In Simbabwe gibt es viele Kirchen und Denominationen. Doch diese waren lange von Konkurrenzdenken und Zersplitterung geprägt. Bis ein junger Pastor eine Vision hatte.
Rund 88 Prozent der Bevölkerung von Simbabwe ist christlich, davon 75 Prozent protestantisch. Doch bis vor kurzem war von einer «christlichen Atmosphäre» nur wenig zu spüren. In dem Land, das von Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und Binnenflucht geprägt ist, gab es unter den einzelnen Kirchen sehr viel Konkurrenzdenken und Eifersucht – von Einheit keine Spur. «Unsere Kirchen waren sich uneinig», berichtet Tommy Deuschle, Pastor der Celebration Church in der Landeshauptstadt Harare. «Wir sprachen nicht miteinander. Vielmehr redeten die Leute schlecht übereinander.»
Tommy Deuschle wollte das Problem angehen, doch er wusste nicht wie. Wie konnte er bei soviel Misstrauen und Schmerz Pastoren zusammenbringen und Kirchen einen? Doch dann hatte er eine Vision: «Gott zeigte mir dieses Bild von einem Stadion voller junger Leute, die zu Gott rufen, die Hände erheben, und wie Gott in dieser Generation ein Feuer anzündet. Das hat mich echt berührt.»
Deuschle teilte seine Vision mit anderen Pastoren der Hauptstadt. Sein Traum war es, dieses Bild Realität werden zu lassen – ein Worship-Event der besonderen Art: Es sollte keine Titel, keine Gemeindelogos, kein Ego geben. Noch nicht einmal bekannte Musiker sollten angekündigt werden. Es sollte einzig um Jesus gehen. Gebete und Predigten sollten Eindruck hinterlassen, aber die Namen derjenigen, die predigten, nicht bekannt gemacht werden. Eine grosse Herausforderung für die afrikanischen Kirchen.
Erstaunlicherweise ließen sich die Pastoren anderer Gemeinden dafür begeistern. «Das Reich Gottes ist für mich Einheit, in die alle involviert sind. Es geht nicht um eine Person, nicht um eine Gemeinde. Aber es ist Einheit. Und die Bibel sagt, dass dort, wo Einheit besteht, Gott seinen Segen schenkt…»
Das erste Stadium Worship fand 2017 statt. 15’000 Menschen kamen ins Stadion. Nach dem grossen Erfolg wurde 2018 ein weiteres Event organisiert, diesmal mit 18’000 Teilnehmern.
Heute besteht eine Einheit unter den Gemeinden Simbabwes, wie sie Jahre oder gar Jahrzehnte nicht bestanden hat. Sein Rat an die weltweite Kirche ist: Nichts sollte sich um irgendeine Person oder eine Gruppe drehen. Vielmehr müsse man das eigene Ego ablegen und sich einfach zur Zusammenarbeit anbieten. «Das ist nicht einfach, denn wir alle haben diesen Wunsch, anerkannt zu werden. Aber wir sollten trotzdem daraus nicht ein großes Kirchending machen, wir sollten es ein großes Jesus-Ding machen!» mehr Informationen