Im Iran sind 2015 nach Angaben der Vereinten Nationen 996 Menschen hingerichtet worden. Das ist die höchste Zahl seit zwei Jahrzehnten.
Besonders besorgniserregend seien die Berichte über 16 Hinrichtungen von Jugendlichen. Ein großer Teil der Todesurteile sei wegen Drogenbesitzes verhängt worden, erklärte am Donnerstag der UN-Sonderberichterstatter Ahmed Shaheed. Das iranische Recht sehe zudem Hinrichtungen für Korruption und gewisse sexuelle Handlungen vor. Er prangerte zudem Folter, lange Einzelhaft und die Inhaftierung Hunderter Journalisten, Aktivisten und Oppositioneller an.
Im vergangenen Monat hatte das UN-Komitee für Kinderrechte die Islamische Republik aufgefordert, Gesetze zu reformieren, nach denen schon neunjährige Mädchen zum Tode verurteilt oder zu Geschlechtsverkehr mit älteren Ehemännern gezwungen werden können. mehr Informationen
Ayatollah Khomeini sagte: Danach ist es erlaubt, eine „Ehefrau“ zu haben, die jünger als neun Jahre alt ist. Khomeini hält ausdrücklich fest, dass mit Vollendung des neunten Lebensjahrs die „Ehefrau“ entjungfert werden darf. Die „übrigen Genüsse“ seien aber auch vorher kein Unrecht, „selbst beim [weiblichen] Säugling“. Khomeini nennt als Beispiele „Berühren mit Begierde“ und ein Wort, dass oft mit Analverkehr übersetzt wird, aber wohl im Sinn von „Schenkelverkehr“ gemeint wurde, da Anal- und Oralverkehr in der Regel als nicht islamkonform angesehen werden.
Die Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte betont, dass die Auffassung, es gäbe für Mädchen kein Mindestheiratsalter, auch unter fundamentalistischen sunnitischen Muslimen in Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel, in Pakistan und Afghanistan verbreitet sei. Siehe Artikel: Iran plant Senkung des Heiratsalters für Mädchen von 13 auf 9 Jahre (2012)