140 Jahre Viva Ebnat-Kappel
Alles ist ein Geschenk des Himmels. Der Dank ist unsere Antwort an Gott. Heute steht nicht ein Jubiläum im Mittelpunkt, sondern der Dank.
Paulus sagt in Kolosser 3,17: „Alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!“
Mit Worten und Taten sagen wir dem himmlischen Vater durch Jesus DANKE.
Paulus schreibt in Römer 1,21, dass der Mangel an Dank unser Urproblem ist: „Weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen auf Nichtiges verfielen.“
Dank ist die Antwort an Gott für unser Leben.
So kann Paulus in 1.Korinther 3,6-7 seinen Blick ganz auf Gott richten und sagen: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. So ist weder der da pflanzt etwas, noch der da begießt, sondern Gott, der das Wachstum gibt.“
Wie Gemeinden entstehen und wie sie am Leben bleiben, ist ein Geheimnis Gottes. Nicht einzelne Personen stehen im Mittelpunkt, sondern Gott ist der Handelnde.
In Apostelgeschichte 2,47 heißt es: Sie „lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet wurden.“
Da wo wir Gott loben und nicht uns selbst auf die Schultern klopfen, kann Gott Menschen zu uns schicken.
Hanspeter Nüesch schreibt in einem Artikel (2012) auf Livenet: „Alle Erweckungen sind gekennzeichnet durch eine machtvolle Gegenwart Gottes, die zu Gottesfurcht und Sündenerkenntnis führt. In Erweckungszeiten sind es nicht die Evangelisten, die auf der Suche nach busswilligen Sündern sind, sondern die busswilligen Sünder sind auf der Suche nach Evangelisten, um ihre Lasten ablegen zu können und Frieden im Herzen zu erlangen.“
Die totale Abhängigkeit kommt bei Jesus im Hohepriesterlichen Gebet in Johannes 17 zum Ausdruck. Neunmal sagt Jesus: „Die du mir gegeben hast.“ Jesus bekennt, dass ihm alles vom Vater gegeben ist. Jesus hat seine Vollmacht durch das Eingestehen der Ohnmacht erhalten. Er bekennt, dass er in seiner menschlichen Existenz ganz auf seinen himmlischen Vater angewiesen ist.
Der Glaube ist ein Geschenk Gottes, das wir annehmen oder ignorieren können.
Gott möchte, dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Das schreibt Paulus in 1.Timotheus 2,4. In Kapitel 3,16 sagt Paulus, dass wir in unserem irdischen Leben Gott unser JA geben müssen. So lautet sein Glaubensbekenntnis: „Der offenbart worden ist im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit“ (1.Timotheus 3,16).
In Jesus offenbart sich Gott. Der Geist führt uns in die Wahrheit. Plötzlich sehen wir die himmlische Perspektive. Wir teilen die gute Nachricht, und wer auf dieser Erde glaubt, wird wie Jesus in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen.
Als ehemaliger Elektriker würde ich es so ausdrücken. Das Angebot der Steckdose ist die Einladung, sich anzuschließen und den Strom fließen zu lassen. Wenn wir das Angebot in Jesus annehmen, dann verändert uns der Heilige Geist. Wir geben sein Licht weiter.
Ein anderes Bild ist, dass wir an der Quelle Gottes bleiben und so göttliches Leben durch uns fließt.
Wem gehört also der Dank? Wenn wir uns am richtigen Ort anschließen, gehört der Dank der göttlichen Kraft, die durch uns fließt und uns verändert.
Paulus bringt es in 1.Korinther 15,57 so auf den Punkt: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“
Dankbarkeit ist die Antwort auf Gottes Geschenk für unser Leben, für alles, was er in uns schafft. Dankbarkeit richtet unseren Blick auf Gott.
Im Juli 1940 formulierte Dietrich Bonhoeffer die Worte: „Den Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil. Lass‘ dich fragen, ob dein Herz durch Undank so mürrisch, so träge, so müde, so verzagt geworden ist. Opfere Gott Dank, und „da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes“ (Psalm 50,23).
Wo Gott als Gott erkannt wird, dort will er als erstes den Dank seiner Geschöpfe.“ (aus Dietrich Bonhoeffer: Gesammelte Schriften Band III).
Der Toggenburger Zwingli hat Psalm 50,23 so übersetzt: „Wer Dank opfert, ehrt mich und wählt den Weg, auf dem ich ihn Gottes Hilfe schauen lasse.“
Danken fällt uns nicht immer leicht. Aber wenn wir uns darauf einlassen, entdecken wir immer mehr Faszinierendes. Danken macht uns frei, Gottes Hilfe und seine Gegenwart neu zu entdecken und zu erleben.