Nachdem es grünes Licht für islamischen Religionsunterricht oder auch islamische Bestattungen gab, halten etliche die Zeit nun reif für einen Staatsvertrag, in dem die Beziehungen des Landes zu den Muslimen gebündelt werden. Hamburg hat das im Sommer als erstes Bundesland vorgemacht, dabei aber die entscheidende Gleichsetzung des Islam mit den Kirchen ausgeklammert. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts, wie etwa der Landesverband der jüdischen Gemeinden, wurde der Islam in Hamburg nicht anerkannt.
Die Grünen in Niedersachsen stellen den Umgang mit dem Islam nun in der Dezember-Sitzung des Landtags auf die Tagesordnung. Der Islam habe Anspruch auf Gleichbehandlung mit anderen Religionsgemeinschaften, meinen die Grünen.
„Niedersachsen ist in vielen Bereichen Vorreiter auf dem Weg der Anerkennung des Islams in Deutschland“, meint auch der Leiter des Instituts für Islamische Theologie in Osnabrück, Bülent Ucar. Der konsequente nächste Schritt wäre, dieses auch mit einem Staatsvertrag symbolisch zu dokumentieren.