Jerusalem Angriff auf Synagoge am Holocaustgedenktag

Bei Schüssen in Jerusalem sind nach Polizeiangaben acht Menschen getötet worden. Zehn Menschen wurden laut Sanitätern verletzt.

Nach dem tödlichen Terroranschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem hat es am Samstag nach Angaben der Rettungsdienste einen weiteren Angriff gegeben. Zwei Menschen seien im Stadtteil Silwan durch Schüsse schwer verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die beiden Männer seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Medienberichten zufolge handelt es sich um Vater und Sohn. Der Pistolen-Schütze war ein 13-jähriger Palästinenser. Er ist nun auch im Spital.

In einem seltenen Schritt hat Saudi-Arabien auf den Terroranschlag in Ost-Jerusalem mit mehreren Toten reagiert. «Das Königreich verurteilt alle Angriffe auf Zivilisten», teilte das Aussenministerium am Samstag mit. Der einflussreiche Golfstaat unterhält keine offiziellen diplomatischen Verbindungen zu Israel. Saudi-Arabien hat sich in der Vergangenheit zwar oft zur Lage der Palästinenser geäussert. Nicht aber zu Terror, der auf Israelis abzielt. Israel unterhält Verbindungen mit mehreren arabischen Ländern und strebt auch eine Normalisierung der Beziehungen zum eigentlich verfeindeten Saudi-Arabien an. Beide Länder arbeiten hinter den Kulissen aber schon länger in Sicherheitsfragen gegen die Bedrohung des gemeinsamen Feinds Iran zusammen.

Bei einem Terroranschlag auf eine Synagoge im Stadtteil Neve Yaakov in Jerusalem wurden sieben Menschen erschossen und mehrere weitere verletzt, teilten Polizei und Mediziner am Freitagabend mit.

Nach Angaben der Polizei kam der 21-jährige Terrorist mit dem Auto zu einem als Synagoge genutzten Gebäude in der Nachbarschaft im nördlichen Teil von Ost-Jerusalem und eröffnete das Feuer. Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer israelischer Medien eröffnete der Schütze das Feuer, als die Besucher der Synagoge das Gebäude verließen. Der Angreifer floh dann vom Tatort in Richtung des etwa einen Kilometer entfernten palästinensischen Viertels Beit Hanina, wo er auf Beamte traf, die zum Tatort gerufen wurden.

Die Polizei sagte, der Terrorist – ein Bewohner von Ost-Jerusalem – sei erschossen worden, nachdem er das Feuer auf die Beamten eröffnet hatte, als er versuchte, zu Fuß zu fliehen. Der Attentäter war ein 21-jähriger israelischer Staatsbürger.

Drei Opfer – eine Frau in ihren 70ern, die in einem kritischen Zustand aufgeführt ist, ein 20-jähriger Mann in ernstem Zustand und ein 14-jähriger Junge in mittelschwerem bis ernstem Zustand – wurden in das Hadassah Mount Scopus Krankenhaus gebracht. Zustand und eine Frau in den Sechzigern in mäßigem Zustand – wurden in das Krankenhaus Shaare Zedek gebracht.

Doron Turgeman, der Polizeikommandant des Bezirks Jerusalem, sagte gegenüber Reportern vor Ort, dass zwei der verletzten Opfer gestorben seien, was die Zahl der Todesopfer auf sieben erhöht (plus der Täter).

Laut Nachrichten von Channel 12 schoss der Terrorist zuerst auf eine ältere Frau auf der Straße, traf dann auf einen Motorradfahrer und schoss auf ihn, bevor er die Synagoge erreichte. Die Polizei bestätigte die Details nicht sofort.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich zugespitzt. Am Donnerstag hatte es bei einer Razzia der israelischen Armee in einem Flüchtlingslager in der Stadt Jenin Zusammenstöße gegeben, bei denen neun Palästinenser getötet und 20 verletzt wurden. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas teilte mit, bei dem Anschlag in Jerusalem handele es sich um eine Vergeltung.

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