Martin Werlen, Alt-Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln, betitelt sein neues Buch mit «Zu spät».
Sein Fazit: Die Kirche habe sich von den Menschen entfernt – nicht umgekehrt!
Die Einsicht, dass es zu spät ist, schenke aber auch Gelassenheit, da der «Karren» sowieso im Dreck stecke. «Ich träume davon, dass einzelne Personen, Pfarreien und Gemeinschaften Dinge loslassen, die bisher einfach dazugehörten», führte er seine Vision aus. Die Kirche solle wieder als ein Ort der Hoffnung wahrgenommen werden, als Ort, wo Menschen aufatmen können und nicht zuerst verurteilt würden. mehr Informationen
Werlen meint: Solange Menschen das Evangelium leben, ist Kirche lebendig. Selbstverständlich können viele Formen und Institutionen der Kirche untergehen, ohne dass das, was Kirche zutiefst ist, kaputtgeht. mehr Informationen
Marcus Franz schreibt auf kath.net: „Die katholische Kirche gerät in Gefahr, langsam aber sicher nur mehr als eine reine Wellness-Einrichtung für die Seele wahrgenommen zu werden.“
Man kann sich des Eindrucks kaum noch erwehren, dass die katholische Kirche seit einiger Zeit nur darauf aus ist, eine gute Presse zu haben. Ihr oberstes Ziel scheint weniger die Mission und die Bewahrung der christlichen Heilslehre zu sein als vielmehr die eigene lobende Erwähnung in den Mainstreammedien.
Dem durchschnittlichen Beobachter fallen heute, wenn er auf die Aktivitäten der Kirche schaut, vor allem folgende Dinge auf: Zunächst ist es die Fokussierung auf den Barmherzigkeits-Begriff, der zur Zeit fast alles beherrscht. Niemand spricht hingegen vom Missionsauftrag, von der Notwendigkeit der Bekehrung oder ähnlichen zweifellos konfliktgeneigten Begriffen, die aber Kernaufgabe der Kirche sind.
Um die Medien wohlwollend zu stimmen, haben viele geweihte und hochrangige Kirchenvertreter auch keine Scheu mehr, den Katechismus einfach dort zu unterlaufen, wo es ihnen gerade passt bzw. wo es gerade opportun erscheint. Jüngstes Beispiel sind die (wiederum vor allem in Deutschland) auftauchenden Überlegungen, kirchliche Segnungen für homosexuelle Paare durchzuführen – obwohl die öffentlich gelebte Homosexualität von der Amtskirche definitiv nicht gebilligt wird.
Warum widmet sich die katholische Kirche gerade in unseren konturlos gewordenen Zeiten nicht viel mehr ihrer ursprünglichen Aufgabe der Sinngebung? mehr Informationen
Kardinal Marx und Bischof Bode haben angedacht, homosexuellen Paaren eine Segnung anzubieten. Warum nicht, könnte man sagen, wenn die Kirche doch fast alles auf der Welt zu segnen bereit ist?
Bischof Andreas Laun meint: Der Segen kommt von Gott, er wird in Form einer Bitte ausgesprochen. Den Segen Gottes kann man für Sünder, aber nicht für die Sünde erbitten.
Lieber Kardinal Marx und lieber Bischof Bode, es gibt nur eine katholische Antwort: Nein! Und eure Zufügung „im Einzelfall“ ist absolut wertlos. Eigentlich ist die Idee, ein sündhaftes Verhalten zu segnen, das, was Jesaja höchst anschaulich so beschrieben hat: „Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittere süß und das Süße bitter machen.“ mehr Informationen
Welchen Sinn des Lebens vermittelt heute die Kirche? Welchen Trost hat sie heute für die Menschen bereit, die Leid erfahren?
Mission Manifest innerhalb der katholischen Kirche
Katholiken fordern „missionarischen Aufbruch“ ihrer Kirche Sie wollen aktiv etwas verändern: Deshalb haben Katholiken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nun zehn Thesen für einen „missionarischen Aufbruch“ der Kirche veröffentlicht.
„Uns bewegt die Sehnsucht, dass Menschen sich zu Jesus Christus bekehren“. Denn es sei nicht mehr genug, katholisch sozialisiert zu sein; die Kirche müsse wieder wollen, dass Menschen ihr Leben durch eine klare Entscheidung Jesus Christus übergäben. Das Defizit an privater und gemeinsamer Hoffnung in der Welt werde von Tag zu Tag größer. … weiterlesen
Missverständliche Mission
Bei vielen Menschen verursacht das Wort „Mission“ Unwohlsein. Zum katholischen Weltmissionssonntag 22.10.17 hat katholisch.de mit Markus Luber SJ, Leiter des Frankfurter Instituts für Weltkirche und Mission, über die Wandlung des Missionsbegriffs in der Geschichte und das heutige Missionsverständnis der Kirche gesprochen. „Mission“ im religiösen Kontext hat heute tatsächlich noch immer einen negativen Beigeschmack. Das hat … weiterlesen
Die Botschaft der Bibel
Was ist eigentlich die gute Nachricht (Evangelium) der Bibel?
Gott liebt uns, weil wir sind, und nicht, weil wir etwas getan haben. Er liebt sogar die Menschen, die ihm gegenüber feindlich gesinnt sind (Römer 5,10; 1. Johannes 4,10). Er möchte uns mit seinen Augen einen guten Weg leiten (Psalm 32,8). Er will nur das Beste für unser Leben.
Doch der Mensch will selbst bestimmen, was gut für ihn ist. Er hat sich von Gott abgewandt und stellt ihn in Frage. In dieser ablehnenden Haltung kann ihn die Liebe Gottes nicht erreichen. weiterlesen