In Ostafrika wütet die schlimmste Heuschreckenplage seit 25 Jahren. Sie hält bereits Wochen an. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind momentan elf Länder von Schwärmen betroffen, die grossflächig Grünflächen leer fressen. Das Gebiet reicht von Kenia bis Indien und verschärft die Nahrungsknappheit in den Regionen. Grund für die aussergewöhnlich heftige Plage sind die aussersaisonalen Regenfälle und Überschwemmungen, die Ostafrika in den letzten Monaten heimgesucht haben. Diese führten zu unverhältnismässigem Vegetationswuchs und schufen für Heuschrecken ideale Bedingungen.
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Der Indische Ozean durchläuft einen Temperaturzyklus, der unter dem Namen Indischer-Ozean-Dipol, kurz IOD, bekannt ist. Erwärmt sich die australische Westküste, sinkt in der Regel die Temperatur an der afrikanischen Ostküste und umgekehrt. Ist das Wasser vor der Küste kalt, erlebt das Land eine Trockenphase. Warmes Wasser bedeutet hingegen mehr Regenfälle und oft in der Folge davon Überschwemmungen. Bei der aktuellen positiven Phase trug ein Westwind unverhältnismässig warmes Wasser an die afrikanische Küste. Das führte zu ungewöhnlich starken Regenfällen und Überschwemmungen.
In Nordosten Kenias hat sich nach Angaben der dortigen Behörden ein Schwarm gebildet, der inzwischen 60 Kilometer lang und 40 Kilometer breit ist. Dazu gehören Hunderte Millionen Tiere. Die Schwärme legen bis zu 150 Kilometer pro Tag zurück und zerstören dabei ganze Landstriche. Werden sie nicht gestoppt, drohen sie sich als nächstes im Südsudan und in Uganda auszubreiten.