Bereits im letzten Jahr hatte das israelische Parlament, die Knesset, ein Anti-Prostitutionsgesetz erlassen. Jetzt wird es angewandt, Freier werden gebüsst.
Das Gesetz bestraft die, die für sexuelle Dienste bezahlen, sowohl auf der Strasse als auch in Bordellen. Die Bussen gehen bis zu 530 Dollar, im Wiederholungsfall können bis zu 20’400 Dollar fällig werden.
Israel folgt damit dem «skandinavischen Modell». Die Idee, nicht die Prostituierten zu bestrafen, sondern die Freier, wurde 1998 erstmals in Schweden eingeführt. Diesem Vorbild folgten dann Norwegen, Island, Kanada, Frankreich und Nordirland.
In Israel machte die Sexindustrie 2016 nach Schätzungen des Wohlfahrtsministeriums einen Umsatz von etwa 300 Millionen Euro.
Die Universität von Tel Aviv veröffentlichte kürzlich eine Untersuchung, nach der ein Drittel aller israelischen Männer mindestens einmal im Leben für Sex bezahlt haben. Die Hälfte will sich auch weiterhin nicht davon abhalten lassen.
Im Jahr 2016 hat die Regierung geschätzt, dass es rund 12’000 Prostituierte im Land gibt; sie haben im Durchschnitt 5,5 Klienten pro Tag, 11 Prozent von ihnen sind minderjährig. Die Rate von Prostituierten, die aussteigen wollen, ist hoch: 76 Prozent sind bereit, wenn sich eine Gelegenheit ergäbe.
Verschiedene Gruppen hatten das Gesetz verzögert und vom Staat verlangt, zuerst ihre Reintegration in die Gesellschaft zu garantieren. Dazu gehören eine psychologische Behandlung der «Gewerbetreibenden» und Rehabilitierungsmassnahmen, damit die Sexarbeiter eine alternative Einnahmequelle finden können. Aber Justizminister Avi Nissenkorn blieb hart: «Frauen sind kein Besitz, und ihr Körper darf um keinen Preis zu vermieten sein. Trotz des Drucks werde ich darum das Prostitutionsgesetz nicht hinausschieben.»
In der Presse wurde bekannt, dass von den 30 Millionen Schekel, die die Regierung für die Integration von Sexarbeiterinnen ins normale Leben bereitgestellt hat, bisher nur knapp ein Drittel genutzt worden sind. mehr Informationen
Das Gesetz trat am Freitag 10. Juli in Kraft. Zwei LGBT- und Transgender-Rechte-Organisationen hatten beim High Court of Justice eine Verzögerung beantragt. Informationen in English
Prostitution in Israel
Am 15. Februar 2012 stimmte die israelische Knesset für ein Gesetz, dass das Begehen der kaufenden Prostitution illegal macht. Diese Abstimmung war die erste von dreien in der Knesset, die gebraucht werden, um das Gesetz offiziell zu bewilligen. Das Gesetz legt die kriminelle Verantwortung auf den Klienten, um damit zu versuchen die Nachfrage zu beseitigen, …
Der „Beruf“ der Prostitution lässt die, die daran teilhaben, emotional, körperlich und geistlich ausgelaugt und zerstört zurück. Die öffentliche Meinung über diese Angelegenheit ist eher zugunsten der Prostitution.
Die Sterberate der Frauen im Sexgewerbe ist VIER MAL HÖHER als die bei durchschnittlichen Frauen. Ungefähr 68% aller Prostituierten leiden unter dem Post-Trauma-Syndrom. Ungefähr eine Millionen „Kunden“ besuchen die Häuser für Prostitution jede Woche. Prostitution in Israel weiterlesen
Menschenhändler in Israel verurteilt
Rami Saban, eine der einflussreichsten Personen im Bereich des Menschenhandels in Israel, wurde zu 18 Jahren und 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Er war der Kopf eines Schmuggelrings, der während Jahren Frauen, hauptsächlich aus der ehemaligen Sowjetunion, damit geködert hatte, in Israel einen guten Arbeitsplatz mit einem hohen monatlichen Einkommen zu erhalten. Rami und seine Partner, … Menschenhändler in Israel verurteilt weiterlesen