Rund zwanzig Prozent der Araber wenden sich gegenwärtig im Nahen Osten vom Islam ab. Dies ergab eine Umfrage von «BBC News Arabic», ausgeführt vom «Arab Barometer».
Befragt wurden 25’000 Muslime aus zehn Nahost-Ländern sowie den palästinensischen Gebieten. Demnach sinkt das Vertrauen in islamische Religionsführer in der muslimischen Welt.
Die Anzahl jener, die sich als nicht-religiös bezeichnet, wächst rapide. In Tunesien bezeichneten sich im Herbst 2018 bis Frühling 2019 rund 30 Prozent als nicht-religiös – doppelt so viel wie 2013. In Libyen sind es 25 Prozent, mehr als doppelt so viele wie vor sechs Jahren.
Insgesamt ist die Zahl jener, die der Religion den Rücken gekehrt haben, von acht auf 13 Prozent gestiegen. Bei den unter 30-Jährigen finden sich bereits 18 Prozent, die sich als nicht-religiös bezeichnen.
Über die Hälfte (52 Prozent) der 18- bis 29-Jährigen aus den befragten Ländern möchte ihr Heimatland verlassen. Neben Europa sind auch Nordamerika und die Golfstaaten Ziele, in die sie am liebsten auswandern würde.
Sorge bereitete den Befragten die Unruhen in der Heimat, in über der Hälfte der Länder und Gebiete (Algerien, Irak, Jordanien, Libyen, Sudan und Palästinensische Autonomiebehörde) sagen die Einwohner, dass man sich in Richtung Diktatur bewege.
Besonders bemerkenswert sind die Antworten gerade auch deshalb, weil es in diesen Staaten harte Konsequenzen haben kann, wenn man die religiösen Führer, die Regierung oder den Islam kritisiert.
Die Zeitschrift «Israel heute» resümiert deshalb: «Diese Umfrage zeigt, dass die Araber ernsthaft desillusioniert vom Islam sind und sie jetzt mehr denn je bereit sind, sich zu äussern.» Zahlreiche Gräueltaten sowie «die endlosen sunnitisch-schiitischen Bürgerkriege und die politische Korruption fordern ihren Tribut an die Muslime im Nahen Osten.» mehr Informationen