Gott ist Liebe

„Gott ist Liebe,“ schreibt Johannes in 1. Johannes 4,16. Doch was ist Liebe?

Spannend ist, wenn man in 1. Korinther 13,4-8 einmal das Wort „Liebe“ durch „Gott“ ersetzt, der ja die Liebe ist: 

4 Gott ist geduldig und freundlich. Er ist nicht verbissen, er prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. 5 Gott verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, er lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. 6 Er freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. 7 Gott ist immer bereit zu verzeihen, stets vertraut er, er verliert nie die Hoffnung und hält durch bis zum Ende. 8 Gott wird niemals vergehen.

Paulus schreibt: „Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.“ (1.Korinther 8,1)

Aber was ist Liebe?

  • Liebe ist, wenn wir einer Person etwas geben oder etwas für sie tun, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Wenn eine Gegenleistung erfolgen würde, wäre es eine Handelsbeziehung und keine Liebesbeziehung.

Gott möchte mit uns aber eine Liebesbeziehung aufbauen: „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ (5.Mose 6,5)

Liebe ist kein momentanes Gefühl. Liebe ist eine Entscheidung, die zum entsprechenden Handeln führt.

Die Antwort auf Gottes Liebe ist Liebe.

Wenn eine Antwort ausbleibt, hat mich die Liebe nicht wirklich erreicht. Wenn ich mich Gott nicht zuwende, bleibe ich abgewandt und seine Liebe erreicht mich nicht.

 In der Bibel werden für das Wort „Liebe“ zwei Begriffe verwendet: „Agape“ und „Philia“. Der Unterschied zwischen Agape und Philia liegt darin, dass Agape eine willentliche/bewusste Entscheidung aus der Wertschätzung für den anderen heraus ist, die jedem gebührt, während Philia sich auf Menschen richtet, mit denen man besonders verbunden sein möchte. Deswegen kann zu Agape (Liebe zum Mitmenschen und zu Gott) aufgefordert werden, zu Philia nicht. In der griechischen Sprache gibt es außerdem auch noch das Wort Eros. Dies meint die sexuelle Liebe.

Gottes Liebe ist Agape. Er liebt, weil wir sind, und nicht, weil wir etwas getan haben. Die Antwort darauf ist, ihn zu lieben, weil er ist.

Wir verwechseln dies oft mit einem Handel: „Ich tue etwas für dich und im Gegenzug tust du etwas für mich.“

Lieben heißt jedoch, dass ich beschenke, weil ich beschenkt bin – und dieses Schenken richtet sich an Gott und andere Menschen.

In Jesus hat uns Gott alles geschenkt. Das Kreuz ist die Liebeserklärung von Jesus: „Ich lasse mein Leben, damit du befreit leben kannst, wenn du es annimmst.“ Jesus sagte: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Johannes 15,13)

Gott möchte, dass wir uns von dieser Liebe füllen lassen, bis sie überfließt. Durch diesen Überfluss sollen auch andere dazu motiviert werden, die Quelle zu suchen. Denn niemand kann von sich aus anderen so viel Liebe geben, dass ein Mensch genug hätte. Doch Gott gibt uns mehr als wir brauchen, so dass unsere Liebe überfliessen kann. Die Frage ist, wie wir diese Liebe Gottes in uns zum Fließen bringen können. Das geschieht, indem wir uns auf Gottes Angebot in Jesus einlassen und ihn bitten, uns seine Liebe zu lehren.

Wenn ich das tue, dann verändert das meine Sicht auf die Welt, auf andere Menschen und auf Gott. Dann liebe ich meinen Nächsten, nicht, weil er etwas getan hat, das liebenswert wäre, sondern weil er von Gott erschaffen wurde und von ihm geliebt wird.

Wie kann man Menschen gegenüber Liebe ausdrücken? Gary Chapman und Ross Campbell haben 5 Sprachen der Liebe herausgearbeitet, durch die wir Menschen Liebe zeigen und durch die wir uns geliebt fühlen.

Ich fasse diese 5 Sprachen so zusammen:

  • Lob, Ermutigung, gute Worte
  • ungeteilte Aufmerksamkeit, Zeit schenken
  • Hilfeleistung, miteinander arbeiten, einander helfen
  • Geschenke
  • Nähe, Körperkontakt, gemeinsame Spiele

Wenn jemand sein Bedürfnis nach Liebe nicht bei Gott stillen kann, besteht die Gefahr, dass er diese Liebe von anderen Menschen einfordert oder sogar ins Negative verkehrt und manipulativ handelt, um Zuwendung zu erhaschen.

Doch erzwungene Zuwendung ist keine Liebe. Liebe ist freiwillige Zuwendung ohne Zwang und Gegenleistung.

Wer Gott die Regie überlässt, wird feststellen, dass es in Gottes Welt einen Kreislauf der Liebe gibt: Wir geben einer Person etwas und bekommen selbst von einer ganz anderen Person, die Gott dazu bewegt hat, etwas geschenkt. Die Herausforderung liegt darin, dies auszuhalten und sich überraschen zu lassen.

Paulus beschreibt die Liebe in 1. Korinther 13 so:

4 Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. 5 Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. 6 Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. 7 Liebe ist immer bereit zu verzeihen, stets vertraut sie, sie verliert nie die Hoffnung und hält durch bis zum Ende. 8 Die Liebe wird niemals vergehen.

Text: Hanspeter Obrist

Siehe auch: http://www.obrist-impulse.net/mega-geliebt            http://www.obrist-impulse.net/mega-geliebt/gott-persoenlich-kennenlernen

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