmte, (Vers 18).

Das Reich Gottes wird durch uns erlebbar. Jesus ist das Haupt. Wir sind seine Hände und Füße in dieser Welt. Das bedeutet, dass wir uns von ihm führen und leiten lassen. Das geschieht durch den Heiligen Geist (Vers 19).

Wir sind also nicht einfach nur Menschen, die an einen Gott glauben, sondern sind Teil davon, wie er als Haupt durch uns in diese und in die zukünftige Zeit hineinwirkt. Bei Gott wird jeder mit seinen Möglichkeiten (Gaben) miteinbezogen. Gott sagt nie: „Du wirst nicht mehr benötigt.“ Wir sind immer wertvoll in seinen Augen. Das gibt uns Hoffnung und eine neue Perspektive für unser Leben.

Dazu gehört auch, dass andere Menschen durch uns erleben, wie Gott für uns Menschen da ist und dass er uns die Augen für seine Realität öffnen will.

Paulus will uns in den folgenden Kapiteln die inneren Augen für Gottes Sicht über unserem Leben öffnen.

In der Verbindung mit Jesus sind wir Hoffnungsträger in dieser Welt, weil wir vermitteln: Gott hat alles in der Hand und mit ihm ist Veränderung möglich.

Bei Gott müssen wir nicht genügen. Als Kinder des himmlischen Vaters sind wir schon Erben. Ich bin überreich beschenkt und kann deshalb von diesem Reichtum weitergeben. Es geht um Liebe, Vergebung, Vertrauen, Barmherzigkeit, Kraft und Hoffnung – den Himmel in uns.

Gott wirkt durch seinen Heiligen Geist in uns. Er verändert unser Sein, unsere Wahrnehmung und unsere Deutung von Situationen. Die Auferstehung von Jesus schenkt uns eine neue Perspektive.

Die Stadt Ephesus war ein Zentrum der Verehrung der jungfräulichen Göttin Artemis, die ihre  römische Entsprechung in der Göttin Diana als römische Himmelskönigin, Mond- und Sonnengöttin findet. Paulus zeigt den Ephesern auf, wie viel mehr sie in Jesus haben. Gott begegnet man nicht in einem Tempel; vielmehr wirkt er durch jeden einzelnen Glaubenden.

Epheserbrief
Drei Gründe, Gott zu loben, , Epheser 1,1-14
Jesus ist die Schlüsselperson,
Aufruf zur Einheit, 11. November 2021, Epheser 4,1-16
Erneuert euer Denken, 22. November 2021, Epheser 4,17-32
Lebt als Kinder des Lichts, 10. Januar 2022, Epheser 5,1-20
Verhalten in der Familie und im Beruf , 28. Januar 2022, Epheser 5,21-6,9
Gerüstet fürs Leben,

 

Epheser 1,15-23, Einheitsübersetzung 2016

Gebet um Erkenntnis Gottes

15-16 Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört.

17 Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn (Jesus) erkennt.

18 Er (der Geist) erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn (Jesus) berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt 19 und wie überragend groß seine (Gottes) Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.

20 Er (Gott) ließ sie (die Hoffnung) wirksam werden in Christus, den er von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat, 21 hoch über jegliche Hoheit und Gewalt, Macht und Herrschaft und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Weltzeit, sondern auch in der künftigen genannt wird. 22 Alles hat er ihm (Christus) zu Füßen gelegt und ihn, der als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt. 23 Sie ist sein Leib, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.

 

2 Gedanken zu „Jesus ist die Schlüsselperson“

  1. 1.Kor.1:17-31
    Wir ABER verkündigen CHRISTUM ALS GEKREUZIGT…..

    In deiner Auslegung ist jeder ein „Kind Gottes“,

    Nichts von Sünde, dem Zorn Gottes über dem „unerlösten“ Menschen…

    Kol. 1-3

    1. Hier geht es um einen Abschnitt aus einem Ganzen. Also sagt Paulus nicht immer alles. Dennoch steht einiges da: „Aufgenommen werden wir durch Jesus Christus (Vers 20)“. „In der Verbindung mit Jesus sind wir Hoffnungsträger in dieser Welt“. „Er verändert unser Sein“. Also Kind Gottes sind wir nur in der Verbindung mit Jesus.

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