Nach der Entfernung des Kreuzes von der Drei Selbst-Evangeliumskirche in China wurde stattdessen der Spruch „Gehorche der Partei, folge der Partei“ an der Kirchenwand angebracht.
Fast wäre China zu einem leuchtenden Beispiel von Harmonie und Nächstenliebe geworden. Tatsächlich waren Verbesserungen in der Glaubensfreiheit zu registrieren. War die Bibel früher verboten, steht heute die weltgrösste Bibel-Druckerei in China und der Weltverfolgungs-Index von Open Doors dokumentierte seit einiger Zeit erfreuliche Verbesserungen.
Doch Präsident Xi Jinping brauchte nur wenige Jahre, um die freiheitlichen Errungenschaften mit voller Wucht an die Wand zu fahren. Obschon Christen den Tatbeweis geliefert haben, dass sie loyale Bürger sind, welche für ihren Staat im Gebet einstehen, sieht Jinping in ihnen einen Feind. mehr Informationen
Dies zeigte sich nun erneut, als etwa 30 Beamte in Luoning in der Provinz Henan eine Inspektion in einer Kirchen durchführten und das erste Gebot von einer Wand entfernten. Ein Beamter untersuchte die Kirche gründlich, hielt vor der Kanzel an und zeigte auf eines der Zehn Gebote, die an der Wand zu lesen waren. „Dieses muss entfernt werden“, sagte er. Das Gebot besagt: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
„Xi Jinping ist gegen diese Aussage. Wer wagt es, nicht zu kooperieren? Wenn irgendjemand nicht einverstanden ist, kämpft er gegen das Land.“ Der Beamte warnte die Gläubigen auch: „Das ist Landespolitik. … Stellt euch nicht gegen die Regierung.“
Seit die Behörden mit der „Sinisierung des Christentums“ begonnen haben, werden Christen in China zunehmend schweren Angriffen und Kontrolle ausgesetzt. Die reine christliche Lehre ist teilweise „ausgelöscht“. Diese Aktionen, die alle seit Anfang 2018 stattfinden, untergraben den traditionellen Glauben und die Lehre des Christentums. mehr Informationen
2018 wurden zahlreiche Kirchen in mehreren Gegenden der Provinz Henan zerstört, unter anderem in den Städten Xinzheng, Shangqiu und Yongcheng. Die verbliebenen Andachtsstätten der staatlich sanktionierten Drei Selbst-Kirche wurden von der Lokalregierung durch Einschüchterung dazu gezwungen, die Nationalflagge zu hissen und Propagandasprüche aufzuhängen, während alle Bilder von Jesus und Tafeln mit Bibelschriften von den Wänden entfernt und durch unterschiedliche Regelungen und Vorschriften der Regierung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ersetzt wurden.
Gläubige berichten, dass die Regierungsvertreter die gesamte Kirche derartig auf den Kopf gestellt und verändert haben, dass sie nicht länger als solche erkennbar ist.
„Gläubige tragen nur Gott und nicht die Partei in ihren Herzen. Wie können wir so etwas akzeptieren? In Zukunft können die Menschen nur die Kommunistische Partei in ihrem Herzen tragen. Sie müssen in allen Angelegenheiten der Partei gehorchen und der Partei folgen“, erklärte ein Kreisverwaltungsbeamter.
Angesichts der zunehmenden Auslöschung des christlichen Glaubens durch die KPCh-Behörden, sagte ein Drei Selbst-Pastor: „Xi Jinping führt eine ‚Sinifizierung‘ des Christentums durch. Offen gesagt, ist es eine ‚KPCh-isierung‘ des Christentums, durch die das Christentum und der Katholizismus in China den Nachnamen ‚Kommunistische Partei‘ erhalten werden.“ mehr Informationen
Muslime leiden ebenso unter diesem Vorgehen: Etwa eine Million muslimische Uiguren wurden in «Umerziehungslager» gebracht. Die Vorschriften verbieten es ausdrücklich, „religiösen Glauben durch unerlaubte Barttracht zu verbreiten“, und die Behörden von Xinjiang setzen dieses Verbot durch, indem sie die muslimischen Männer dazu zwingen, ihre Bärte abzurasieren – ansonsten drohen ihnen die „Transformation durch Bildung“-Lager. mehr Informationen