Der israelische Innenminister Eli Jischai hat dem deutschen Schriftsteller Günter Grass nach dessen vielkritisiertem Gedicht die Einreise in den jüdischen Staat verwehrt.
Israelische Juristen lachten über Jischai, weil er Grass zur „Persona non grata“ erklärt hat. Denn das kann nur das Außenministerium beschließen, zumal die Formel laut Wiener Konvention nur für Diplomaten gilt, die des Landes verwiesen werden sollen.
Gleichwohl hat der Innenminister die Befugnis, Ausländern die Einreise zu verweigern. Zum Beispiel Nazis.
Grass war der erste deutsche Schriftsteller, der 1967 noch vor dem Sechs-Tage-Krieg offiziell nach Israel eingeladen wurde. Bei seinem zweiten Besuch 1971 wurde Grass allerdings mit Tomaten beworfen und hatte deshalb in den letzten 40 Jahren keine Lust mehr, sich in Israel blicken zu lassen, mit dem er sich doch so sehr „verbunden fühlt“.
Die Israelis haben wirklich andere Sorgen als Angst vor dem Besuch eines 84 Jahre alten ehemaligen SS-Mannes.
Auch andere Länder verweigern Personen die Einreise. So in Deutschland bei Personen, die im Verdacht standen, „die öffentliche Ordnung zu stören“, darunter dem Sektenführer Mun, dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, dem Gaddafi-Sohn Saif el- Arab Gaddafi, dem ehemaligen thailändischen Premierminister Thaksin Shinawatra und einem Vertreter der Hamas-Organisation.
Die heftigen unsachlichen Reaktionen in den Medien offenbaren, mehr über die Schreiber als die erwähnten Personen.