Mercedes-Chef Dieter Zetsche glaubt an ein „neues Wirtschaftswunder“. Politik und Wirtschaft sehen offiziell „große Chancen“. Aber ist das die Realität? Kreishandwerksmeister Rudolf Waxenberger behauptet: „Flüchtlinge als Lehrlinge und Arbeitskräfte bringen nichts.“
Erding – Rudolf Waxenberger, Bauunternehmer aus Erding und Kreishandwerksmeister, hat die Nase voll: „Kaum einer hält lange durch. Meist ist nach dem zweiten Tag Schluss. Entweder kommen sie danach gar nicht mehr. Oder sie haben irgendwelche Ausreden.“ „90 Prozent der Flüchtlinge brechen ihre Ausbildung im ersten Halbjahr ab. Davon wiederum 90 Prozent sind schon im ersten Monat wieder weg“, zitiert Waxenberger.
Dabei will er den Flüchtlingen nicht einmal große Vorwürfe machen. „Das Hauptproblem sind die mangelnden Sprachkenntnisse. Es ist nun einmal Tatsache, dass viele Zuwanderer Analphabeten sind. Sie können weder lesen noch schreiben (zumindest unsere Buchstaben) und sollen eine fremde Sprache lernen. Wie soll das funktionieren?“ Für Waxenberger sind die meisten Flüchtlinge deswegen nicht einmal ausbildungsreif.
Hinzu kämen „große Mentalitätsunterschiede“. Der Bauunternehmer glaubt, dass sich viele Migranten keinerlei Vorstellungen gemacht hätten, wie es in dem Land zugeht, in das sie eingereist sind.
Es gebe Probleme bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen. Vor allem fehlten die Deutschkenntnisse. „Viele schaffen die Prüfungen der Sprachkurse nicht und können nicht mal Hilfsjobs ausüben“, erklärte Herbert Neumaier von der Agentur für Arbeit Erding. Was die Experten positiv bewerten: „Ein Drittel der Bewerber ist unter 21 Jahre – ein Potenzial. Aber es dauert zwei bis fünf Jahre, bis sie in den Arbeitsmarkt eingreifen können.“
Viele Asylbewerbern sind keine Fachkräfte. Wegen des geringen Verdienstes würden auch viele keine Lehre anstreben. Sie stünden nämlich unter dem Druck, ihre Schulden – etwa beim Schlepper – abzahlen zu müssen.
Auch die Bürokratie ist ein Hemmnis. So berichtete ein Bauunternehmer, dass der albanische Führerschein eines Mitarbeiters nach sechs Monaten seine Gültigkeit verloren habe. Jetzt müsse der Mann die deutsche Fahrerlaubnis machen – finanziell und sprachlich ein Kraftakt. mehr Informationen