Die Teilnehmer einer Meinungsumfrage durch die Konrad-Adenauer-Stiftung wurden unter anderem zu einem Vorschlag befragt, über den jüngst in den israelischen Medien berichtet worden war. Demnach wolle die israelische Regierung erklären, dass sie jederzeit zur Rückkehr zu Verhandlungen bereit sei, und dass sie keine Ansprüche auf Souveränität in den Gebieten erhebe, die sich östlich des bestehenden Sicherheitszaunes befinden. Weiterhin wolle sie jegliche Siedlungsbauarbeiten östlich des Zaunes und in den palästinensischen Stadtteilen Ostjerusalems einstellen. Zugleich wolle Israel Siedler, die außerhalb des Sicherheitszaunes lebten, auf eine Umsiedlung vorbereiten und sie fair entschädigen. Die Armee solle laut dem Plan in palästinensischen Gebieten verbleiben, bis ein abschließendes Abkommen getroffen wurde. Der Plan solle mit oder ohne palästinensische Kooperation umgesetzt werden.
Laut der Umfrage sprachen sich 44 Prozent der Israelis für diesen Plan aus, 46 Prozent waren dagegen. Unter den Palästinensern befürworteten ihn 35 Prozent, 59 Prozent lehnten ihn ab.
Grundsätzlich glaubten 71 Prozent der Israelis nicht an die Gründung eines Palästinenserstaats innerhalb der nächsten fünf Jahre. Bei den Palästinensern lag diese Zahl bei 68 Prozent.
Die Möglichkeit einer Zweistaatenlösung wurde von 56 Prozent der Israelis sowie von 49 Prozent der Palästinenser unterstützt. Auf israelischer Seite lehnten dies 40 Prozent ab, bei den Palästinensern waren es 49 Prozent.
Die Teilnehmer wurden auch nach ihrer Bereitschaft gefragt, sich gegenseitig anzuerkennen, sobald alle Fragen des Konfliktes gelöst wurden und ein Palästinenserstaat gegründet wurde. Die Mehrheit der Israelis (53 Prozent) erklärte, sie unterstütze eine solche Anerkennung. 43 Prozent waren dagegen. Bei den Palästinensern sprachen sich 43 Prozent für diese Anerkennung aus und die Mehrheit (55 Prozent) war dagegen.
Für die Umfrage wurden im Juni 1.200 Palästinenser und 602 Israelis persönlich befragt.