Islamisten zerstören wieder muslimische Heiligtümer in Mali

Islamisten haben im Norden von Mali erneut die Grabstätte eines muslimischen Heiligen zerstört. Wie Vertreter der Region Gao sowie Augenzeugen heute Montag erklärten, schlug rund ein Dutzend Männer am Samstag mit Hämmern und Spitzhacken bewaffnet auf das Mausoleum von Scheik Al-Kebir ein.

Das Mausoleum, das rund 330 Kilometer von der Stadt Gao entfernt liegt, sei zerstört worden, bestätigte ein Einwohner. Den Angaben zufolge übernahmen die Islamisten, die weite Teile des Nordens unter ihrer Kontrolle haben, die Verantwortung für die Zerstörung.

Nach Ansicht der Islamisten verstößt die Verehrung von Heiligen gegen den Islam, der den Gläubigen gebiete, allein Allah zu verehren. Sie lehnen es ausserdem ab, dass die Stätten zum Weltkulturerbe gehören und betrachten dies als Einmischung des Auslands.

Wegen massiver Menschenrechtsverletzungen in der Region rief die UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, zum schnellen internationalen Eingreifen auf. Folter, Steinigungen, Vergewaltigungen und Verschleppungen seien im Norden Malis an der Tagesordnung, sagte Pillay am Montag in Genf.

Frauen seien von bewaffneten Männern zum Sex gezwungen, ein unverheiratetes Paar gesteinigt und zahlreiche Kinder als Soldaten missbraucht worden.

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