Update 23.4.21: In Haiti sind drei von sieben katholischen Geistlichen freigelassen worden, die vor rund zehn Tagen entführt wurden. Das gab ein Sprecher der lokalen Bischofskonferenz bekannt, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Die drei Laien sowie die zwei französischen Staatsbürger seien nicht unter den Freigelassenen.
Update 18.4.21: In allen zehn Diözesen des Landes brachten Katholiken in Haiti am Donnerstag, dem 15. April, mit besonderen Gottesdiensten ihre Solidarität mit den Opfern von Entführungen zum Ausdruck und forderten in diesem Rahmen erneut die Freilassung aller Opfer. Erzbischof Launay Saturné betonte, dass die haitianische Bischofskonferenz und die Konferenz der haitianischen Ordensleute die sofortige und bedingungslose Freilassung aller im Land entführten Personen fordern. Am 15. April hatte die katholische Kirche von Haiti auch die Schließung katholischer Schulen, Universitäten und aller anderen Institutionen angeordnet, um die jüngsten Entführungen von Kirchenvertretern anzuprangern. In der Hauptstadt blieben auch Einkaufszentren im Zeichen des Protests geschlossen.
Update 13.4.21: Der Vorsitzende der Bischofskonferenz Haitis ist bestürzt über die Entführung der sieben Kirchenleute und dreier Angehöriger. Im Interview mit Radio Vatikan drückt Launay Saturné, Erzbischof von Cap Haitien, seine Besorgnis über die Situation aus. Seit zweieinhalb Jahren ist dies der Alltag der haitianischen Bevölkerung. Und es ist kein Ende in Sicht. Persönlich hatten die Entführer ihn angerufen und eine Million Dollar für die Freilassung der Verschleppten gefordert. Kein Einzelfall in einem Land, in dem die Staatsgewalt mittlerweile machtlos scheint. Durch die Entführung von zehn Personen denken die Leute, dass niemand in diesem Land sicher ist. Es seien nun die zuständigen Behörden gefordert, für Sicherheit und Stabilität zu sorgen, so der Kirchenmann mit Blick auf die zunehmende Unsicherheit im Land: „Die Behörden sind dazu da, das Leben, die Sicherheit von Gütern und Menschen zu gewährleisten. Und die Menschenrechte verlangen, dass Menschen in Frieden leben können.“ mehr Informationen
12.4.21 In Haiti sind fünf Priester und zwei Nonnen entführt worden, als sie an der Einsetzung eines neuen Pfarrers teilnehmen wollte. Die Geistlichen seien am Sonntag in der Gemeinde Croix-des-Bouquets, nordöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince, entführt worden, sagte der Generalsekretär der haitianischen Vereinigung der katholischen Ordensleute (CHR), Pater Gilbert Peltrop, der Nachrichtenagentur Reuters. Unter den Geiseln seien auch zwei französische Staatsbürger, so Peltrop weiter.
Laut der haitianischen Nachrichtenagentur „Juno7“ soll die Entführung von einer bewaffneten Gruppe namens „400 Mawozo“ durchgeführt worden sein. Wie die Agentur meldet, fordern die Entführer nun eine Million Dollar Lösegeld.
Vor weniger als zwei Wochen hat es in dem Karibikstaat bereits schon einmal eine Geiselnahme gegeben. Damals wurden ein haitianischer Pastor und drei weitere Mitglieder der Kirche während einer Zeremonie entführt.
Im März hatte die Regierung in bestimmten Vierteln der Hauptstadt und in einer Region den Notstand verhängt, um die «Autorität des Staates» in von Banden kontrollierten Gebieten wieder herzustellen.