Auf unterschiedliche Reaktionen bei evangelikalen Israel-Werken ist die Entscheidung gestoßen, eine Gruppe messianischer Juden – sie glauben an Jesus Christus als den jüdischen Messias – nicht am 2. Deutschen Israelkongress teilnehmen zu lassen. Der Kongress hatte Ende Oktober 2011 in Frankfurt am Main stattgefunden. Betroffen war der Beit Sar Shalom-Evangeliumsdienst (Berlin). Auf dem Treffen hatten sich 3.000 Teilnehmer solidarisch mit Israel gezeigt.
Bei einer offiziellen Partnerschaft mit messianischen Organisationen wären die wichtigsten Sponsoren abgesprungen und der Kongress hätte nicht stattfinden können. Intern habe man aber immer deutlich gemacht, „dass die messianischen Juden in besonderer Weise unsere engsten Brüder und Freunde sind und wir gerne einen Weg gefunden hätten, diese in den Kongress zu integrieren“. Mittelfristig müsse es möglich sei, dass messianische Juden an einem solchen Kongress ihre Solidarität mit Israel bekunden, wenn sie dort „in Wort und Schrift keine missionarischen Aktivitäten entfalten“.
Berthold Schwarz vom Institut für Israelogie (Gießen) hofft, dass es bei der Kongressleitung zu einem „ernsthaften Umdenken“ kommt, „selbst wenn die theologische Existenz von an Jesus Christus, dem Messias, glaubenden Juden bei anderen Juden ein Dorn im Auge sein mag“.