Der Krieg hat die Menschen in der Ukraine offener gemacht. Die Kirchen bieten ihnen nicht nur soziale Hilfe, sondern auch emotionale Unterstützung, Hoffnung und einen vertrauenswürdigen Ort. So sind 2023 viele neue Gemeinden entstanden.
Immer wieder wurde seit Kriegsbeginn in der Ukraine von Aufbrüchen berichtet: überfüllte Kirchen, Entscheidungen für Jesus, die Sehnsucht nach Hoffnung ist gross.
Doch andere Gemeinden wachsen nicht in der Anzahl – sie sind durch die vielen Menschen, die geflohen sind, eher geschrumpft. Doch man merke, dass sich etwas geändert hat: «Die geistlichen Gespräche sind auf ein höheres Niveau geklettert. Die Menschen sind sensibler dafür, wie man in Zeiten des Krieges ein Leben lebt, das dem von Christus ähnelt», erklärt Dmytro Levytskyi, Pastor der Freien Schottischen Presbyterianischen Kirche in Odessa.
Igor Bandura, Vizepräsident der All-Ukrainischen Vereinigung Evangelischer Baptisten, berichtet, dass es im Jahr 2022 landesweit in den Baptistengemeinden über 3’000 Taufen gab – die Zahlen von 2023 hätte er zwar noch nicht vorliegen, doch er habe das Gefühl, dass sie noch höher seien. «Die Dynamik hat sich verändert.» Von den 2’300 im Jahr 2020 existierenden Baptistengemeinden mussten 110 nach Kriegsbeginn schliessen – doch 50 Gemeinden wurden wieder neu gegründet.
Die Kirchen setzen sich auch auf sozialer Ebene ein, unterstützen mit Lebensmitteln, helfen den Vertriebenen beim Neustart, beraten bei emotionaler Not und Traumata mithilfe kleiner Gesprächsgruppen. Und sie verteilen Bibeln: In den 23 Monaten nach Start des Krieges hat die Ukrainische Bibelgesellschaft 975’000 Bibeln verteilt, berichtet Anatolij Raychynets. «In unserem Büro ist es wie in der Bäckerei. Die Pastoren kommen, um neues Material zu holen, so wie andere Menschen frisches Brot kaufen. Auch Freiwillige holen Bibeln für die Front.» mehr Informationen