Durch ein neues afghanisches Gesetz, ist es nach einem Bericht des „Guardian“, Verwandten künftig verboten, gegen die Peiniger in der eigenen Familie auszusagen. Das erschwert die Verfolgung von häuslicher Gewalt erheblich. Da die Mehrheit der Afghanen in mit Lehm ummäuerten Anlagen im Rahmen von Großfamilienstrukturen lebt, könne durch das Gesetz somit faktisch alle potentiellen Zeugen von einer Aussage ausgeschlossen werden.
Das Parlament hat die Gesetzesvorlage bereits angenommen. Um Gültigkeit zu erlangen, muss es noch von Präsident Hamid Karzai unterzeichnet werden.
Sogenannte „Ehrenmorde“, erzwungene Hochzeiten oder der Verkauf von Frauen zur Beilegung von Konflikten oder zur Begleichung von Schulden werden aus Afghanistan in großer Häufigkeit gemeldet.