13.11.20 Sieben Tage beten für verfolgte Christen (AVC)
2020 steht Indien im Weltverfolgungsindex auf Rang 10. Vor neun Jahren war das Land noch auf Rang 31. Indien ist mit über 1,393 Milliarden Einwohnern (Mai 2020) nach China (1,4 Mrd. ) das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde. Die indische Gesellschaft wird trotz verfassungsmäßiger Religionsfreiheit vom religiösen hierarchischen Kastensystem bestimmt. Die mit Abstand größte Religionsgruppe sind die Hindus, gefolgt von Muslimen und Christen. In Indien leben etwa 30 Millionen Christen. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 2,3 %. Die christliche Bevölkerung ist dabei ungleichmäßig über die Fläche Indiens verteilt: Christliche Konzentrationen finden sich vor allem in Südindien (siehe Bild).
Himachal Pradesh ist einer der acht indischen Staaten (von 28), in denen ein Antibekehrungsgesetz eingeführt und im August 2019 nachträglich verschärft worden ist. Wer dort einem Mann das Evangelium erklärt, kommt für drei Jahre ins Gefängnis. Ist das Gegenüber ein Kind, eine Frau oder jemand aus einem Minderheitenstamm, sind es sieben Jahre. Dazu kommt eine Geldbusse.
Doch nicht nur die Verfolgung nimmt zu, auch die Zahl der Christen. Reverend Vijayesh Lal, Generalsekretär der Evangelischen Allianz Indiens, erwähnt ein Beispiel aus dem Bundesstaat Rajasthan, wo ein rechtsnationalistischer Politiker die Christen ausrotten wollte: »Dieser Mann schwor, innerhalb von drei Jahren den Bezirk Banswara mit 100 000 Einwohnern christenfrei zu machen. In der Folge kam es zu vielen Angriffen. Pastoren wurden verprügelt und ins Gefängnis gesteckt, aber die Kirche ist umso mehr gewachsen.« Für Lal ist das ein Zeichen der Kraft Gottes: »Die Gemeinde ist Gottes Gemeinde. Und Gott sagt: Die Macht des Todes wird sie nicht besiegen können.«
Ist Verfolgung also ein Wachstumsfaktor? Lal verneint: »Weltweit heisst es in christlichen Kreisen: Wann immer Verfolgung über die Christen hereinbricht, wächst die Gemeinde. Das stimmt so nicht. Ob die Gemeinde wächst, hängt immer von der Reaktion der Christen auf die Verfolgung ab.«
Lal weiss: »Es existieren viele romantische Mythen, die mit Indien verbunden werden. Zum Beispiel, jener, Indien sei ein tolerantes, gewaltfreies Land. Wer genau hinschaut, stellt fest, dass die Kirche in Indien leidet.« Deshalb ruft Lal auf, für sein Land zu beten: »Wir brauchen Gebete mehr als alles andere, denn wir glauben, dass diese eine grosse Wirkung haben.«
Wir beten für …
> die jungen Christen, dass sie trotz Schwierigkeiten standhaft bleiben. Oft werden sie von der Dorfgemeinschaft und der Familie ausgeschlossen.
> die lokalen Gemeindeleiter, die sich grossen Gefahren aussetzen.
> die Christen, die nach ihrem Glauben gefragt werden; um Führung durch den Heiligen Geist und die Fähigkeit, weise zu antworten.
INDIEN – Heute töten wir euch from avcint on Vimeo.
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