Jesus sagt in Johannes 14,23: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“
Gott will mitten unter uns sein. Er will sogar in uns wohnen. Das bedeutet nicht, dass wir „unseren göttlichen Kern in uns“ suchen, sondern dass Gott nicht an einen Ort oder einen Gegenstand gebunden ist. Er ist immer bei uns. Wo immer wir sind, da ist Gott.
Paulus sagt in 1.Korinther 3,16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“
Gottes Gegenwart in uns macht den Unterschied. Gott will durch uns die Welt prägen.
Mittwoch, 14. August 24, Überraschendes zu Jesus – Gott will in uns wohnen mit Hanspeter Obrist, Radio Maria Schweiz
Eine Zusammenfassung:
Jesus sagt in Johannes 14,23: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“
Nach einer jüdischen Erzählung überraschte ein Jude einige Gelehrte, die bei ihm zu Gast waren, mit der Frage: „Wo wohnt Gott?“ Seine Gäste lachten ihn aus: „Was sagst du! Die Welt ist voll seiner Herrlichkeit!“ Er aber antwortete auf seine eigene Frage: „Gott wohnt, wo man ihn einlässt.“
Gott wohnt im Himmel. Aber schon im Garten Eden besucht Gott den Menschen und redet mit ihnen. Dann spricht er zu Noah und erscheint Mose im brennenden Dornbusch. Später erfährt das jüdische Volk seine Gegenwart am Gottesberg und Gott zeigt mit der Stiftshütte, dem Zelt Gottes, auf, dass er ein Gott ist, der mitten unter seinem Volk wohnen will.
Gott sucht den Kontakt zu uns Menschen. Gottes Gegenwart ist entscheidend. „Wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“
Jesus sagt in Matthäus 18,20: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Wenn Gottes Geist gegenwärtig ist, dann geschieht auf einmal etwas Besonderes. Durch den Heiligen Geist wird uns plötzlich klar, wer Gott ist, wie wir wirklich sind und wie wir mit Gott versöhnt werden können.
So sagt Jesus in Johannes 16,8: „Wenn er (der Heilige Geist) kommt, wird er die Welt der Sünde überführen und der Gerechtigkeit und des Gerichts“. Das bedeutet, er zeigt uns auf, wie wir sind, wer Gott ist und wie Gott alles beurteilt und uns in Jesus seine Hand entgegenstreckt.
Der Heilige Geist verändert uns durch Lieder, Impulse, Begegnungen und Gebete.
Charles Finney, ein Erweckungsprediger, stellte fest, dass dort wo der Heilige Geist Raum hat, er durch andere einen Impuls geben kann, ohne dass der andere es weiß. In seinen Gebetsversammlungen gab Gott Antworten auf offene Fragen, ohne dass diese bekannt gegeben wurden.
Gott will mitten unter uns sein. Er will sogar in uns wohnen. Das bedeutet nicht, dass wir „unseren göttlichen Kern in uns“ suchen, sondern dass Gott nicht an einen Ort oder einen Gegenstand gebunden ist. Er ist immer bei uns. Wo immer wir sind, da ist Gott.
Heute würden wir vielleicht sagen, dass wir immer online mit Gott sind. Ich kann ihn anrufen, wo immer ich auch bin. Bei Gott gibt es kein Funkloch.
Eine alleinstehende Frau hat einmal zu meiner Frau gesagt: „Ich bin nie allein. Jesus ist immer da. Ich spreche den ganzen Tag mit ihm.“
Das ist etwas Besonderes: Gott ist in Jesus durch den Heiligen Geist dort, wo wir sind. Wir müssen nicht einen bestimmten Ort aufsuchen, sondern können jederzeit und überall mit Jesus reden.
Jesus sagt in Johannes 2,19-20: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: 46 Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?“
Das konnten die Zuhörer Jesu nicht verstehen. Gott hatte sich im Tempel niedergelassen und alle Juden mussten dreimal im Jahr dorthin pilgern. Nun kommt Jesus und sagt, dass dieser Tempel und mit ihm der ganze Tempeldienst vergehen wird. Und er wird einen neuen Tempel errichten.
Paulus sagt in 1.Korinther 3,16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“
Interessant ist allerdings, dass die Aussage Jesu über den Tempel nicht so viel Widerstand hervorgerufen hat, wie die Aussage über die Begegnung mit Abraham und das Bild vom guten Hirten.
Denn der Tempeldienst wurde vor allem von liberalen Priestern ausgeübt. Die Gegenwart Gottes manifestierte sich auch nie im wieder aufgebauten Tempel. Nach Flavius Josephus, einem jüdischen Priester und späteren Geschichtsschreiber, befand sich im Allerheiligsten auch keine Bundeslade.
