Brüssel – Was nun? Zunächst: Trauer und Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer.
Insgesamt wurden 34 Personen getötet – 14 am Flughafen und 20 in der Metrostation – und mehr als 230 Personen verletzt.
Die Islam-Verbände sagen, was sie nach islamistisch motiviertem Anschlägen immer sagen: Hier wird ihre Religion missbraucht. Alles irgendwie seltsam routiniert.
Die belgischen Sicherheitsbehörden wollten klug sein. Sie wollten auf keinen Fall in zurückliegender Zeit der großen muslimischen Gemeinde auch nur irgendeinen Grund zur Eskalation bieten. Der Versuch, die Kontrolle zu behalten, hat zu einem entsetzlichen Kontrollverlust geführt. In Belgien wurde sogar ein Wissenschaftler vom Islamischen Staat ausgespäht, mit dessen Wissen eine schmutzige Bombe, oder eine Atombombe, hätte gebaut werden können. Auch konnte sich einer ihrer Anhänger als Mitarbeiter bis in den innersten Sicherheitsbereich eines Atomkraftwerks einschleichen.
Es braut sich etwas zusammen, doch wir glauben an das Gute im Menschen. Das Böse haben wir abgeschafft. So hofften alle, die Terroristen würden schlussendlich aufhören mit ihren kriminellen, blinden, barabarischen, blutigen Taten, weil sie zur Vernunft kommen werden. Eine Willkommenskultur, die so weit geht, dass die eigene Regierung die Kontrolle über das eigene Staatsgebiet verliert, wollen wir uns nicht vorstellen.
Im Fadenkreuz stehen nun nicht Repräsentanten von Staat oder Wirtschaft, sondern alle. Den Terroristen ist es egal, wen sie treffen. In Paris galt der Anschlag der Freizeit in Brüssel der Mobilität. Der Terror soll Entsetzen in der gesamten Gesellschaft hervorrufen.
Wir haben es mit einem unberechenbaren Gegner zu tun. Brüssel zeigt ihren Organisationsgrad, Reaktionsschnelligkeit und Fähigkeit an fast jedem Ort anzugreifen. Sie lieben den Tod. Dagegen gibt es kein Mittel des Abschreckens. Millionen von Menschen fliehen vor diesem Terror und jetzt erreicht er sie auch in Europa. Die ganze Welt ist zum Schauplatz geworden.
Zum Anschlag bekennt sich der Islamische Staat. Was will er bezwecken?
Das Ziel ist das Chaos, um als Antwort mit dem Islam die Ruhe wieder herzustellen.
2005 ist das Buch „Zarqawi – Al-Qaeda’s Second Generation“ vom jordanische Journalist Fuad Hussein über al-Sarkawi erschienen. Darin beschreibt er auf den Seiten 202 bis 213 die Strategie von al-Quaida, welche heute auch vom Islamischen Staat und anderen islamischen Organisationen umgesetzt werden.
Wir sind jetzt in Phase 6 (Achtung 2005 beschrieben!): 2016 will man in einen totalen Krieg eintreten. Nach der Ausrufung des Kalifats werde die „islamistische Armee“ die „Schlacht zwischen Glauben und Unglauben“ beginnen. Der IS ist keine Terrororganisation mehr, sondern eine weiter anwachsende Armee mit erbeuteten schweren Waffensystemen und womöglich auch mit Kampfflugzeugen.
Dieser folgt dann Phase 7: Die Vision vom „endgültiger Sieg“ ab 2020. Al-Sarkawi und Co. setzten nicht nur auf ihre Strategie, sondern auch auf die demografische Macht. 1,5 Milliarden Muslime auf dem Dschihad würden schlicht die Unterwerfung der Nichtmuslime zur Folge haben. Der Endkampf werde nicht länger als zwei Jahre benötigen.
Die beabsichtigte Strategie scheint zu sein, durch Konflikte Muslime in eine Ecke zu drängen, damit sie in ihrer Not einen Aufstand gegen die Ungläubigen machen und sich so die Scharia weltweit durchsetzen kann.
Chefredakteur Christophe Berti von Le Soir, Belgien betont: „Die Attentate von Brüssel sind nicht das Ende, sie sind der Anfang. Der Anfang eines anderen Lebens, einer bedrückten Gesellschaft, die verschlossener ist, härter, weniger sorglos und – das ist die große Angst – vielleicht hasserfüllter.“
Siehe Artikel: Sieben Phasen des Dschihad`s – Strategie des Terrors