In den letzten 100 Tagen ist kein einziger Tag vergangen, an dem Felder und Wälder nicht von Hamas Drachen und Ballons in Brand gesetzt wurden. Während dieser 100 Tage hat Israel so gut wie nichts unternommen, um die Hamas daran zu hindern, Israels südliches Negev-Gebiet zu verbrennen.
In Gaza befindet sich eine große Bevölkerungsgruppe, welche die Juden hasst und in der Vergangenheit immer wieder Terroranschläge gegen Israel verübt hat. Der Hamas-Herrschaft ein Ende zu setzen, würde ebenso wenig die Beliebtheit der Hamas bei den Palästinensern beenden und wäre auch den Interessen Israels nicht dienlich.
Die Hamas-Organisation ist sich der strategischen Logik Israels bewusst und fürchtet nicht, dass Israel einen groß angelegten Krieg anstrebt, um ihrer Herrschaft über den Gazastreifen ein Ende zu setzen. Dies hat zur Folge, dass die Hamas, wenn sie in Geldnot gerät (wie 2014 und erst kürzlich in diesem Jahr der Fall), die Messlatte ihrer Gewalt gegen Israel anhebt, in der Hoffnung damit Israel und die internationale Gemeinschaft davon zu überzeugen, finanzielle Unterstützung in den Gazastreifen zu schicken.
Es ist eine wohlbekannte und auf zahlreichen internationalen Studien basierende Tatsache, dass kein direkter Zusammenhang zwischen Lebensstandard (Armut) und terroristischen Aktivitäten besteht. So zum Beispiel fand die palästinensische Terrorwelle, die im Jahr 2000 begann, zu einem Zeitpunkt statt, als der Lebensstandard der Palästinenser im Westjordanland und dem Gazastreifen höher war als je zuvor.
Das Timing der terroristischen Aktivitäten wird von den politischen und wirtschaftlichen Umständen, mit denen sich die Hamas konfrontiert sieht, beeinflusst.
Aus diesem Grund muss sich Israel von dem naiven Glauben verabschieden, dass die Verbesserung des Lebensstandards der Palästinenser im Gazastreifen den Terrorismus verringern wird. Tatsächlich ist vermutlich das genaue Gegenteil der Fall. Das Leiden der Bewohner des Gazastreifens mag sie möglicherweise mit der Zeit dazu veranlassen, gegen die Hamas zu rebellieren. Es macht keinen Sinn, die Hamas-Herrschaft akzeptabler zu machen.
Es ist durchaus möglich, dass die fortgesetzte Gewalt der Hamas schon bald eine großräumige militärische Bodenoperation seitens Israel auslösen wird, um eine erneute zeitweilige Abschreckung zu erreichen. mehr Informationen
Der Grenzübergang Kerem Schalom in Gaza wird geschlossen, da Palästinenser seit Monaten regelmäßig Drachen mit brennenden Stofffetzen laut der Armee auch mit Sprengsätzen nach Israel schicken.
Der Grenzübergang Kerem Schalom bleibe lediglich für humanitäre Lieferungen wie Essen und Medizin geöffnet, teilte die Armee am Montag 9.7.2018 mit. Die Ausfuhr von Waren werde untersagt.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums zerstörten durch Branddrachen ausgelöste Feuer rund 28 Quadratkilometer Land im Süden Israels. mehr Informationen
Die Hamas verurteilte die israelische Maßnahme umgehend als ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit». Der Islamische Jihad sprach von einer Kriegserklärung.
In Israel sieht man das anders. Der Sprecher der israelischen Armee Avichay Adraee machte auf Twitter in arabischer Sprache klar, falls die Hamas so weitermache, werde es noch mehr derartige Maßnahmen seitens der Regierung geben. «Die Hamas ist verantwortlich für das, was im Gazastreifen geschieht und was aus ihm herauskommt. Die Hamas zieht die Bevölkerung ganz Gazas in den Abgrund.»
Israel will keinen weiteren Krieg in Gaza. Ziel der Aktion ist es, die Angriffe mit Brandsätzen zu stoppen, die allein im Juni über 10 Quadratkilometer Landwirtschaftsfläche in Mitleidenschaft gezogen und Schäden in Millionenhöhe angerichtet haben. Ohne jeden Zweifel hat die Hamas die Möglichkeit, diesen militanten Aktionen ein Ende zu bereiten.
Der innenpolitische Druck hat in den letzten Tagen dramatisch zugenommen, und es ist bezeichnend, dass es nicht etwa die nationalkonservativen Rechten waren, die Netanyahu am lautesten Untätigkeit vorwarfen, sondern die Linken und Liberalen. «Netanyahu ist nicht länger ‹Mister Sicherheit›, sondern womöglich ‹Mister Mikrofon›, sagte der Chef der oppositionellen Zionistischen Union und Vorsitzende der Arbeitspartei, Avi Gabbay. «Der Süden brennt, und Netanyahu drückt sich um die Verantwortung.»
