Um kurz nach 17 Uhr am Gründonnerstag vergangener Woche postete der gläubige Ahmadi-Muslim Asad Shah auf seiner Facebook-Seite einen Gruß an seine Freunde. „Einen gesegneten Karfreitag und fröhliche Ostern, besonders für meine geliebte christliche Nation … Lasst uns den wahren Fußspuren des geliebten heiligen Jesus Christus folgen und wahren Erfolg in beiden Welten schaffen xxxx.“ Wenige Stunden später war er tot. Ein sunnitischer Muslim tötete ihn mit über dreißig Messerstichen in seinem Kiosk im schottischen Glasgow. Das berichteten die britische Tageszeitung „Daily Mail“ und andere britische Medien. Das Opfer war der 40-jährige Asad Shah, ein aus Pakistan stammender Inhaber eines kleinen Geschäftes für Zeitschriften und Tabakwaren. Shah, der als freundlicher und bescheidener Mitmensch bekannt gewesen war, hatte sich auf Facebook offenbar immer wieder positiv über Christen und Juden geäußert. Nach dem Attentat in Brüssel mit über 30 Toten und über 300 Verletzten Mitte vergangener Woche hatte er ein Video auf Facebook gepostet, in welchem er feststellte: „Wir sind nicht dazu da, um mit anderen Menschen zu kämpfen oder um Blutvergießen auszulösen.“ Shah war gläubiger Ahmadi-Muslim gewesen und hatte immer wieder Interesse am interreligiösen Dialog gezeigt. Ahmadi-Muslim werden von anderen Muslimen als Ungläubige bezeichnet. mehr Informationen
Am Dienstagnachmittag wurde Tanveer Ahmed dem Haftrichter vorgeführt, wie Welt berichtet. Zu den Mordvorwürfen schwieg der 32-Jährige, laut Medien ein sunnitischer Muslim. Obwohl die Hintergründe des Todes von Shah noch unklar sind, bekam sein mutmaßlicher Mörder im Internet bereits Beifall. Auf ihrer Facebook-Seite postete eine Gruppe namens Anti Qadianiat den Link zu einer Nachrichtengeschichte über die Tat mit dem Zusatz „Herzlichen Glückwunsch an alle Muslime“. Die Anteilnahme am Tod des beliebten Kioskbesitzers ist riesig, Kunden und Nachbarn legten Blumen nieder, zwei Mahnwachen wurden gehalten, eine Spendenseite hat bereits fast umgerechnet 130.000 Euro für Shas Familie gesammelt. mehr Informationen
Alle sind bestürzt über das Attentat in Pakistan mit mehr als 70 Toten. Es ist ein verabscheuungswürdiges, niederträchtiges und sinnloses Verbrechen, dem besonders Frauen und Kinder zum Opfer gefallen sind.
Der Angriff ist eine mörderische Attacke gegen alle Grundregeln menschlicher Zivilisation, gegen den Frieden zwischen den Religionen und gegen die kleine Minderheit der Christen in Pakistan.
Trotz Ausgrenzung und Gewalt bleiben die Christen in dem Land dem Glauben treu. Viele mühten sich zusammen mit Muslimen im interreligiösen Dialog um ein gutes Zusammenleben. Denn auch die große Mehrheit der Muslime lehne den Terrorismus ab.
Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Sonntag in einem Park der Stadt Lahore in die Luft gesprengt, in dem zahlreiche christliche Familien das Osterfest feierten. Nach bisherigem Stand wurden dabei mehr als 70 Menschen getötet. Unter den Toten sind nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur 25 Kinder und sieben Frauen. Rund 340 Menschen sollen verletzt worden sein.
Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrororganisation Taliban. Nach ihren Angaben war die die Tat sowohl gegen Christen gerichtet als auch gegen die Regierung, die ihre Militäroffensiven gegen die Taliban in den vergangenen 15 Monaten verstärkt hatte. Auch der Attentäter kam ums Leben. Es soll sich um einen 28-Jährigen Lehrer an einer Religionsschule gehandelt haben.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) verurteilte die Angriffe scharf. „Diese brutalen, feigen und menschenverachtenden Anschläge zeigen erneut, wie das Menschenrecht auf Religionsfreiheit weltweit verletzt und mit Füßen getreten wird„, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Ostermontag in Bonn.
Seit Jahren sei eine Zunahme von Diskriminierung, Bedrohung und Tötung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit festzustellen. Christen sind dabei weltweit am stärksten betroffen. Alle Menschen guten Willens müssten dieser „widerwärtigen Gewalt“ Einhalt gebieten, mahnte Sternberg. mehr Informationen
Es herrscht weiterhin Unklarheit über den entführten und angeblich gekreuzigten katholischen Priesters Tom Uzhunnalil im Jemen. Meldungen über eine angebliche Hinrichtung durch Islamisten können nicht bestätigt werden. Die Bemühungen um die Freilassung des Priesters und Ordensmannes daueren an.
Die mit dem Schwestern in engem Kontakt stehende Gebetsgemeinschaft „Corpus Christi Dubai“ hat die Kreuzigung des Priesters auf ihrer arabischen Internetseite gemeldet. Die Gebetsgemeinschaft wiederum berief sich auf Informationen des katholischen Erzbischofs der indischen Stadt Bangalore, Bernard Moras.
Bewaffnete Jihadisten hatten Pater Thomas Uzhunnalil (56) aus Indien als Geisel genommen. Bei dem blutigen Anschlag auf das Heim waren am 4. März 16 Menschen gezielt getötet worden, allesamt christliche Nonnen und christliches Pflegepersonal, das einheimische Jemeniten dort betreute. mehr Informationen
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