Die Essener lehnten daher den Tempeldienst in Jerusalem ab und verstanden ihre Gemeinschaft als den lebendigen Tempel Gottes. Ihre Hoffnung ruhte auf einem priesterlichen und einem königlichen Messias, der die „Söhne der Finsternis“ besiegen würde.
In Markus 14,58 sagen die Leute über Jesus: „Wir hörten ihn (Jesus) sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist.“
In einem Umfeld, das an territoriale Götter glaubte und verschiedene Heiligtümer hatte, war die Botschaft von Jesus revolutionär.
Gott ist nicht an Ort und Zeit gebunden.
Wir müssen nicht an einen besonderen Ort gehen, sondern können jederzeit und überall mit Jesus sprechen.
Jesus sagt damit: Ich und der Vater sind immer bei euch, wo immer ihr seid. Wo und wann auch immer, ich bin bei euch, und ihr könnt mir jederzeit euer Herz ausschütten und neue Kraft empfangen.
Gott ist mit uns. Das bedeutet auch der Name Immanuel.
Wir sind der neue Tempel. Das weist auch darauf hin, dass das Treffen von Christen etwas Besonders sind.
Spannend ist, dass Gottes Gegenwart oft erfahrbar wird, wenn wir uns treffen, gemeinsam beten und Lieder singen.
Gott wohnt und thront im Lobpreis seines Volkes. So lesen wir in Psalm 22,4: „Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels.“
David ermutigt seine Seele in Psalm 103,2: „Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“
Als Paulus und Silas im Gefängnis waren und Gott lobten, wurden ihre Fesseln gelöst (Apostelgeschichte 16,25-26).
Paulus schreibt in Epheser 5,18-20: „Lasst euch vom Geist erfüllen! 19 Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder erklingen, singt und jubelt aus vollem Herzen dem Herrn! Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus!“
Wenn wir also zusammenkommen, dann können wir uns gegenseitig ermutigen und unseren Blick wieder neu auf Jesus ausrichten.
Vielleicht ist unser Glaube gerade ins Stocken geraten, dann können wir ihn in der Gemeinschaft neu entfachen. Wenn jemand für dich betet oder für dich dankt, kann dein Blick wieder frei werden.
So wie es in Psalm 25,15 steht: „Meine Augen schauen stets auf den HERRN; denn er befreit meine Füße aus dem Netz.“
Das ist ja eigentlich ein Widerspruch. Wenn sich unsere Füße im Netz verfangen haben, schauen wir auf die Füße, um uns zu befreien. Aber bei Gott ist es anders. Wenn wir auf ihn schauen, löst er unsere Probleme.
Wenn wir zusammenkommen, soll und darf Gottes Gegenwart erfahrbar werden. In der Immanuel Bibelgruppe in Uznach erleben wir sehr stark, wie das gegenseitige Gebet ermutigend ist und wie Gott unseren Blick immer wieder auf sich lenkt.
Es ist wie bei einem Auto, das mit einem Überbrückungskabel wieder anspringt. Wir können überbrücken, wenn jemand selbst nicht mehr kann. Dann muss man aber wieder selbst die Verantwortung für sich und andere übernehmen und nicht ständig in Abhängigkeit von anderen leben. Gott ist da und wir können ihm jederzeit unser Herz ausschütten, wie es in Psalm 62,9 heißt: „Vertraut ihm, Volk, zu jeder Zeit! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Denn Gott ist unsere Zuflucht.“
Gemeinschaft kann viel bewirken. Im offenen Bibel-Treff lesen wir die Apostelgeschichte. Als der Heilige Geist an Pfingsten kam, Gott also Wohnung nahm, bewirkte er, dass jeder das Lob Gottes in seiner eigenen Muttersprache hören konnte. Dadurch wurden die Zuhörer offen für die Predigt des Petrus. Petrus wurde zum Sprachrohr. Er nahm Worte aus der Heiligen Schrift und erklärte, was nun geschehen war. Ausgehend von der Heiligen Schrift legte er dar, dass Jesus der Name ist, den man anrufen soll, weil in Jesus Gott erfahrbar ist.
Gott wohnt in uns. Wenn wir zusammenkommen, dann werden wir durch Gottes Gegenwart ermutigt und sie wird uns neu bewusst. Darum brauchen wir die Gemeinschaft, den gegenseitigen Austausch, das Beten füreinander und das Danken miteinander.
Die Aussage Jesu, dass Gott in uns Wohnung nimmt, ist eingebettet in eine Diskussion darüber, wie man Gott erfahren kann.
In Vers 22 fragt ein Jünger Jesus (Judas, nicht der Iskariot): „Herr, wie kommt es, dass du dich nur uns offenbaren willst und nicht der Welt?“ (Johannes 14,22).
