Der französische Ordenspriester Jacques Mourad, der kürzlich nach fünf Monaten der Verschleppung durch den Islamischen Staat (IS) freikam, hat die westliche Welt aufgefordert, die Anführer nicht als unkultivierte Beduinen zu unterschätzen. „Sie sind vielmehr clever, gebildet, haben oft Universitätsabschlüsse und sind sehr genau in ihren Plänen“, sagte der Geistliche, der sich am 10. Dezember in Rom erstmals seit seiner Befreiung im Oktober der internationalen Presse stellte.
Seine Befreiung nach 84 Tagen sei ihm wie ein Wunder vorgekommen, berichtete Mourad. Sie habe mit dem Besuch eines schwarz gekleideten und maskierten Mannes begonnen, so wie man ihn von Videos über die Hinrichtungen kennt. Anstatt ihn aber zu beschimpfen, habe der ihn freundlich begrüßt; anstatt ihn in eine Ecke zu stellen, habe er ihn zum Sitzen aufgefordert „wie einen gleichberechtigten Gesprächspartner“. Auf die Frage hin, warum man ihn entführt habe, zitierte Mourad diesen Mann mit der Antwort: „nehmen Sie diese Zeit als spirituelle Einkehr.“
Bei diesem Besucher handelte es sich neben der Mehrzahl von fremden Muslimen offenbar um einen der wenigen Syrer, der die Dall’Oglio-Gemeinschaft kannte. Seit jenem Treffen habe er den Eindruck gehabt, Gott habe seine Gebete erhört und die Haltung der Entführer verändert, erinnerte sich Mourad weiter.
Immer wieder habe man ihn und die anderen mit Enthauptung bedroht, sollten Sie nicht zum Islam übertreten. Dann habe man seiner Gemeinde zugestanden, nach Abgabe allen Eigentums nach Karjatain zurückzukehren. Mittlerweile haben Milizen diese Region erobert und den IS verdrängt.
Mourad forderte die Politik auf, nicht auf eine militärische sondern politische Lösung zu setzen.
130 Christen aus den assyrischen und chaldäischen Dörfer am Fluss Qabur befinden sich laut Aina weiter in der Gewalt des IS. Neun Christen starben im Kampf gegen die Miliz. Rund 3000 flohen aus ihren Dörfern. mehr Informationen
Haroon Ullah erklärt in Prager University, dass nicht Armut und Ungebildet-Sein zum Radikalismus führt. Es ist ein Abwälzen (auch intellektuell) vor der eigenen Verantwortung. (Ausführungen in Englisch)
Schon Denis Prager schrieb 1991: Professor Peter Merkl von der University of California in Santa Barbara untersuchte den Werdegang von 581 Nazis im dritten Reich und fand heraus, dass Deutsche mit Abitur oder Universitätsabschluss antisemitischer waren als solche mit weniger Bildung. Eine Studie von 24 Einsatzgruppenführern zeigt, dass die große Mehrheit dieser Männer sehr gebildet war. mehr Informationen