Doch dass die Hamas die Drachenbauer stoppen und den Marsch der Rückkehr abblasen wird, ist auch unwahrscheinlich. International ist die Aktion ein Propagandaerfolg. Die überaus harte Reaktion der Armee hat Israel auf Weltebene massive Kritik eingetragen: Das soll so weitergehen. mehr Informationen
Mehrere Landwirte in der Grenzregion berichteten Fokus Jerusalem, dass sie mittlerweile jeden Tag Brände löschen müssten. Jeden Nachmittag, wenn der Wind vom Gazastreifen aus in Richtung Israel weht, werden die Drachen und Ballone gestartet. Manche fliegen mehrere Kilometer weit in israelisches Gebiet hinein, bevor sie aufschlagen. Die Feuer breiten sich dann in dem trockenen Gelände rasend schnell aus. Die Drachen sind sehr einfach aus Plastik, Holzrahmen und dünner Schnur hergestellt. Die Ballone werden angeblich mit Heliumgas befüllt, das für medizinische Zwecke nach Gaza geliefert wurde.
Die israelische Armee kann mit speziellen Drohnen nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel der Flugkörper unschädlich machen. Aber das übrige Drittel reicht aus, um Feuerwehren und Landwirte im Süden Israels in Atem zu halten. mehr Informationen
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Mit Hightech-Augen gegen Feuer-Drachen
Ein von der staatlichen Rüstungsfirma Rafael Advanced Defense Systems gebautes Abwehrsystem, die sogenannten “Sky Spotter”, ist jetzt entlang der Gaza-Grenze im Einsatz. Diese “Himmelsdetektive” können Brandbomben identifizieren, so dass Drohnen diese abfangen können. Neben “Sky Spotter” wurde auch ein Lasersystem getestet, mit dem die Ballons oder Drachen im Flug abgeschossen werden können. Ein weiteres in der Entwicklung befindliches Konzept zielt darauf ab, die potenzielle Gefahr von Minidrohnen mit Sprengstoff zu bewältigen. Das System verwendet seinerseits eine Drohne, die Aluminiumstreifen abfeuert, in denen die Rotorblätter der Sprengstoff-Drohne verwickelt werden, so dass diese abstürzt. mehr Informationen
Immer mehr Israelis wollen an der Gazagrenze wohnen
Die Einwohnerzahl in den israelischen Gebieten im Grenzgebiet zum Gazastreifen steigt konstant, trotz der dauerhaften Bedrohung durch die radikalislamische Hamas.
Die starke Gemeinschaft der Gemeinden ist nicht der einzige Anreiz, der Tausende Israelis bewegt, dort einen Neuanfang zu wagen. Die Region bietet viele steuerliche Vorteile, Naturschönheiten und einen ruhigen, weniger hektischen Alltag als die wachsenden Städte im Landesinneren. Zudem investierte Israel in den vergangenen Jahren über 60 Millionen Euro in die regionale Infrastruktur. Yifat Ben-Shushan, die mit ihrer Familie in einem Dorf ein Kilometer von der Gazagrenze entfernt lebt, beschreibt: „Es gibt hier eine unglaublich solidarische Gemeinschaft, hohe Bildungsqualität, Natur und Ruhe und persönliche Sicherheit, trotz unserer Nähe zur Grenze und dem Feuerdrachen-Terror. Jemand von außen versteht das nicht.” Sie fügt entschieden hinzu: „Was man in den Medien sieht, ist einseitig. Das Leben ist gut hier.” Die zahlreichen Familien, die darauf warten, sich den Kommunen bald anschließen zu können, scheinen diesen Standpunkt zu teilen. mehr Informationen
Trump will Golfstaaten für Gaza-Aufbau gewinnen
US-Präsident Donald Trump will die Golfstaaten für den Gaza-Wiederaufbau gewinnen. Man erhofft sich Milliarden-Investitionen. Auf den ersten Blick haben wir zwei Bewegungen vor uns, die nur schwer auf einen Nenner zu bringen sind. Einerseits scheinen die israelisch-palästinensischen Konflikte weiter auf Konfrontation und Eskalation zuzusteuern. Andererseits sind die USA offensichtlich entschlossen, die arabischen Regimes am Golf … weiterlesen
Der inoffizielle Waffenstillstand und die Feuerdrachen
Während des ganzen Samstagabends und auch Sonntagsfrüh waren in diversen israelischen Grenzorten Alarmsirenen zu hören. Raketen aus Gaza wurden gegen Ortschaften im Süden Israels gefeuert. Drei dieser Geschosse konnte vom Abwehrsystem «Iron Dome» abgefangen werden. Die Raketen waren die ersten Verletzungen des erst letzte Woche in Kraft getretenen Waffenstillstands. «Inoffiziell» wird