Darauf antwortet Jesus in Vers 23, dass der Vater und er selbst durch den Heiligen Geist in uns wohnen werden und so erfahrbar und erkennbar werden. Gott hat die Menschen als Verwalter auf dieser Erde eingesetzt. Und durch Menschen will er gegenwärtig sein.
Schon Philippus sagt zuvor zu Jesus: „Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?“ (Johannes 14,8-9).
In Jesus begegnet uns der himmlische Vater. Und in uns sehen die Menschen um uns herum, wie Gott uns verändert und durch uns wirkt.
Wenn also der himmlische Vater und Jesus in uns wohnen, dann ist er durch uns wahrnehmbar.
Paulus sagt es in 2.Korinther 3,18 so: „Wir alle aber schauen mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.“
Das heißt, wir spiegeln immer mehr seine Herrlichkeit wider, wie es andere übersetzen.
In Matthäus 5,14 sagt Jesus: „Ihr seid das Licht der Welt“. So wie auch er Licht von dieser Welt ist (Johannes 12,46).
Gottes Gegenwart in uns macht den Unterschied. Nicht wir tun etwas, sondern wir lassen Gott durch uns wirken, indem wir uns von ihm verändern und leiten lassen.
Dann kann es sein, dass ich plötzlich den Impuls bekomme, jemanden anzurufen. Oder ich merke, dass jemand meine helfende Hand oder ein aufmunterndes Wort braucht.
Oder es fällt einfach unsere positive Lebenseinstellung auf. Denn auch in einer Welt, die viel Unsicherheit verbreitet, wissen wir, dass unser Gott alles in seiner Hand hält. Und wir ermutigen, weil wir wertschätzend miteinander umgehen.
Der Heilige Geist wird uns auch brauchen, wenn wir etwas sagen, das für andere zum Trittbrett für einen Gedanken wird, der in die richtige Richtung führt.
Es ist wie ein Puzzle. Gott gibt uns durch verschiedene Menschen unterschiedliche Impulse, damit ein neues Bild entsteht.
Es ist spannend, dass Gott durch uns Menschen auf dieser Erde wirkt. Wir sind Gottes Hände und Füße.
An Pfingsten hat die Gegenwart Gottes alles verändert. Es geht um die Begegnung mit ihm.
Gott will, dass wir füreinander da sind. Das wir Freud und Leid miteinander teilen. Im gegenseitigen Anteilnehmen wollen wir den Blick auf Gott richten, der uns so nahe ist.
Wir schreiben Gott nicht vor, wie er zu handeln hat, sondern halten gemeinsam Schwierigkeiten aus und formulieren sie miteinander vor dem gegenwärtigen Gott, der der eigentlich Handelnde ist. Er will hören, ob das, was ihm am Herzen liegt, auch unser Anliegen ist.
Er ist da und hört uns immer, auch wenn wir ihn gerade nicht wahrnehmen. Hier können wir einander helfen.
Indem wir uns von Gottes Geist leiten lassen, wird Gott durch uns erfahrbar. Deshalb ist es wichtig, Gott in unser Leben einzuladen.
Gott will nicht fern von uns sein, nicht abgesondert, nicht nur zu Besuch, sondern „Gott mit uns – Immanuel“ sein. Der Vater und der Sohn sind durch den Heiligen Geist gegenwärtig und ansprechbar.
Gott ist in den Menschen gegenwärtig, die ihn aufnehmen. In Johannes 1,12 heißt es: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden“.
Je mehr wir ihm Raum geben und uns nicht um uns selbst drehen, desto mehr wird er in uns sein. Er wirkt in uns den göttlichen Frieden, die Zuversicht, die Freude und den Glauben. So sagt es Jesus in Johannes 14,27-29: „Meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. 28 Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. 29 Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.“
Aus der Sendereihe Überraschendes zu Jesus
Mittwoch, 11. September 24, 14 Uhr, Überraschendes zu Jesus – Die Seele ist unabhängig vom Körper mit Hanspeter Obrist, Radio Maria Schweiz
Im jüdischen Kontext war es unvorstellbar, dass die Seele nach dem Tod aktiv ist und unabhängig vom Körper agiert. Jesus ist der erste, der davon spricht, was mit der Seele nach dem Tod geschieht.
Vielen Dank, Hans Peter, für all deine großartigen Artikel.
Jesus sagt, dass wir zu ihm kommen werden. Das ist so ermutigend und aufregend, besonders für Menschen, die Jesus lieben und sein Wort halten. Das ist die gleiche Sprache, die Gott im Buch Genesis benutzte, als er die Menschen erschuf.